"Ich wollte einmal König in Praest sein"

„Bist du denn verrückt?“ Martina Berkowich fiel ihrem Mann im Festzelt in die Arme. Während sie immer noch nach Worten suchte, strahlte Stefan Berkowich über das ganze Gesicht. Sein größter Wunsch war soeben in Erfüllung gegangen. „Ich wollte einmal König in Praest sein.“

Ein Trio hatte sich an der Vogelstange eingefunden, um die Nachfolge von Vogelbauer und Ex-König Bernhard Epping auszuschießen. Und die drei Schützen fackelten auch gar nicht lange. Ruckzuck hatten sie den Widerstand des hölzernen Federviehs gebrochen, denn mit dem 31. Schuss krachte der Vogel zu Boden und Stefan Berkowich war am Ziel seiner Träume. Der 50-jährige Maschinenführer war damit der Zweite im Hause Berkowich, der ein sicheres Händchen bewies. Denn sein 17-jähriger Sohn Sascha ist amtierender Stadtjugendprinz.
„Ich habe mich heute morgen spontan entschieden“, erzählte der neue Regent. Ein paar Mal schon hatte er auf den Vogel angelegt, dabei aber immer den Kürzeren gezogen. Bis Montag. Da setzte er sich gegen seine beiden Mitstreiter Christian Roebrock und Michael Kühn durch. Mittlerweile hatte sich auch Martina Berkowich gefangen. Ihr Sohn Sascha hatte sie in Emmerich telefonisch erreicht, sie hatte sich dann sofort auf den Weg gemacht. Nun strahlten alle drei um die Wette.
Zuvor hatten sich andere Schützen auszeichnen dürfen. Wie Martin Siemes, der den Reichsapfel des Vogels abschoss. Im Ringen um das Zepter war Benedikt Ising erfolgreich. Den Kopf traf Anne Katrin Hermsen und die beiden Flügel teilten sich Berthold Hemmers (links) und Swen Ricken (rechts). Neue Jungschützenkönigin wurde übrigens Nadine Roebrock.
Der neue König hatte am Montag übrigens noch einen Grund zur Freude. Wurde er doch mit dem Ehrenkreuz des Sports in Bronze ausgezeichnet. Das silberne Verdienstkreuz erhielten Ralf Beyer und Michael Ising. Ortsvorsteher Wilhelm Nakath wurde zum Ehrenmitglied ernannt.