Neue Erfahrung

Rees. Der Spaß stand ihnen ins Gesicht geschrieben und voller Stolz blickten sie auf das, was sie mit ihren eigenen Händen geschafft hatten.

Die Projektwoche in der Drogenfachklinik Horizont war ein voller Erfolg. „Wir haben die Patienten einmal ganz anders erlebt, in einer lockeren Atmosphäre“, strahlte der Leiter der Arbeitstherapie, Jürgen Hübers. Eine Woche lang hatten sie die Möglichkeit, mit verschiedenen Werkstoffen wie Holz, Ytongsteinen, Metall oder Gips zu arbeiten. „Jeder konnte seiner Fantasie dabei freien Lauf lassen“, so Hübers.
Und das taten sie dann auch. Das Ergebnis: wunderbare Dinge, die man eher Künstlern zuordnen würde, als den Patienten einer Drogenfachklinik. „Was einige in Worte nicht fassen können, haben sie hier in die Steine reingehaut“, bemerkte Hübers mit Blick auf die tollen Ergebnisse. „Viele haben handwerkliches Geschick.“ Es war das erste mal, dass eine solche Projektwoche in der Form durchgeführt wurde.
Schon morgens traf man sich mit den Therapeuten zum gemeinsamen Frühstück. Von 9 bis 12 Uhr stand die Projektarbeit im Vordergrund, der Nachmittag gehörte anderen Freizeitaktivitäten. „Das psychotherapeutische Programm wurde deutlich zurückgefahren“, erläuterte Jürgen Hübers.
Die Patienten waren zum Teil so mit ihren Werken beschäftigt, dass einige sogar die Mittagspause vergaßen, was sonst so gut wie nie vorkommt. „Viele, die sich sonst eher zurückhaltend geziegt haben, sind während der Projektwoche richtig aufgeblüht“, freute sich Peter Behrends. Natürlich wird das ganze nach dem Abschluss noch einmal im Therapeuten-Team, aber natürlich auch mit den Patienten reflektiert. „Einige können sicherlich dauerhaft davon profitieren“, ist sich Jürgen Hübers sicher.

Man wolle nun in regelmäßigen Abständen solche Wochen in den Ablauf einbauen, vielleicht auch in kleineren Gruppen. „Wir als Therapeuten sind mit dem Verlauf rundherum zufrieden.“ Am 6. Mai werden die in der Projektwoche gefertigten Stücke im Möbelmarkt auf der Reeser Straße ausgestellt.