Viele stehen hinter Pfarrer Weidisch

Christoph Debiel ist der Initiator der Petition „Wir stehen hinter unserem Pfarrer“. Foto: Jörg Terbrüggen
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Es herrscht viel Unruhe in der Seelsorgeneinheit von St. Christophorus. Mit einer Postkartenaktion haben sich Gemeindemitglieder Ende vergangenen Jahres an den Bischof gewand. Nun hat Christoph Debiel eine Petition verfasst, die bis Freitagmorgen bereits weit über 300 Menschen unterschrieben haben.

Viele fragen sich zurzeit, wann endlich wieder Ruhe in der Gemeinde eintritt. Nach dem Wirbel um die Postkartenaktion aus der Speelberger Gemeinde hat Christoph Debiel vor kurzem eine Petition „Wir stehen zu unserem Pfarrer“ verfasst. Über 300 Menschen haben in kürzester Zeit dort unterschrieben. Bis zum 31. Januar ist diese Petition, die dem Bischof in Münster zugeführt werden soll, noch offen.

Anonyme Telefonanrufe

Doch in der Gemeinde herrscht zurzeit alles andere als Frieden. Obwohl - wie im Lokalkompass zu lesen war - sich die Aktion nicht gegen Pfarrer Weidisch richten soll. Dieser wird allerdings, so war aus sicherer Quelle zu erfahren, nachts schon mit anonymen Telefonanrufen bedroht. Das bestätigte auch Chrsitoph Debiel. „Das ist der Abgrund menschlichen Handelns.“ Das neue Seelsorgeteam, so Debiel weiter, stehe allerdings wie eine Eins hinter Pfarrer Karsten Weidisch und Kaplan Christian Olding.
„Ich habe schon mit Erstauenen auf diese Postkarten-Aktion reagiert. Das ist für mich Jammern auf hohem Niveau. Aber dahinter steckt doch keine klare Aussage, es gibt eigentlich nichts, worüber man sich auseinandersetzen müsste“, so Debiel. Pfarrer Weidisch und Kaplan Olding handelten nicht im freien Raum, vielmehr sei jede ihrer Aktivitäten, Ideen, bis hin zu den administrativen Aufgaben, Ergebnis der guten Zusammenarbeit der Gesamtheit des Seelsorgeteams, des Rates der Seelsorgeeinheit sowie der Kirch- und Sachausschüsse. „Dank dieser beiden ist es hier in Emmerich eine völlig andere Kirche geworden, die der Bischof so doch auch gewollt hat.“

Viele wollen den neuen Weg mitgehen

Es müsse daher jetzt auch Schluss mit den Anfeindungen sein, denn der überwältigende Teil der Gemeinde wolle diesen neuen Weg ja mitgehen, bemerkte Christoph Debiel. „Die Rolle der Oposition ist naturgemäß eine undankbare Rolle, dennoch ist sie unabwendbar und muss von der Minderheit ausgehalten werden“, fuhr er fort. Jeder habe doch heute die Möglichkeit, seine Kirche so zu erfahren, wie er sich das vorstelle. „Das ist doch eine der großen Neuerungen.“
Die Kirchen seien in den letzten Wochen doch voller als je zuvor gewesen. „Die öffentliche Darstellung ist eine ganz andere. Die neu gestaltete Homepage hat mittlerweile 7.000 Klicks monatlich, das spricht doch Bände.“ Allerdings macht sich Christoph Debiel auch Sorgen, wie der Bischof letztendlich mit dem Thema umgeht. „Ich habe ihm am ersten Weihnachtsfeiertag einen langen Brief geschrieben und vor zehn Tagen noch einmal einen offenen Brief.

Wie kann der Bischof das zulassen

„Ich mache mir Sorgen, dass der Bischof eine stressfreie Lösung anstrebt. Allerdings glaube ich auch fest, dass weder Karsten Weidisch noch Christian Olding das Handtuch werfen.“
Briefe hat der Bischof in den letzten Tagen sicherlich genug aus Emmerich erhalten. Am 31. Januar soll es jetzt zu einem klärenden Gespräch der beiden zerstrittenen Parteien kommen, unter der Moderation des Generalvikars. Dennoch fragt sich Debiel: „Wie kann der Bischof es zulassen, dass einige wenige Aktivisten die Gesamtheit der Gemeinde dermaßen in Aufruhr versetzen und Menschen bis an die Grenzen ihrer Belastbarkeit zwingen, ohne, dass diese Aktivisten sich der Gemeinde stellen und konkret vortragen, was ihre Probleme sind.“ Über das Ergebnis des Gespräches am 31. Januar werden wir im Stadt Anzeiger natürlich berichten.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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