Menschen machen sich für Demenzdorf Emmerich stark
Lange schon sind die Tore zur ehemaligen Moritz-von-Nassau-Kaserne geschlossen. Ein Investor hat das große Areal erworben. Auf der sogenannten Mischfläche könnte auch ein Demenzdorf entstehen. Hierzu hat sich bei Facebook eine Gruppe „Demenzdorf Emmerich“ gegründet.
Schon vor einiger Zeit kam der Gedanke in der Facebook-Gruppe „Du bist Emmericher....“ auf, auf dem ehemaligen Kasernengelände ein Demenzdorf nach niederländischem Vorbild zu errichten (wir berichteten darüber). Doch nach den Vorschlägen, die bei Facebook überwiegend positiv bewertet wurden, war es etwas ruhig geworden um die Initiatoren. Doch jetzt wagen sie den erneuten Schritt in die Öffentlichkeit, denn das Thema brennt ihnen immer noch unter den Nägeln. Martin Kroll hat daher die Gruppe „Demenzdorf Emmerich“ bei Facebook gegründet.
Diese Gruppe macht sich zum Ziel, die Möglichkeiten auszuloten, die es gibt, die Idee „Demenzdorf“ in der ehemaligen Moritz-von-Nassau-Kaserne voranzutreiben. Ein Demenzdorf könnte eine lebenswerte Heimat für Demenzpatienten sein, die bislang in geschlossenen Einrichtungen untergebracht werden müssen, weil sie sich oder andere gefährden. Innerhalb des Demenzdorfes können sich diese in einem nach außen hin geschlossenen kleinen Dorf bewegen, in dem zum Beispiel Restaurants, Friseure, ein Supermarkt und anderen Dienstleister integriert werden.Innerhalb des Dorfes können die Bewohner sich frei bewegen und könnten sogar Veranstaltungen wie Theateraufführungen und Konzerte besuchen. Sie dürften das Dorf aber nur in Begleitung von Pflegekräften verlassen. Das Demenzdorf wäre öffentlich zugänglich, auch gesunde Menschen können dort einkaufen, zum Friseur oder essen gehen. Dadurch würde erreicht, dass Demenzkranke weniger ausgegrenzt werden als bisher. In der Gruppe „Du bist Emmericher....“ gibt es dazu auch schon die ersten Kommentare.
Demenzdorf gibt Imageimpuls
Nicci Wolff: „Ich denke, ein Demenzdorf wäre für Emmerich auch einmal eine Möglichkeit sich von Städten wie Kleve abzuheben und etwas besonderes zu schaffen.“ Martin Kroll: „Ein Demenzdorf im Standort „Kaserne“ würde unserer Stadt einen außerordentlichen Imageimpuls geben, viele qualifizierte Mitarbeiter locken (die Wohnraum benötigen und über eine hohe Kaufkraft verfügen) und viele Entwicklungsmöglichkeiten zur Umsetzung (zum Beispiel Nebeneinander des Wohnens von Alt (Demente) und Jung (Studenten; junge Familien); Ansiedlung von Kleingewerbe) offen lassen. Lasst es uns doch angehen, alles ist möglich, von einem ersten Treffen derer, die diese Vision voranbringen möchten, über die Gründung einer BI bis zur Überzeugung anderer Mitstreiter.“ Sabine Bülter: „Ein Demenzdorf fände ich auf jeden Fall eine sehr gute Idee. Demenzkranke gibt es immer mehr!! Auch mit dem Hintergrund, Psychopharmaka weniger einzusetzen, da gerade Hinlauftendenzen kritische Situationen in Heimen darstellen. Dort könnte eine geschützte, wertschätzende Betreuung möglich sein, Aggressionen von Demenzkranken zu minimieren.“
Ein erstes Treffen findet am 15. Januar um 19 Uhr im Restaurant Franz auf der Rheinpromenade statt.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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