Viel los in der Räuberhöhle

Die Kinder fühlen sich in ihrer neuen Umgebung wohl. Sie finden die Arbeiten an ihrer neuen Kindertagesstätte nebenan hinter dem Zaun recht spannend. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Es ist nur ein Provisorium, dessen Tage bereits jetzt gezählt sind. Denn die Container, in dem die 44 Kinder des neuen AWO-Kindergartens untergebracht sind, werden schon bald wieder von der Bildfläche verschwinden. Auf dem grünen Rasen können die kleinen Racker der Räuberhöhle schon jetzt ganz genau mitverfolgen, wie ihr neuer Kindergarten auf dem ehemaligen Kasernengelände von Tag zu Tag wächst.

Und gerade das ist das Spannende. Denn die Kinder haben sich längst mit den Bauarbeitern hinter dem großen Zaun angefreundet. Sie beobachten alles, was sich dort tut. "Ich würde mein Kind hier nicht mehr so schnell raus bekommen", schmunzelte Mario Derks, Bereichsleiter für die AWO-Kindergärten beim Besuch in der Räuberhöhle. "Wenn allerdings vorne der Bagger fährt rumpelt es hier schon ein wenig", bemerkte Katja van Kempen, Leiterin des Kindergartens. Aber den Kindern macht das alles nichts aus. "Sie können sich auf solche Situationen schnell einstellen", so Derks.
Und egal wo sie hinschauen, überall wird zurzeit eifrig gebaut. So soll der eigentliche Kindergarten bereits in zwei Monaten bezugsfertig sein. "Dann dürfen wir diese Veranstaltung noch einmal machen", freute sich Matthias Wünsch von der Heyden, Geschäftsführer von Phoenix. "Wir nähern uns der Fertigstellung." Und das nicht nur für die beiden jetzt schon existierenden Gruppen. Nein! "Wir werden alle fünf Züge gleichermaßen fertig stellen. Da kann dann auch recht schnell die nächste Gruppe eröffnet werden." Zunächst sind die "Knallfrösche" und die "Knabbermäuse" in den Containern beheimatet. Es sollen am Ende einmal vier Gruppen plus Tagespflege werden.
23 Jungen und Mädchen sind in der Regelgruppe "Knallfrösche", 21 sind es bei den "Knabbermäusen", davon sechs U-3 Kinder. Zwar gibt es bereits eine Warteliste für eine weitere Gruppe, doch die Zahl reichte nicht aus, auch diese schon auf dem Gelände unter zu bringen. Zehn Container bilden die provisorische Unterkunft. Sie sind mit neuen Möbeln ausgestattet. Es gibt jeweils einen Gruppenraum plus Nebenraum sowie jeweils einen separaten Schlafraum. Drei Erzieherinnen hat jede Gruppe, Montag kommt eine Vierte hinzu. "Das geht über den üblichen Personalschlüssel", meinte Mario Derks. "Aber zum neuen Start ist das durchaus in Ordnung". Er war auch mit der Container-Lösung durchaus zufrieden.
Bürgermeister Peter Hinze bemerkte bei der kleinen offiziellen Begrüßung: "Leider hat es mit dem Termin nicht ganz hin gehauen. Die Entscheidung für den Kindergarten haben wir uns seinerzeit nicht ganz einfach gemacht, aber es war richtig und für dieses Projekt, und für die Stadt sehr wichtig. Denn in Zukunft werden hier viele Menschen wohnen und auch ihren Arbeitsplatz finden." Auch wenn auf dem ehemaligen Kasernengelände noch fleißig gebaut wird, können die Kinder ungehindert und gefahrlos von den Eltern in die Kita gebracht werden, denn diese wurde im Bereich der Ostermayerstraße an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.
Auch bei den anderen Baustellen läuft alles nach Plan. Schon am 14. September soll der komplette Rohbau der Pflegeeinrichtung fertig sein. "Außerdem erwarten wir die Genehmigung für den Wohnbereich rund um die Kita", so Wünsch von der Heyden. Man beginne direkt mit zwei Häusern, deren Wohnungen zum Teil gefördert werden. Übrigens: Wenn die derzeitigen Rohbauten fertig sind, kann auch mit dem Bau des Aldi-Marktes vor den Toren begonnen werden. Aus dem einstigen Areal "Wohnen mit Pferd" wird nun ein reines Wohngebiet. "Wir sind hier in der Bebauungsplanänderung", so Wünsch von der Heyden. Auf 170.000 Quadratmetern entstehen Doppelhäuser, Reihenhäuser bis hin zu Einfamilienhäusern und Senioren-Bungalows. Die Anfragen dazu sind bereits gewaltig und sind bereits im dreistelligen Bereich.
Dazu gibt es Park- und Wandelflächen sowie Radwege, außerdem sind Wasserflächen geplant. Die Grundstückspreise bewegen sich hier zwischen 160 und 220 Euro pro erschlossenem Quadratmeter. Es wird insgesamt 88 Wohneinheiten im Gesundheits-Wohnpark, 48 Einheiten im Betreuten Wohnen sowie 200 weitere Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne geben. Im Jahr 2023 sollen alle baulichen Aktivitäten abgeschlossen sein.
Die Pflegeeinrichtung soll im März 2019 an den Start gehen, ebenfalls in 2019 sollen die Wohngebäude an der Kindertagesstätte bezugsfertig sein. Partner unter einem Dach bietet ein Ärztehaus nach neuesten Maßstäben, welches zahlreiche Angebote unter einem Dach vereint und somit Gesundheitsdienstleistungen zentral auf innovative und kundenorientierte Weise organisiert. Das Konzept ist auf die Bedürfnisse der Menschen, sowohl der Einwohner und Patienten als auch der Dienstleister und Arbeitskräfte ausgerichtet. So entsteht ein Haus der ganzheitlichen Gesundheitsversorgung, welches neben einer Vielzahl von Ärzten und verschiedenen Fachbereichen auch diverse Pflegedienstleister unter ein Dach bringt.
Eine Apotheke, ein Sanitätshaus, Hörakustik sowie eine Praxis für Physiotherapie wird sich ebenfalls dort befinden. Als besonderes Highlight wird ein Bistro/Café sowie ein Wellness-Center errichtet, das über eine Poolanlage, Sauna und diverse Massageangebote verfügt.
Pued soll 2019, nach einer geplanten Bauzeit von 16 Monaten, in betrieb genommen werden. Es werden sowohl Emmericher wie auch auswärtige Ärzte teilnehmen. 

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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