Mit der Schlaumeise dem Wissen auf der Spur
"Das war ein sehr anschaulicher und spannender Tag, den wir mit der „Agentin Schlaumeise“ erleben durfte.“ Lehrerin Monika Berntsen war voll des Lobes über die Gelegenheit, den Unterricht einmal außerhalb der Schule durchführen lassen zu können. „Eine interessante Aktion, bei der wir uns auf Anraten einiger Eltern beim Stadt Anzeiger beworben haben.“
22 Jungen und Mädchen aus der Klasse 3b der St. Georg-Grundschule in Hüthum freuten sich wie Bolle auf den außerplanmäßigen Besuch bei den Emmericher Stadtwerken. Dazu hatte die „Agentin Schlaumeise“ gemeinsam mit dem blauen Blättchen eingeladen. Allerdings hatten sich auch nur zwei Klassen für dieses schöne Projekt beworben. Das Los brachte schließlich der St. Georg-Klasse den Zuschlag.
Mit dem Projekt „Agentin Schlaumeise - dem Wissen auf der Spur“ für Schüler der dritten bis sechsten Klasse möchte unser Anzeigenblatt-Verlag einen kleinen Bildungsbeitrag leisten. Dabei drehte sich bei diesem ersten Projekt alles rund um das Thema Energie. Wie breit gefächert dieses Thema sein kann, erfuhren die Kinder am Mittwochmorgen in den Emmericher Stadtwerken. Geschäftsführer Udo Jessner erwartete die Kinder im großen Besprechungsraum. Und an der Leinwand war bereits ein bekanntes Gesicht zu sehen, nämlich das der „Agentin Schlaumeise“.
Kindgerechte Folien
Die Schulbänke blieben an diesem Tag unbenutzt, die Bücher zugeschlagen. Treffpunkt war auch nicht der große Schulhof, sondern der Parkplatz der Emmericher Stadtwerke. Hier musste die „Agentin Schlaumeise“ einen wichtigen Auftrag erfüllen. Geschäftsführer Udo Jessner war selbst gespannt, wie ein solches Projekt mit Kindern umzusetzen sei. „So etwas hatten wir bisher noch nicht gemacht.“ Schnell gelang es ihm, die Jungen und Mädchen für das Thema Energie zu begeistern. Über einen Beamer wurden dazu einige kindgerechte Folien an die große Wand projeziert. „Und keine Angst“, schmunzelte Jessner, „ihr müsst den Strom nicht anfassen.“
Erst einmal gingen er und die „Agentin Schlaumeise“ der Frage nach, was die Stadtwerke eigentlich sind. Die Kinder waren offensichtlich gut vorbereitet, denn die Antworten kamen schnell und präzise: „Die organisieren Strom und Wasser.“ Nicht schlecht. Auch auf die Frage, wie denn das Gas in den herd gelangt wussten einige eine Antwort: „Das kommt von unten durch die Leitung.“ Aber nicht nur Strom und Gas liefern die Stadtwerke, sondern auch das Wasser.
Kinder kannten sich aus
Das wird aus tiefen Brunnen im Helenenbusch geholt und verteilt. Aber was ist eigentlich Strom? Kann man ihn sehen? Natürlich, denn wenn er ganz stark ist, dann sieht man die Entladungen in Form von Blitzen am Himmel. Auch für die Jungen und Mädchen war klar, wofür Strom dient: „Da kann man mit der Playsi spielen oder Licht anmachen.“ Woher sie diesen Strom bekommen, erfuhren sie auf weiteren Bildern. Zum Beispiel aus einem Kraftwerk, durch Solarenergie oder Windenergie.
„Manche haben Solarplatten auf dem Dach“, kam aus der Schülerrunde. Udo Jessner war begeistert: „Ihr seid ja schon richtig fit und kennt euch gut aus.“ Anhand eines kleinen Fahrrades, betrieben durch Sonneneinstrahlung oder helles Licht, verdeutlichte Jessner den Schülern, wie Solarenergie funktioniert. Denn der kleine Radler begann auf einmal kräftig in die Pedale zu treten. Aber was nutzt die Solarenergie, wenn keine Sonne da ist? Und was bringen all die Windräder, wenn kein Wind weht?
„Zurzeit benötigen wir noch die Kraftwerke, die den meisten Strom erzeugen, auch wenn es dunkel ist“, so Jessner. Strom kann aber auch durchaus gefährlich sein, wenn man zum Beispiel Stecknadeln in die Steckdose steckt, den Fön ins Wasser fallen lässt oder das Bügeleisen auf dem Hemd vergisst. So viel Wissen auf einmal ist schon toll, macht aber auch hungrig. Die Stadtwerke hatten extra Schokobrötchen und belegte Brötchen bestellt, die ruckzuck von den Tellern verschwunden waren.
Nach der Pause erläuterte Jessner, was eine Kilowattstunde ist und was man damit machen kann: nämlich 240 Eier kochen oder sieben Stunden Fernsehen.
Anhand eines Messgerätes konnten die Schüler erkennen, wie viel Kilowatt eine LED-Leuchte und eine Halogenleuchten verbrauchen. Die LED-Leuchte verbrauchte deutlich weniger.
Es folgte noch ein Besuch in der Leitwarte. Hier kann man unter anderem erkennen, wo Störungen auftreten.
Und die Kinder konnten schauen, wie viel Wasser zum Beispiel morgens verbaucht wird.
„Um 7 Uhr habe ich mir die Zähne geputzt“, bemerkte ein Junge..
Zum Abschluss durfte Monika Berntsen das Solarrädchen als Maskottchen mitnehmen.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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