Kompetenz bewiesen
Emmerich. Es war schon beeindruckend, was die Jungen und Mädchen der Jahrgangsstufe 9 da auf der Bühne des Stadttheaters präsentierten. 120 Schüler der Realschule hatten im letzten Schuljahr ihre Stärken kennen gelernt und in verschiedenen Bereichen Kompetenz bewiesen.
Die Städtische Hanse-Realschule geht bei der Berufsberatung ihrer Schüler neue Wege. Im Juni des letzten Schuljahres haben Jugendliche der achten Klassen an einem professionellen Kompetenzcheck teilgenommen und so ihre individuellen Stärken erkannt. Anschließend haben sie den Berufsfindungstest mit Unterstützung des Berufsbildungswerkes Theodor-Brauer-Haus ausgewertet und in den folgenden Wochen eigenständig Informationen über die ihnen empfohlenen Tätigkeitsfelder gesammelt. Jetzt präsentierten die Neuntklässler ihrer Ergebnisse im Rahmen eines Elternabends.
Andrea Schaffeld vom Theodor-Brauer-Haus erläuterte zunächst kurz die Intension des Projektes. „Unser Ziel ist es dabei zu helfen, so viel wie möglich über sich selbst zu erfahren.“
Am Ende, so führte sie weiter aus, würden diejenigen erfolgreich sein, die Berufe fänden, die ihren Neigungen entsprächen. Uta Fonrobert gab Auskunft über den absolvierten Kompetenzcheck. „Die Schüler haben sich durch harte Mappen durchgearbeitet. Aber die Tests alleine reichten uns nicht aus, denn viele können gerade in der Praxis mehr zeigen. Was uns ebenso fehlte war die Teamarbeit. Uns war es wichtig zu sehen, wie sich die Schüler in der Gruppe verhalten.“
So musste im Team eine Stadt entwickelt werden. Jede Gruppe erhielt dabei eine Kiste mit den gleichen Materialien. Nur ein Fluss und ein Berg waren vorgegeben. Wie die Schüler selbst erklärten, war es dabei nicht immer ganz einfach, vor der Gruppe zu sprechen, „für einige war es unangenehm.“ Dennoch haben sich viele untereinander geholfen, die sonst nichts miteinander zu tun hatten. „Man hat sich als Teil einer Gruppe gefühlt“, bemerkte eine der Schüler. Uta Fonrobert: „Es ging bei diesem Kompetenzcheck nicht darum, die Schüler auf ein Berufsfeld einzuengen, sondern eventuell auch mehrere Möglichkeiten zu sehen. Wichtig war uns auch zu zeigen, was die Schüler tun können, um in einem Beruf erfolgreich zu sein.“
Doris Hemering-Vogel, Lehrerin an der Realschule und verantwortlich für das Projekt: „Man erlebt ganz neue Fähigkeiten bei den Schülern.“ Vor allem bei der Darstellung einiger Berufsfelder, wie Koch, Grafikdesigner oder Postbote zeigten viele ungeahnte Fähigkeiten. Da wurden Vor- und Nachteile des Berufes genannt, über die notwendige Ausbildung und Verdienstmöglichkeiten gesprochen und natürlich über die erforderlichen schulischen Abschlüsse. Sehr beeindruckend, denn hier bewiesen alle eindrucksvoll ihre Kompetenz. Zum Abschluss erhielt jeder eine Bescheinigung über die Teilnahme und eine Mappe mit den Ergebnissen der Tests und Kompetenzfelder sowie Empfehlungen. „So etwas kann durchaus helfen, wenn sie sich zum Praktikum bewerben“, bemerkte Uta Fonrobert.
Die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit unterstützt im Rahmen des Projektes „Zukunft fördern – vertiefte Berufsorientierung gestalten“ in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW und der Stiftung Partner für Schule NRW über 1.300 allgemein bildende, weiterführend Schulen. „Die Agentur für Arbeit will das Projekt bis 2012 weiter fördern“, gab Andrea Schaffeld am Ende der Veranstaltung bekannt.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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