Reisebericht - Unterwegs mit der MS Albatros

auf Lanzarote
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.....Interessant dagegen war der Afrikanische Markt, zu dem wir anschließend fuhren. Interessant ist noch sparsam ausgedrückt. Urig, fremdartig, düster, eng, voll, unheimlich für weniger Mutige.

Allein schon der „Parkplatz“. Ein Sand/Schotterplatz, paar Bäume, Gerümpel, tote Baumriesen. Als wir aus dem Bus stiegen, verschlug es uns den Atem. Der Gestank war überwältigend. Der konnte nicht nur alleine von den vielen Ziegen stammen, die hier herumliefen.

Wir nahmen die Beine in die Hand und stürmten mit angehaltenem Atem hinter unserem Guide her auf die Straße. Linkerhand Bretterverschläge, die anscheinend die Rückwände der Buden waren. Oder auch nicht. Nach vielleicht hundert Metern tat sich eine Lücke auf. Das war der Eingang. „Bleiben Sie zusammen, dieser Markt ist wie ein Irrgarten, man kann sich leicht verirren und findet den Ausgang nicht. Also, bleiben Sie dicht beisammen.“

Das war nicht gerade ermutigend. Für die etwas Ängstlichen.

So einen Markt habe ich noch nie gesehen. Bude an Bude, verwinkelte, unebene Stolpergassen, fremde Gerüche, dunkel. Nur die Gesichter waren noch dunkler. Von pechschwarz bis schokobraun. Hunderte von Gesichtern, die uns anstarrten. Eine Gruppe von potentiellen Käufern! Es war schon etwas unheimlich. Wir mussten den Blick auf den Vordermann und die Löcher und Buckel im Boden richten, aber wenn wir rund guckten: Es gab nichts, was es nicht gab. Nähmaschinen produzierten neue Klamotten, Batterien lagen neben Schuhen und Süßigkeiten, Smartphones bei Fackeln. Immer ging es um irgendwelche Ecken herum, wir hatten schon bald keinen Schimmer mehr, wie man aus diesem Labyrinth ohne Führung heraus kommen sollte. Aber zum Glück hatten wir ja unseren Guide. Als wir irgendwann wieder ans Tageslicht kamen, holten wir erstmal tief Luft. ....

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Das war in Praia auf der kapverdischen Insel Santiago. Und es ist natürlich nur ein ganz kleiner Ausschnitt der gesamten Reise. Diesmal war unser alter Begleiter "Travel-Chaos" nicht mehr so auf der Höhe wie in seinen jungen Jahren, Ich glaub, er wird langsam alt. Das wäre zuuuu schön. Für uns und unsere Reisen.

Der gesamte Reisebericht mit vielen Fotos steht auf meiner Homepage:

https://cms.e.jimdo.com/app/s8f34f891612f67cf/p359a9b99e89827b9?safemode=0&cmsEdit=1

Autor:

Christel Wismans aus Emmerich am Rhein

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