Scharfe Kritik an Domkapitular Köppen
Für den ehemaligen Rat der Seelsorgeeinheit gaben Ulrike Ricken, Andrea Schaffeld, Elisabeth Bossmann und Ralf Langela eine Stellungnahme ab, die wir in Auszügen wiedergeben.
Seine Entscheidung, dennoch auf die - von der Bistumsleitung grundsätzlich nach außen durchaus nicht verneinte - Rückkehr nach Emmerich zu verzichten, gründen sich auf folgende Punkte: 1. Der Konzeptidee des Pfarrers als „Team“ mit Kaplan Olding bis 2017 gemeinsam in Emmerich zu bleiben, um die fruchtbar begonnenen Fusionsprozesse innerhalb der sieben Kirchtürme reifen zu lassen und das veni! Konzept weiter ausbauen und insbesondere anderen Gemeinden bistumsweit und darüber hinaus vorstellen zu können (veni! on tour) was eine Verlängerung der Kaplansstelle von vier auf sechs Jahre durch das Bistum erfordert hätte, wurde rigoros und unwideruflich von der Bistumsleitung abgelehnt.
2. In den „Versöhnungsgesprächen“ mit den ernannten Sprechern der kritischen Gruppe wurde deutlich, dass sich in den Wochen der Abwesenheit des Pfarrers keinerlei Annäherung gezeigt hatte, zumindest, was die Bereinigung von Themen des sogenannten „Grundkonfliktes“ anbetraf. Viele Lügen und Unwahrheiten seien in dem Gespräch wieder vorgebracht worden, von Wahrheitsfindung und Bereinigung sei nach wie vor keine Spur sichtbar gewesen, die ihm einen fruchtbaren Boden zur nochmals denkbaren Rückkehr bereitet hätten, so Weidisch.
3. Im Blick auf die Gesamtgemeinde, die vielen hoffenden und harrenden Gemeindemitglieder, viele ehrenamtlich Tätige am Rande der Kraft, betonte Pfarrer Weidisch, dass er nicht länger die Verantwortung dafür übernehmen könne und wolle, Hoffnungen zu schüren, Menschen hinzuhalten und weiter leiden zu lassen.
Mail vom Domkapitular
Diese Einschätzung ihres ehemaligen Pfarrers bezüglich der Gesprächsverläufe und des gesamten „Versöhnungsprozesses“ seit der Entpflichtung im Januar teilten die Gemeindevertreter des RdSE vorbehaltlos und unterstützen diese mit Nachdruck. Domkapitular Köppen hatte in einer Mail an die Vorsitzende des Rates der Seelsorgeeinheit, Andrea Schaffeld tags zuvor klar gemacht: „Ein Problem besteht aus meiner Sicht immer noch darin, dass einige meinen „eine Wahrheit“ zu kennen. Die gibt es meiner Meinung nach nicht. Ich suche keine Schuldigen, aber Anteil an dieser verfahrenen Situation in Emmerich haben viele Personen. Vor allem diejenigen, die scharf machen.“
Die Vertreter des RdSE wussten diese vehemente Kritik des Domkapitulars in ihre Richtung formuliert. Sie sahen sich zunehmend machtlos einer Bistumsleitung gegenüber, die - nachdem man die große Gesamtgemeinde von allen Gesprächsprozessen ausgeschlossen hatte - immer darauf beharrte, mit zwei „gleichberechtigten“ Konflikpartein zu sprechen. Vermehrt fühlten sich die Ratsmitglieder im Verlaufe des durch Münster diktierten Versöhnungsprozesses zum Schweigen gebracht, in die Enge getrieben und zu in der Öffentlichkeit bekanntgegebenen „Kompromissen“ gedrängt. Als lähmend, ja fesselnd empfanden die Ratsmitglieder die von der Bistumsleitung stets hochgehaltene „Trumpfkarte der Macht über die Personalentscheidung“.
Nichts vom ehrlichen Willen zu spüren
Am Ende des gesamten Prozesses seit Januar 2014 bliebt bei den am Gesprächsprozess beteiligten Migliedern des RdSE der resignierende Eindruck, dass es von Seiten der Bistumsleitung anscheinend zu keiner Zeit den ehrlichen Willen gegeben hat, Pfarrer Weidisch und die hoffende und bittende Gemeinde beim Versöhnungsprozess im Einwirken auf die kritische Gruppe zu unterstützen. Vielmehr entstand der schmerzhafte Eindruck, die Bistumsleitung habe den kleinen Konfliktfeldern solch großes Gewicht und solch großen Spielraum eingeräumt, um zu erreichen, dem Pfarrer Karsten Weidisch eine Rückkehr praktisch unmöglich zu machen. Dass insbesondere Domkapitular Hans-Bernd Köppen als Personalchef des Bistums seinen beiden Priesten vor Ort so wenig konkrete und ehrliche Unterstützung habe zukommen lassen, wurde hart kritisiert.
Autor:Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein |
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