"Himbeerrote Knallbonbons" - Ein Buch von Christel Wismans

Emmerich. „Oma Crissy“ wollte immer schon schreiben und schon früh stand für die Emmericherin fest: „Wenn ich mal in Rente bin, dann möchte ich das auch wahr machen. Ich möchte etwas von mir zwischen zwei Buchdeckel tun!“ Was eigentlich nur für den Familienkreis gedacht war und in einer Auflage von drei Exemplaren als kleine Sammlung von Zetteln, Bildern, Notizen und Zitaten der drei Enkelkinder daherkam, ist inzwischen ein Taschenbuch. „Himbeerrote Knallbonbons“ ist im Engelsdorfer Verlag (Leipzig) erschienen. Seit dem Entschluss, nun endlich doch ein ‚richtiges Buch’ zu machen und dessen Erscheinen sind nur drei Monate vergangenen.

Den Beruf als Bankkauffrau hat Christel Wismans aufgegeben als die Kinder kamen, später kam der Wiedereinstieg in den Beruf. Aber die Begeisterung für’s Schreiben hat allen Anforderungen zum Trotz bis heute angehalten. Tagebuch hat sie immer geführt und seit 2006 hat sie auf einer Internetplattform ihre Texte veröffentlicht. Aber das war ja noch nicht das, was sie eigentlich wollte, nämlich ein physisches Buch machen. Die Geschichten und Themen liefern die Enkelkinder, von denen sich Christel und Wismans einig sind: „Kinder können einen unbeabsichtigt so blamieren….“. Kinderfragen und –äußerungen, die Welt aus Kindersicht und bohrende Fragen, das ist es, was die Großeltern mit den Kindern im Alter zwischen vier und elf Jahren erleben. Das ist unterhaltsam, drollig, nervenaufreibend und Christel Wismans ist sich sicher, dass sich viele andere Großeltern in ihren Erlebnissen und Geschichten wiederfinden. Christel Wismans schreibt, wir „ihr der Schnabel gewachsen ist“, und das ist es wohl auch, was den Leser begeistert. Humorig, witzig und mit viel Aufmerksamkeit für die Gewohnheiten, Abneigungen oder Vorlieben der ‚Lieben Kleinen’ beobachtet die Autorin, wie sich Max erfolgreich und diskret vorm Windel-Wechsel drückt, wie Oma entthront wird, weil der Opa jetzt der König der Herzen im Kinderzimmer ist. Sie erzählt von ‚Musseln’ auf Usedom, und dem Verlust des ‚Hasi’ im deutschen Bahnstreckennetz.

So recht wusste sie eigentlich nicht, wie sie das mit dem Buch anfangen sollte. 2006 wurde ein Computer angeschafft, mit dem sich die Rentnerin inzwischen leidlich auskannte. Aber eine Publikation vorbereiten – das war schon eine andere Hausnummer. Tipps gab es in Internetforen und so fragte sie zaghaft bei einem Verlag an, der ihr empfohlen wurde. „Als Hobbyautorin kann man ja nicht mal so eben mit vielen Tausend Euro in Vorlage gehen, wie das in der Verlagswelt nicht unüblich ist, „ erinnerte sich „Oma Crissy“; das ist ihr ‚Nickname’ auf der Internetplattform ‚Opinion’, auf der Leser für Leser schreiben.

Acht Wochen hatte der Verlag für die Prüfung des Manuskriptes avisiert, aber schon nach einer Woche kamen ‚grünes Licht’ und ein Autorenvertrag. Und nachdem Christel Wismans auch noch ein nettes Gummi-Stiefel-Foto an den Verlag geschickt hatte, erhielt sie fast postwendend ein Musterbuch. Ihr Mann Manfred war ihr Lektor, der hier und da noch das ein oder andere Fehlerchen ausmerzte, und jetzt ist es im Internet, bei der Autorin selbst und in den Emmericher Buchhandlungen zum Preis von 12 Euro zu haben.

Und wer meint, „Oma Crissy“ müsse sich erst einmal von der anstrengende Veröffentlichung ihres Erstlingswerkes erholen, der kennt Christel Wismans schlecht: „Das nächste Buch wird ein Reisetagebuch. Wir reisen viel und irgendwie haben wir immer Katastrophen und Chaos im Gepäck…“