Trotz Abistress für das Theaterprojekt geprobt
Emmerich. Wenn sie das Abitur mit der gleichen Hingabe und dem außergewöhnlichen Engagement durchziehen, dann müssten Sina-Sophie Jansen, Lisa Woytowicz, Esther Neubauer, Leonie Peters, Muriel Fiedler, Max Fuhrmann und Lena Ehringfeld eigentlich ein 1a-Abi schaffen.
Sie lernen und büffeln nicht nur für die Schule und die bevorstehenden Klausuren, so ganz nebenbei haben sie sich noch ein Theaterprojekt „unter die Füße geholt“, das sich nicht mal eben im Vorbeigehen einstudieren lässt. Sina-Sophie Jansen wollte im Literaturkurs gerne das Stück „Die Schöne und das Biest“ angehen. Doch es konnte leider nicht realisiert werden.
„Da ich dieses Stück aber gerne für mich organisieren wollte, habe ich es in der Schule angeboten“, erzählte uns die engagierte Schülerin. Unterstützung fand sie dabei von Anfang an in der Schulleiterin Inge Hieret-McKay, die von der Idee nicht nur fasziniert war, sondern auch in einigen Dingen hilfreich zur Seite stand. „Ich finde es sehr wichtig, wenn Leute etwas vorhaben, sie darin auch zu unterstützen. Ich habe Sina-Sophie von Anfang an voll vertraut und die ganze Sache wohlwollend beobachtet. Dieses Projekt ist ein Ausdruck davon, dass junge Menschen sich durchaus eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung suchen.“
Sina-Sophie, die nach der Schule gerne Regie studieren möchte, packte das Projekt äußerst professionell an. Sie hatte sich im vergangenen Jahr den Film angeschaut und die Texte mitgeschrieben. In den genannten Mitschülern, allesamt aus der Stufe 13, fand sie schnell geeignete Mitstreiter. Nun mussten nur noch die Rollen, das Orchester, der Chor, die Tanzgruppe und der Bühnenbau besetzt werden. Dafür ging sie durch alle Klassen des Willibrord-Gymnasiums und stellte das Vorhaben den Schülern vor. Die Resonanz war riesig, denn zum ersten Treffen im vergangenen Jahr kamen gleich einmal an die 200 Jungen und Mädchen.
„Wir haben eine kleine Präsentation gemacht um zu zeigen, welche Rollen zu besetzen sind. Innerhalb eines Monats wurde dann mit allen geübt und es hat sich relativ schnell entschieden, wer was machen wollte“, erzählte Sina -Sophie. Ein Casting brachte dann die endgültige Entscheidung und das knapp 80 Schüler umfassende Projekt konnte in Angriff genommen werden.
Nach den Herbstferien 2009 ging es los. Die Proben fanden in der Mittagspause im PZ statt. „Ich habe jeder Gruppe eine Mail geschickt mit den Texten und dem Zeitplan, wer wann probt“, erzählte Sina-Sophie voller Stolz. Sie hatte an alles gedacht, die nötigen Kontakte geknüpft (mit dem Stadttheater als Aufführungsort, mit dem Kellertheater Seifenblase, mit dem Ballettstudio Plankermann für die Kostüme und mit dem pensionierten Lehrer Henrick Wirz, der sich dem musikalischen Part annahm und Hans Bernd de Graff, der für die Tontechnik verantwortlich zeichnet). Die Lieder zu „Die Schöne und das Biest“ kaufte übrigens die Schule vom Musical.
In den Sommerferien haben sich alle viermal getroffen und miteinander geprobt. Die erste Bühnenprobe im Theater gab es am 4. September diesen Jahres. Über ein Jahr lang haben die Schüler nun daran gearbeitet. „Ich habe mir von Anfang an gesagt, dass ich es machen möchte. Als der Andrang beim ersten mal da war, war ich so motiviert, dass ich gesagt habe, jetzt legen wir richtig los“, bemerkte die Regisseurin abschließend.
Die Aufführungen finden am 25. und 26. September, jeweils ab 18 Uhr im Stadttheater Emmerich statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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