Klingendes Spiel beim Spielmannszug
Was wäre ein Schützenfest ohne Spielmannszug? Heutzutage kaum denkbar. Die Spielleute gehören zum Vereinsleben dazu, wie das Salz in der Suppe. Und ein Spielmannszug hat in diesem jahr besonderen Grund zum Feiern.
Denn seit nunmehr 90 Jahren erfreut der Spielmannszug in Praest nicht nur die Schützen mit seinem klingenden Spiel. Im Jahre 1924 trafen sich im Lokale te Beek in Praest einige junge musikfreudige Männer. Unter Anregung von Hermann Koppers wurde am Biertisch beraten, ob man nicht ein Praester Tambourcorps gründen könnte. Hermann Koppers hatte im Ersten Weltkrieg bei einem Musikkorps gedient und versuchte nun aus Liebe zur Marschmusik mit interessierten heimischen Männern etwas aufzubauen.
Im späteren Vereinslokal van Dillen gründeten zwölf junge, fortschrittliche Idealisten den Tambourcorps Praest 1924, der in späteren Jahren in Spielmannszug Praest 1924 umbenannt wurde. Unter den primitivsten Bedingungen und nur auf dürftigen Instrumenten wurde geprobt. Schon bald wurden die ersten Märsche „Preußens Gloria“ und der „Torgauer Marsch“ gespielt. Nach einem Jahr waren dann unter der Stabführung von Hermann Koppers 15 ausgebildete Trommler und Pfeifer so weit, dass sie die heimische Bevölkerung mit schmissiger Marschmusik erfreuen konnten.
Soweit der kurze Rückblick in die Geschichte. „Nix Dinner for one - Party for all“ lautet nun das vielsagende Motto zur Feierlichkeit am 1. Mai. Um 14 Uhr treten die vier Musikkapellen und drei Bruderschaften (aus Grietherbusch, Praest und Esserden) an ihren Abmarschpunkten an. Gegen 15 Uhr treffen die Vereine auf dem Schulhofsgelände an der Sulenstraße ein. Nach dem gemeinsamen Spiel aller Musikzüge startet um 17.30 Uhr der große Festumzug durch den Ort. Gegen 18.15 Uhr bringen die einzelnen Gastvereine ihre musikalischen Darbietungen zu Gehör.
Anschließend steigt die „Party for all“ mit dem Disco-Studio 74.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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