"Tagesmutter wird man aus Berufung"

Martina te Laak-Krawanja mit "ihren" drei Pflegekindern. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Maren, Hanna und Nina fühlen sich sichtlich wohl bei Martina te Laak-Krawanja. Gemeinsam hocken die drei Kinder auf dem Schoß der 48-Jährigen, oder spielen mit ihr auf dem Boden mit der Eisenbahn. Es scheint auf den ersten Blick, als handele es sich um eine glückliche Familie. Doch Martina te Laak ist nicht die Mutter der drei Kinder, sie kümmert sich nur um sie.

Martina te Laak-Krawanja ist eine von insgesamt 31 Tagesmüttern, die sich um die ihnen anvertrauten Kinder kümmern. "Wir haben zurzeit 100 Jungen und Mädchen in der Tagespflege", erläuterte Nadine Bremer vom Fachbereich Jugend, Schule und Sport. "Diese werden dann während ihrer Tätigkeit von uns eng begleitet und betreut." Doch der Bedarf an Tagesmüttern ist durchaus noch größer. "Daher würden wir uns über weitere Interessenten freuen", bemerkte Anja Raadts vom Jugendamt.
Martina te Laak-Krawanja entschied sich 2009 den Schritt Richtung Tagesmutter zu unternehmen. "Meine drei Kinder hatten ein gewisses Alter erreicht, und ich war bereits im Elternrat des Kindergartens und in der Schule aktiv und wollte mehr mit Kindern machen." Da bot sich die Tagespflege an. Sie absolvierte einen Kurs, damals noch im Haus der Familie, nach deren Abschluss sie einsteigen konnte. "Der Tagespflegekurs umfasst insgesamt 160 Unterrichtsstunden, 80 im Grundkurs und 80 im Aufbaukurs", so Anja Raadts.
Außerdem benötigen die Frauen (und auch Väter) einen Erste Hilfekurs, der alle zwei Jahre aufgefrischt werden muss, sowie ein polizeiliches Führungszeugnis. Nach einem Hausbesuch und einem letzten gemeinsamen Gespräch erteilt das Jugendamt die Pflegeerlaubnis. "Die Pflegemütter können dann bis zu fünf Kinder betreuen", bemerkte Anja Raadts. Die Zeiten stimmen Eltern und Tagesmutter untereinander ab, die Obergrenze liegt bei 45 Stunden in der Woche.
"Manche wollen ihre Kinder schon um 5.30 Uhr bringen", weiß Martina te Laak-Krawanja aus eigener Erfahrung. Sie kommt den Eltern da meistens auch entgegen. Die 48-Jährige liebt ihren Job. "Tagesmutter wird man aus Berufung, da muss auch eine gehörige Portion Leidenschaft dabei sein." Maren, Hanna und Nina jedenfalls gefällt es bei ihrer Tagesmutter. Es ist schon ein sehr vertrauensvolles Verhältnis. "Und ich weiß, dass die Zeit mit ihnen begrenzt ist."
Im vergangenen Jahr hat sie darüber hinaus noch eine Zusatzausbildung "Inklusion im Elementarbereich für Kindertagespflegepersonen" abgeschlossen. "Eine Tagesmutter darf nicht stehen bleiben, sie muss sich weiter entwickeln", ist ihre Auffassung. "Zurzeit gibt es in Emmerich zwei Kinder mit besonderem Förderbedarf", berichtete Anja Raadts. Mittlerweile gibt es auch eine weitere Tagesmutter, die die Zusatzausbildung macht. "Es ist wichtig, dass wir für alle Kinder ein Angebot haben." Wer Interesse an der Ausbildung zur Tagesmutter haben sollte, der kann sich beim Jugendamt mit Yvonne Wunderlich, Tel.: 0 28 22/75 14 44 oder Anja Raadts, Tel.: 0 28 22/75 14 41 in Verbindung setzen. Die entsprechenden Kurse finden derzeit allerdings in der Familienbildungsstätte Kalkar oder Geldern statt. Tagesmutter Martina te Laak-Krawanja spielt mit Maren, Hanna und Nina mit der Eisenbahn. Fotos (2): Jörg Terbrüggen Lecker! Eine Süßigkeit für zwischendurch für die kleine Nina.

Martina te Laak-Krawanja mit "ihren" drei Pflegekindern. Fotos: Jörg Terbrüggen
Etwas Süßes für Zwischendurch.
Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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