Stadtstreicher sind noch sehr aktiv
Es war lange Zeit ruhig geworden um die Emmericher Stadtstreicher. Viele fragten sich, ob nach der anfänglichen Euphorie nun schon die Luft raus sei? Doch weit gefehlt: „Wir leben noch“, hieß es aus den verbliebenen Kehlen.
Die wunderschönen Vivaldi-Tonnen prägen hier und dort immer noch das Bild vor zahlreichen Einzelhandelsgeschäften in den Fußgängerzonen. Mit dieser Aktion hatten die Stadtstreicher für viel Aufsehen gesorgt. Doch leider schien der ein oder andere das mit der Pflege der Tonnen nicht so ganz verstanden zu haben. Denn dafür waren nicht mehr die Stadtstreicher verantwortlich, sondern die jeweiligen „Käufer“, sprich Geschäftsinhaber. „Bei zwei Dritteln hat das auch funktioniert, bei dem anderen leider nicht“, so der Kommentar eines Mitgliedes. „Wenn die Blumen nicht mehr schön sind, dann kann man sie doch auch austauschen“, so Winfried Gundlach.
Miteinander war schnell weg
Das war schon sehr frustrierend für einige. „Das geplante Miteinander war bei einigen schnell weg. Wir sind doch nicht für alles verantwortlich. Wir machen die ganze Sache freiwillig und haben viel Zeit und Arbeit investiert“, hieß es von einer anderen Seite. „Das mussten wir alles erst einmal verkraften.“ Doch auch gesundheitliche Probleme legten die Stadtstreicher für mehrere Wochen vollkommen lahm. Nun sind aber wieder alle an Bord. Na ja, der Rest jedenfalls. Denn von den ursprünglich einmal 13 Begeisterten sind „nur“ noch sieben übrig. Kurzer Kommentar: „Wir wollen die Stadt verschönern und nicht die Leute belustigen“, erklärte Sigrid Rijks, die über Facebook seinerzeit den Anstoß für die Stadtstreicher gegeben hatte.
Mit neuem Schwung
Nun wollen die verbliebenen Sieben mit neuem Schwung an die nächsten Projekte gehen. Beim Fest der Kulturen zeigten sich die Stadtstreicher mit einem eigenen Stand und verkauften fleißig Reibekuchen mit Apfelmus und Rübenkraut. Der Stand war an beiden Tagen sehr gut besucht, und so kamen die Stadtreicher mit dem ein oder anderen auch mal ins Gespräch. Am 7. August findet das nächste öffentliche Treffen um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Franz“ auf der Rheinpromenade statt und nicht mehr im Schützenhaus Kapaunenberg. Auch hier ist natürlich jeder willkommen, der gerne mitwirken möchte.
Im Herbst steht ein weiteres außergewöhnliches Projekt auf der Agenda der Stadtstreicher. Im Rheinpark wollen sie einen Baum mit Wolle einhüllen. „Er bekommt quasi ein Mäntelchen“, so Sigrid Rijks. Das wird eine farbenprächtige Angelegenheit, die sicherlich für viel Aufmerksamkeit sorgen wird. In der Adventzeit will man am Alter Markt einen Kindertannenbaum von Jungen und Mädchen aus den Kindergärten und Grundschulen schmücken lassen. „Wir haben noch ganz viele Hummeln im Hintern“, so der einhellige Tenor. Schließlich steht am 8. August auch der einjährige Geburtstag an. Wenn sich bis dahin vielleicht schon die Zahl der Aktiven wieder erhöht hat, gibt es auch einen Grund zum Feiern.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.