Menschen durften nicht denken

Bilder (3): Hands ineen voor Gambia
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Ein Mann, ein Wort. Wer Herbert Damen einmal live erlebt, der ist vom Afrika Fieber infiziert und anders als die negative Variante eines Bazillus, ist diese hier schlichtweg positiv und für das eigene Seelenheil bestimmt. Seine Initiative „Handen ineen voor Gambia“ ist in Emmerich seit Jahren aktiv, um den Menschen in dem kleinen Ort Latriya ein besseres Leben zu ermöglichen.

Der StadtAnzeiger berichtete in den letzten Jahren bereits von einigen Aktionen, mithilfe dessen Gelder- oder Sachspenden gesammelt wurden. Ein fester Bestandteil hiervon war seit Jahren die Hanse-Realschule in Emmerich, welche in eigenen Projekten immer wieder Geld für Gambia sammelte. Herbert Damen besuchte die Klassen meist im Nachgang um den Schülern zu zeigen, was mit ihrem Geld geschehen ist. Und das ist absolut sehenswert. Nicht nur, dass Latriya seit einiger Zeit über ein Medizinzentrum verfügt, welches erste Hilfe leistet, hygienische Bedingungen für Entbindungen und Malariaimpfungen für die kleinsten ermöglicht hat, nun steht auch ein neues großes Projekt an. Das Schulsystem in Afrika - wenn man überhaupt von einem solchen sprechen kann - ist so konzipiert, dass es eine so genannte Upper Basic School gibt, welche bei uns in etwa mit einer Grundschule vergleichbar ist. Diese Schule liegt jedoch meist für die kleinen Kinder zu weit entfernt, als dass sie diese besuchen könnten. Wenn Sie dann ein Alter erreichen, indem ihnen die Strecke zuzumuten wäre, sind sie noch immer komplett ungebildet und haben nicht die Möglichkeit mit den Kindern, welche diese Schule bereits ein paar Jahre besuchten, mitzuhalten. Also ist für sie der Zug im Prinzip abgefahren. Latriya verfügt - dank des unermüdlichen Einsatzes der Initiative - bereits über eine Art Kindergartengrundschule. Das neue Schulprojekt beinhaltet nun die sogenannte Lower Basic School, eine Art Grundschule, welche das Bindeglied zwischen den beiden bereits vorhandenen Schulformen bildet. Somit haben die Kinder die Möglichkeit, sich den Stoff anzueignen, welcher in den weiter entfernten Schulen unterrichtet wird. Sind sie dann alt genug um den langen und beschwerlichen Schulweg zur weiterführenden Schule auf sich zu nehmen, besitzen sie aber bereits genügend Grundbildung um dort bestehen zu können.

„In Afrika wird meist von einer Großfamilie gerade einmal ein einziges Kind - wenn überhaupt - zur Schule geschickt. Dieses muss dann aber auch mit seiner Ausbildung die riesige Familie ernähren,“ so Herbert Damen. Die Nachhaltigkeit, welche Handen inen voor Gambia als große Zielsetzung hat, ist für Afrika besonders wichtig. „Man kann nicht einfach dort hingehen, eine große Bewässerungsanlage für viel Geld bauen und dann denken nun ist alles gut. Afrika ist anders, den Menschen dort wurde das selbstständige Denken immer verboten und wir erwarten, dass man den westlichen Standard den wir uns auch über Jahrzehnte aufgebaut haben, dort an einem Tag implementiert“, so Damen weiter. Bei uns gab es auch erst den Kassettenrekorder und dann lange Zeit später die CD oder die DVD. Dort fragen zwar alle nach einem LapTop aber selbst unser Assistent der 12 Jahre Schulen und sogar die Highschool besucht hat, sah in der ganzen Zeit noch nie PC. Herbert Damen und Henk Hendriks (Geschäftsführer) wurden vor 15 Jahren mit dem „Afrikafieber infiziert“ und sie hoffen, dass sich noch viele Menschen bei ihnen „anstecken“ werden um für Latriya und deren Einwohner weitere und vor allem nachhaltige Projekte zu ermöglichen, welche die schulische Ausbildung und medizinische Versorgung für benachteiligte Menschen in Gambia zum Ziel hat. Weitere Infos findet man unter www. gambia-hah.nl. Hier können sie Mitglied der Stiftung werden, sich informieren oder auch spenden.

Autor:

Betty Schiffer aus Emmerich am Rhein

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