Nicht nur reden - sondern anpacken

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Emmerich. Knapp 3.000 Mitglieder hat die vom Stadt Anzeiger ins Leben gerufene Facebook-Gruppe „Du bist Emmericher, wenn...“ Viele alte Erinnerungen werden hier ausgetauscht. Doch manche machen sich abseits dieser Gruppe auch Gedanken um die Zukunft „ihrer“ Stadt.

Auch Sigrid Rijks hat in dieser Gruppe eifrig gepostet. Doch einigen Zeitgenossen schien an Emmerich so gar nichts zu gefallen. „Viele haben gemeckert, alles sei schlecht“, erzählt sie dem Stadt Anzeiger. Doch nur negativ denken wollte Sigrid Rijks dann doch nicht und rief die Mitglieder der Gruppe auf, Verbesserungsvorschläge für die Stadt zu machen. Mit einer ungeahnten Resonanz. Denn die Zahl der Kommentare schnellte binnen kürzester Zeit sprunghaft in die Höhe und landete bald bei knapp 200.
So kam die engagierte und gebürtige Emmericherin auf die Idee, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, um einmal ein paar Vorschläge und Gedanken auszutauschen, denn andere hatten bestimmt auch gute Ideen. Ein erstes Kennenlerntreffen fand mit Erfolg statt und schnell war auch ein Name für die Gruppe gefunden: Die Emmericher Stadtstreicher.
Doch sie wollen nicht nur bei Facebook aktiv sein und dort Kommenatre abgeben. Nein, sie wollen aktiv mitgestalten - und das erst einmal völlig losgelöst von der Politik. So trafen sich einige Unentwegte am Mittwoch Abend zu einem Stadtspaziergang mit Block und Kamera. „Wir möchten einmal schauen, was wir zur schönen Rheinpromenade noch so alles anstellen können“, schmunzelte Sigrid Rijks.
Ein begeisterter Mitstreiter ist Heinz Willi Rüttermann. „Wir möchten eigentlich nur erreichen, dass man die Stadt wieder als Stadt erkennt. Ich habe schon mehrmals gehört, in Emmerich ist alles schlecht. Entweder man reagiert darauf, oder man lässt es sein.“ Er hat reagiert und sich spontan den Stadtstreichern angeschlossen.
„Ich bin hier geboren und lebe hier. Das ist meine Stadt. Hier kann man noch viel tun und sicherlich einige motivieren. Denn der eine hat dies, der andere hat das. Der eine hat eine Schüppe, der andere Beziehungen.“ Ein anderes Mitglied der Gruppe bemerkte: „Oftmals sind es nur die Vielzahl von Kleinigkeiten, die das Gesamtbild schlecht aussehen lassen.“
Das bestätigte sich dann auch beim Rundgang durch die Fußgängerzone. Dort ein paar Mülltonnen, dort wucherndes Grün vor den Häusern. Hier eine abbröckelnde Fassade, dort ein schräger Fahrradständer. Infoschilder, die dringend mal eine Säuberung nötig hätten, oder die schräge Bank in der Kaßstraße. Auffällig: die unterscheidlichen Laternen. Hier ist keine einheitliche Linie zu erkennen.
„Mit ein paar Blumen würde manches viel schöner aussehen“, so eine Teilnehmerin. Zum Beispiel vor den Fenstern vom Hof von Holland, dem Blickfang am Alter Markt. Es sind nicht immer die dicken Baumaßnahmen, die zu einer positiven optischen Veränderung führen können. Das hat der Rundgang eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Die Stadtstreicher wollen anpacken und nicht nur reden, sie wollen sich für ihre geliebte Heimtstadt einsetzen. Wer gute Vorschläge machen möchte und auch bereit ist hier und dort tatkräftig mit anzupacken, der ist bei den Stadtstreichern gerne willkommen. Für weitere Informationen steht Sigrid Rijks gerne unter der Rufnummer 0171/173 46 19 zur Verfügung. Die Emmericher Stadtstreicher findet man auch unter Facebook.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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