Zugverkehr fällt komplett aus
Die Deutsche Bahn AG nimmt von Freitag, 14. Juni ab 23.30 Uhr durchgehend bis Montag, 17. Juni 2013 um 4 Uhr den zweiten Abschnitt des elektronischen Stellwerks (ESTW) Emmerich in Betrieb. Mit Inbetriebnahme der sogenannten zweiten Baustufe wird der Zugverkehr dann auch zwischen Oberhausen-Sterkrade und Wesel elektronisch gesteuert.
Das elektronische Stellwerk in Emmerich hat mit diesem Abschnitt dann sechs Altstellwerke aus den Jahren 1966 bis 1989 ersetzt und steuert somit den gesamten Zugverkehr zwischen der Landesgrenze über Emmerich bis nach Oberhausen. Das moderne elektronische Stellwerk schafft die Voraussetzung für den dreigleisigen Ausbau der Strecke Emmerich – Oberhausen. Darüber hinaus wird auf dieser Strecke erstmals die Möglichkeit geschaffen, die Zugsicherungstechnik ETCS (European Train Control System) auf der Strecke Emmerich – Oberhausen (ABS 46/2) anzuwenden.
Das European Train Control System (kurz ETCS) ist eine Komponente eines einheitlichen europäischen Eisenbahnverkehrsleitsystems, das unter dem Buchstabenkürzel ERTMS entwickelt wurde. Die zweite technische Komponente dieser digitalen Bahntechnologie ist das Bahn-Mobilfunksystem GSM-R. ETCS soll die Vielzahl der in den Ländern eingesetzten Zugsicherungssysteme ablösen. Es soll mittelfristig im Hochgeschwindigkeitsverkehr Verwendung finden und langfristig im gesamten europäischen Schienenverkehr umgesetzt werden.
Errichtung bringt Vorteile
Seit 2001 ist die Ausrüstung neuer Strecken mit ETCS in der EU durch europäisches Recht vorgeschrieben. Die Errichtung eines ESTW bringt einige Vorteile mit sich. Hierzu gehört neben dem Effizienzgewinn vor allem, dass die alte Technik vorsorglich ausgetauscht wird. Ein Ausfall der alten Technik wird hiermit verhindert. Dies führt zu einer Erhöhung der Zuverlässigkeit und einer Verbesserung der Betriebsqualität.
Während der Inbetriebnahme wird der Bahnbetrieb zwischen Oberhausen und Wesel und wegen Brückenarbeiten zeitweise auch zwischen Wesel und Mehrhoog vorübergehend eingestellt. Betroffen sind die Linien RE 5 und RB 35 sowie im Fernverkehr die ICE-International Züge zwischen Frankfurt/Main und Amsterdam. Die Züge werden über Mönchengladbach –Venlo umgeleitet. Es entfallen die Halte in Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen. Diese Änderungen sind in den aktuellen Fahrplänen bereits enthalten.
Alle Züge fallen aus
Beim RE 5 Rhein-Express fallen alle Züge zwischen Oberhausen und Wesel aus, es gibt Ersatzverkehr mit Bussen. Zwischen Wesel und Emmerich findet ein Pendelzugverkehr statt. Beim RB 35 (Der Weseler) fallen ebenfalls alle Züge zwischen Oberhausen und Wesel/Emmerich aus. Ersatzverkehr mit Bussen bis Wesel. Pendelzugverkehr zwischen Wesel und Emmerich. Beim RB 32 (Der Bocholter) fahren die Züge dieser Linie am 15. und 16. Juni zu geänderten Fahrzeiten. Am Sonntag, 16. Juni fallen drei Züge zwischen Wesel und Bocholt und zwei Züge von Bocholt nach Wesel aus und werden mit Bussen im Schienenersatzverkehr ersetzt.
Wegen der Baumaßnahme kann es außerdem zu Verzögerungen im Betriebsablauf kommen. Trotz des Einsatzes modernster Arbeitsgeräte ist Baulärm leider nicht zu vermeiden. Die Deutsche Bahn wird den Baulärm auf das unbedingt notwendige Maß beschränken und bittet die Anwohner um Verständnis für die mit den Arbeiten verbundenen Unannehmlichkeiten.
Drei Buslinien je Stunde ersetzen am Samstag, 15. Juni und Sonntag, 16. Juni die Züge der Linien RE 5 und RB 35 zwischen Oberhausen und Wesel in beiden Richtungen. Eine dieser Buslinien verkehrt stündlich als Schnellbus. Wegen Brückenarbeiten in Wesel müssen am Sonntag, 16. Juni zwischen 6 Uhr und 14 Uhr die Busse bis nach Mehrhoog sowie von Mehrhoog verlängert werden.
Die genauen Abfahrtzeiten sind im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten sowie durch Aushänge bekanntgegeben. Mit Mobilgeräten sind die Informationen auch unter bauarbeiten.bahn.de/mobile abrufbar. Die Busfahrten dauern bis zu 60 Minuten länger als die Bahnfahrten.
Autor:Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein |
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