Ulrike Dieterich sucht nach Ihrem Vater: Ein farbiger US-Soldat, der in der Heresbachstraße gewohnt hat...

Ulrike Dieterich (geb. Jansen) ist in Haldern geboren und in Mehrhoog aufgewachsen. Jetzt fehlt ihr nur noch der Name ihres Vaters. Er hat mit einem Kameraden in der Heresbachstraße 14 gewohnt. | Foto: privat
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  • Ulrike Dieterich (geb. Jansen) ist in Haldern geboren und in Mehrhoog aufgewachsen. Jetzt fehlt ihr nur noch der Name ihres Vaters. Er hat mit einem Kameraden in der Heresbachstraße 14 gewohnt.
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Gut Ding braucht manchmal bekanntlich Weile... und wer gelegentlich ein Puzzle macht, der braucht Geduld. Teilchen für Teilchen muss man sich zusammensuchen, vergleichen, einpassen und wieder weglegen. Bis sich dann auf einmal alles nahtlos ineinanderfügt...

So geht es Ulrike Dieterich, die zwar heute am Ammersee wohnt, aber 1970 in Haldern geboren wurde. Hier arbeitet sie als Coach für Persönlichkeitsbildung. In ihrer Freizeit betreibt sie intensive Familienforschung und das aus gutem Grund...

Erst 2009 hat sie bei Verwandtenbesuchen am Niederrhein die Gründe für ihr exotisches Aussehen erfahren. Schwarze Locken und eine karamellfarbene Haut... heute weiß sie, dass die Begründungen ihrer Mutter dafür, ihre kleine Tochter 'Karottenkind' zu nennen, gelogen waren. Über ein Jahr lang hat Ulrike Dieterich in Archiven geforscht, in der Verwandtschaft und Nachbarschaft recherchiert. Viele Hinweise hat sie bekommen, einige davon anonym. Viele Fährten hat sie im vergangenen Jahr verfolgt, oft waren es die falschen Spuren , und sie hatte teilweise das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Ein Gentest mit einer etwa gleichaltrigen jungen Frau, an den sie Hoffnungen geknüpft hatte, brachte auch keine Gewissheit. Zögerlich sind die Hinweise aus der Familie und der Nachbarschaft, aber hier und da gibt es doch wieder einen Tipp, der neue Erkenntnisse bringt.

Sie weiß, dass es eine Cousine geben muss, die mehr weiß, und die zum Schweigen verdonnert wurde! "Jetzt darf sie die Wahrheit sagen, jetzt hat sie lange genug geschwiegen...", appelliert Dieterich die Verwandtschaft.

So war Ulrike Dieterich am letzten Wochenende mit ihrem Mann in Köln und hat den ehemaligen Hauseigentümer besucht, der in der zweiten Hälfte de 60er Jahre an zwei Soldaten aus der Weseler Schillkaserne eine Wohnung vermietet hatte. Denn 1965 kamen amerikanische Soldaten an den Niederrhein und in die Kaserne nach Wesel, zwei von ihnen zogen ins nahe gelegene Mehr.

Aus Erzählungen weiß Ulrike heute, dass der Mann ihrer Mutter nicht ihr leiblicher Vater ist, dass ihre Mutter eben von einem der beiden Soldaten schwanger wurde. 'Ein eleganter, schlanker Mann ist er gewesen“, weiß Ulrike Dieterich aus den Erzählungen der damaligen Nachbarn. Und dass er sich wenige Monate nach ihrer Geburt nach seinem Kind erkundigte, für es sorgen wollte hatte sie auch im letzten Jahr schon erfahren. Die Eingeweihten haben es aber vorgezogen, den Kontakt nicht herzustellen und Ulrikes leiblicher Vater musste gehen, ohne sein Kind gesehen oder jemals die Chance zu bekommen, Kontakt zu ihm aufzunehmen. Wie bitter die Situation für ihren Stiefvater gewesen sein muss, entnimmt sie heute seinen Andeutungen, reden mag er nicht darüber. "Aus diesem Grunde bin ich leider auch gezwungen, mit meiner Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen!", bedauert sie, dass man so hartnäckig schweigt.

Tatsächlich wurde um das Kind, den Teenager, die junge Frau Ulrike Jansen ein Netz aus (Lebens-) Lügen gestrickt, das bis heute recht 'reißfest' ist.
Jetzt wird es Zeit, dass die Wahrheit ans Licht kommt, denn mit dieser Lebens-Lüge, einen absolut wichtigen Teil ihrs Lebens, kann und will Ulrike Dieterich nicht weiter leben.

Natürlich sind die Ereignisse schon 40 Jahre her und bestimmt waren die Umstände im Dorf den Menschen auch peinlich. Sicherlich ist es schwer, sich heute an Einzelheiten zu erinnern, aber ich merke in vielen Gesprächen, dass die Menschen hier mehr wissen, als sie zugeben wollen. Sicherlich ist es unangenehm, dass ich heute so hartnäckig Fragen nach meiner Herkunft stelle, aber ich brauche die Wahrheit heute für meinen eigenen Seelenfrieden.

Inzwischen weiß sie, dass ihr Vater, dem die Menschen in Mehr offenbar viel Sympathie entgegen brachten, in der Heresbachstraße 14 im Obergeschoss gewohnt hat. Der ehemalige Vermieter hat schon in seinen Unterlagen nach den alten Mietverträgen gesucht... „Ich bin ganz nah dran!“ ist sich Ulrike Dieterich sicher, denn ihr fehlt nur noch der Name. Das wäre das letzte Puzzleteilchen, bevor sie sich daran machen könnte, nach seinem Wohnsitz zu suchen. Denn Ulrike Dieterich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass ihr Vater noch lebt. Möglicherweise mit seiner Familie sogar in Nordrhein-Westfalen. Wenn sich aber diese Information als falsch erweisen sollte, hat sie schon einen Plan, um in USA nach ihm zu suchen.

Jetzt appelliert Ulrike Dieterich an diejenigen, die über die Geschichte ihrer Mutter, die bereits vor Jahren verstorben ist, informiert sind: „Bitte rufen Sie mich an oder schreiben Sie mir eine eMail. Bitte nennen Sie mir den Namen meines leiblichen Vaters, damit ich ihn suchen kann!“Wer Kontakt zu Ulrike Dieterich aufnehmen möchte, der kann sie unter Tel.: 0 81 52 48040 36 oder per eMail unter info@ulrike-dieterich.de

Wer lieber anoym einen Hinweis geben möchte, kann das unter der Postadresse Dillizer Straße 28 a, 82211 Herrsching am Ammersee tun.

Ulrike Dieterich (geb. Jansen) ist in Haldern geboren und in Mehrhoog aufgewachsen. Jetzt fehlt ihr nur noch der Name ihres Vaters. Er hat mit einem Kameraden in der Heresbachstraße 14 gewohnt. | Foto: privat
In diesem Haus auf der Heresbachstraße in Mehr wohnte der Vater von Ulrike Dieterich (geb. Jansen) Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre des 20. Jh. Foto:                                                                                   Caroline Gustedt
Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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