Tragödie im Sicherheitshafen - Kind ertrunken

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Emmerich. Ein tragisches Unglück ereignete sich gestern Nachmittag (12. Juni) im Emmericher Sicherheitshafen. Ein dreijähriger Junge war von Bord eines Schiffes gefallen. Zwei Stunden später bargen Taucher aus Duisburg den Jungen. Er lag drei Meter vom Schiff entfernt auf dem Boden. Trotz sofortiger Reanimation konnte nur noch der Tod festgestellt werden.

Eigentlich wollten sich die Schiffseigner auf den Weg in die Stadt zum Einkaufen machen. „Der Vater ist dann noch einmal zur Toilette gegangen, als der Junge im Raum spielte“, erklärte der Pressesprecher der Kreispolizeibehörde, Manfred Jakobi. Als der Mann wieder kam, stand die Türe nach außen offen, das Kind war nicht mehr zu sehen. „Der Vater ist dann nach draußen geeilt und hat Luftblasen im Wasser gesehen. Er ist dann sofort hinterher gesprungen.“
Doch unter Wasser war rein gar nichts zu sehen und so alarmierte der Mann umgehend die Rettungskräfte. „Um 15.55 Uhr kam die Meldung Kind im Wasser“, so der Einsatzleiter der Emmericher Feuerwehr, Martin Bettray. Sofort rückten der Löschzug Stadt mit dem Löschboot aus, auch das Vrasselter Mehrzweckboot wurde zum Sicherheitshafen gebracht. Durch den Ringruf wurde auch die DLRG in Goch informiert. Sie machten sich mit Booten zum Einsatzort, auch die Taucher aus Weeze eilten herbei.
„Nach Rücksprache mit dem Vater sind wir dort ins Wasser, wo er die Luftblasen gesehen hat“, bemerkte Martin Bettray. Bei der Suche half auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera, ebenso ein Boot der Wasserschutzpolizei und des Wasser- und Schifffahrtsamtes. „Wir haben auch das Löschboot Bienchen der Reeser Feuerwehr angefordert. Insgesamt sind circa 35 Kräfte im Einsatz.“
Die Polizei hatte das Gelände weiträumig abgesperrt. Auf der Mauer saßen Kinder und auch auf dem ein oder anderen Balkon verfolgte man mit Spanung die Suche nach dem Kind. Fünf Taucher der DLRG waren im Einsatz, zusätzlich wurden noch Kollegen der Taucherstaffel der Duisburger Feuerwehr benachrichtigt. Als sie ins Wasser stiegen, bestand eigentlich kaum noch Hoffnung, dass Kind lebend zu finden.
Dann um 17.53 Uhr herrschte auf einmal hektisches Treiben an Bord der Kavenga aus Eisenhüttenstadt. Ein Taucher aus Duisburg hatte den Jungen gefunden. „Wir sind dort ins Wasser, wo der Mann angegeben hat, das sein Junge dort reingefallen ist. Der Junge lag circa drei Meter unter dem Schiff“, so der Taucherführer der Staffel aus Duisburg, Ralf Groell. „Unter Wasser war rein gar nichts zu sehen. Der Taucher zieht unten Kreise und tastet sich langsam vor.“
Der Junge wurde sofort auf das Deck gelegt. Rettungskräfte eilten herbei, begannen umgehend mit der Reanimation. Auch ein Defibrillator kam zum Einsatz. Doch nach 20 Minuten gaben die Retter den Kampf auf, um 18.16 Uhr wurde der Tod des Jungen festgestellt. Der Notfallseelsorger kümmerte sich sofort um die Eltern und das noch verbliebene andere Kind an Bord. Kurzer Zeit später kam Pastor Seesing zum Einsatzort. Er nahm sich der Einsatzkräfte an, die direkt vor Ort waren.
„Die Einsatzkräfte haben das Kind in einen Raum auf dem Schiff gebracht, damit die Eltern in Ruhe Abschied nehmen können“, erklärte Manfred Jakobi. Das Kind verblieb in Emmerich und dürfte wahrscheinlich am Mittwoch obduziert werden.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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