Update: Gemeinsames Gespräch am späten Abend
Für Andrea Schaffeld und Gabi Wawrzyniak vom Rat der Seelsorgeeinheit blieben die Türen an diesem Abend im Aldegundisheim zunächst verschlossen. Alle Bemühungen, als stille Beobachter dem Treffen zwischen den sogenannten Kritikern von Pfarrer Karsten Weidisch und dem Bistum beizuwohnen, blieben erfolglos. Nach einer Unterbrechung durften sie schließlich doch noch herein.
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"Der Abend war zweigeteilt. Erst haben die Bistumsvertreter den sogenannten Kritikern zu gehört. Im zweiten Teil kamen die Vertreter des Seelsorgerats hinzu und es kam zu einem Austausch zwischen diesen, den sogenannten Kritikern und den Bistumsvertretern, der bis nach 22:15 Uhr dauerte", gab Pressesprecher Wissmann nach dem Treffen bekannt.
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In einer "stillen" Ecke wurde noch kurz vor der Besprechung über die Teilnahme von Schaffeld und Wawrzyniak diskutiert. An der Haltung änderte sich allerdings nichts. So sprachen an diesem verregneten Abend im Aldegundisheim Generalvikar Norbert Kleyboldt, Domkapitular Hans Bernd Köppen und Karl Render von der Abteilung Seelsorgepersonal mit den Kritikern - hinter verschlossenen Türen. Die Hoffnung, Licht ins Dunkel um das Verhältnis von Pfarrer Karsten Weidisch und den Kritikern zu bringen, blieb weitestgehend erfolglos.
Karl-Heinz Lammerich, Mitglied im Rat der Seelsorgeeinheit, war an diesem Abend ebenfalls zugegen. "Wir wollen dem Pfarrer nichts", erklärte er auf Nachfrage. "Die Probleme liegen ganz woanders." Wo sie aber liegen wollte er nicht sagen. "Es hat niemand etwas gegen den neuen eingeschlagenen Weg", so Lammerich. Dann aber meinte er folgendes: "Wenn die Leute wirklich wüssten was los ist, ständen draußen nicht mehr so viele." Um einen noch tieferen Riss in der Gemeinde zu vermeiden werde es nicht öffentlich gemacht. Er habe vor einem Jahr den Kontakt zu den Leuten gesucht, die er als engagierte und ehrliche Gemeindemitglieder bezeichnete.
"Es ist ein einseitiges Gespräch"
Vor der Türe gab es immer noch erregte Diskussionen. "Die beiden sind gewählte Vertreter der gesamten Gemeinde", echauffierte sich Dirk Kraayvanger. Bei Entscheidungen müsse man laut Kirchenblatt die Laienvertreter mit einbeziehen. "Wir wollen einfach nur wissen worum es geht." Es sei leider ein einseitiges Gespräch, man bezeichnete es sogar als Ungleichgewicht. "Es kann nicht sein, dass eine Gruppe sich so verhällt", bemerkte Andrea Schaffeld. Man biete den Vertretern der kritischen Gruppe so eine Plattform. "Diese Schwebepartie ist für uns alle enorm belastend, wir wollen eigentlich nur eine gute Seelsorgeeinheit", so Kraayvanger.
"Den Weg der Versöhnung müssen auch beide Seiten gehen", entgegnete Gabi Wawrzyniak. "Ich weiß nicht wo der Schuh drückt. Die ganze Sache nur an Karsten Weidisch festzumachen geht gar nicht", meinte Dirk Kraayvanger. Auf die Frage, ob denn auch Karsten Weidisch Fehler gemacht habe, entgegnete Andrea Schaffeld: "Er hat eine andere Art von Leitungsverständnis. Er ist nicht so kumpelig, aber hochprofessionell."
Münster verheizt seine Pfarrer
Vor dem Aldegundisheim hatten sich etwa 100 Personen versammelt. Sie zündeten Kerzen an. Eine Gruppe hatte ein Transparent mit der Aufschrift "Münster verheizt seine Pfarrer" aufgehängt. Als das Gespräch im Aldegundisheim begann, versammelte man sich in der Kirche zu einem Gebet.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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