Alle Vögel sind schon da
In einem Kinderlied heißt es:" Alle Vögel sind schon da, Amsel, Drossel, Fink und Star!" Diese Aufzählung der Vögel ist inhaltlich ebenso irreführend wie das Weihnachten unter einer üblicherweise verwendeten Fichte gesungene Lied: O - Tannenbaum".
Die Amsel ist eine Schwarzdrosselund gehört zur Fam,ilie der Drosseln, Fink und Star gehören zur Ordnung der Sperlingsvögel, bilden jedoch eigene Familien.
Irrtümer und falsche Annahmen gibt es viele, so wie Naturschutz oft aus einer Brille mit Tunnelblick je nach Interessenlage interpretiert und betrachtet wird.
Das unter Schutz stellen der Rabenvögel z.B. führt zu deutlichen Aufwuchs der Population. Als Folge werden immer weniger Singvögel groß, da Rabenvögel in systematischer Suche in Bäumen und Hecken die Nester plündern. Das gilt für die Gelege und die Nestlinge.
Freuen wir uns, wenn es unseren brütenden Singvögeln dennoch gelingt, ihre Brut großzuziehen, damit sie unsere zergliederte Kulturlandschaft bereichern.
Da stellt sich aktuell die Frage, was tun, wenn man ( scheinbar ) verlassene Jungvögel findet. Das kann jetzt und in den nächsten Wochen bei einem Spaziergang in Feld und Flur oder im eigenen Garten passieren.
Dazu muß man wissen, daß es bei Vögel zwei unterschiedliche Entwicklungsgänge gibt. Die einen sind Nestflüchter wie z.B. die Entenvögel, die bei der Gebuirt voll entwickelt sind, ein komplettes Daunenkleid haben, offene Augen und alle Gliedmaßen kontrolliert einsetzen können. Die anderen sind Nesthocker, die nach dem Schlüpfen völlig nackt sind und daher der Fürsorge durch die Elterntiere bedürfen.
Es ist dort zweierlei zu beobachten:
> Bettelrufe der Jungvögel ( ständiges Piepsen ) bedeutet die Aufforderung an die Altvögel, Futter zu bringen, sie zur Futtersuche zu stimulieren
> jungvögel hüpfen oft aus dem Nest, bevor sie richtig fliegen können
So entsteht der Eindruck, dort sind verlassene, aus dem Nest gefallene oder verletzte Jungvögel. Im Allgemeinen trifft das nicht zu, denn die Elterntiere versorgen ihre auf dem Boden herumflatternden Jungvögel auch dort uneingeschränkt weiter.
Darum gilt grundsätzlich: HÄNDE WEG VON JUNGVÖGELN!
Besteht für die Jungvögel erkennbar Gefahr durch Strassenverkehr oder streunende Katzen, sollte man das Jungtier vorsichtig auf einen nahegelegenen Baum oder Busch setzen, besser noch in das angestammte Nest sofern dies auffindbar und erreichbar ist. Dabei ist Vorsicht geboten, da wehrhafte Vögel ( Greife und Eulen ) scharfe Krallen oder spitze Schnäbel auch im Jugendalter haben und so den " Helfer " verletzen können.
Übrigens, Altvögel suchen ihren Nachwuchs bis zu 24 Stunden.
Mit der heimischen Vogelwelt beschäftigt sich die Stationäre Waldschule "Otto Markett" ebenfalls Thematisch wie auch mit allen anderen Fragen zur heimischen Tier - und Pflanzenwelt, den Abhängigkeiten und Zusammenhängen, dem Lebensrythmus unserer Tiere, Fragen zur Umwelt und Nachhaltigkeit.
560 Emmericher und Reeser Kinder werden das Informations - Angebot ab 3.Mai nutzen. Das Team der Waldschule freut sich auf ihren Besuch.
Autor:Harald Rix aus Emmerich am Rhein |
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