Haldern Pop: Gibt's noch freie Zimmer?
Jahr für Jahr pilgern Tausende von Musikfans zum Haldern Pop-Festival an den Niederhein. Zelt, Isomatte und Schlafsack - das sind die wichtigsten Utensilien. Dabei gibt es im Lindendorf auch zahlreiche Ferienwohnungen und Hotelzimmer. Wir machten uns deshalb am Samstag auf den Weg nach Haldern, um dort nach einem Zimmer zu fragen.
Wir begannen unsere Reise etwas außerhalb des Ortskerns, am Drostenhof. Hier hat Familie Stevens fünf Zimmer und zwei Ferienwohnungen zur Verfügung. Wie nicht anders zu erwarten, erhielten wir auf unsere Frage nach einem Zimmer eine klare Antwort: „Alles ausgebucht.“ Gregor Stevens erklärte warum. „Seit Jahren sind die Zimmer und Ferienwohnungen vom Veranstalter des Haldern Pop Festival geblockt.“ Dabei sind es oftmals Stammgäste, die hier während des Festival-Wochenendes Unterschlupf finden.
„Wir freuen uns über das Festival“, so Gregor Stevens. „Es ist für Haldern etwas Besonderes. Und das Schöne ist, dass das ganze Dorf mitmacht.“ Einige der Gäste reisen schon am Dienstag an, rechtzeitig vor dem ganzen Spektakel. So war das Kamerateam aus dem Spiegelzelt auf dem Drostenhof untergebracht. Und auch Peter Neufeld, der sich hauptverantwortlich um das Spiegelzelt und die Hauptbühne kümmert. „Wir sind schon halbwegs Freunde geworden“, schmunzelte Gregor Stevens. „Ich komme nun schon seit zehn Jahren hierhin, hier fühle ich mich am wohlsten. Ich mache einige Festivals, aber Haldern ist mein Lieblings-Festival. Weil hier das ganze Dorf mit macht und so viele Liebe dabei ist. Die Bands fühlen sich hier wohl und der Veranstalter bietet dem Publikum ein tolles Programm.“
Wir könnten mehr vermieten
Wir verabschiedeten uns und fuhren ins Dorf. Dort machten wir uns zunächst im Hotel Lindenhof auf die Suche nach einem freien Zimmer.Im Hotel Lindenhof herrschte gerade Hochbetrieb. Die Terrasse war gefüllt und auch im Innern waren kaum noch Plätze frei. Wie aber sah es mit einem Zimmer aus? Junior-Chefin Nicole Wilke winkte direkt ab. Ausgebucht. „Der Veranstalter blockt schon vorher alle Zimmer.“ Diese Aussage kam uns bekannt vor. „Wir könnten während des Festivals das Doppelte bis Dreifache verkaufen“, so Nicole Wilke.
Die acht zur Verfügung stehenden Zimmer aber sind belegt. „Obwohl wir ein Zimmer frei hatten, weil jemand nicht gekommen ist. Das haben wir dann aber Freitag an ein Pärchen vergeben, deren Zelt abgesoffen war. Eigentlich wollten sie nur fragen, ob sie irgendwo duschen könnten. Dann aber haben sie gleich das Zimmer genommen.“ Das Festival ist für die Junior-Chefin ein fester Bestandteil, auch wenn mehr Personal an den Festivaltagen eingeplant werden muss. „Aber die Leute sind hier auch alle sehr entspannt, helfen sogar mit. Gestern hat uns jemand das Geschirr sogar bis in die Küche getragen.“
Es ist nie etwas passiert
Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, versuchten wir es noch im Doppeladler. Auch hier herrschte gerade Hochbetrieb. „Wir sind über Jahre ausgebucht“, erzählte uns Zeljko Jagodic. Die zwölf Zimmer sind meist für Bands und Künstler reserviert. „Das Festival ist eine schöne Sache, es ist etwas anders, ungezwungen und leger. Ich finde das toll.“ Und das, obwohl er doch anfangs eher skeptisch war, wegen der Zimmer und den Bands. Man liest ja schließlich so einiges. Aber: „Es ist nie etwas passiert in den zehn Jahren, in denen wir hier sind. Es kommt nichts weg und die Zimmer sind nachher alle in Ordnung“, freute sich Jagodic.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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