Gefragt wie eh und jeh

Keine großen Lücken gibt es im Bestand der Stadtbücherei Emmerich, die in diesem Jahr auf ihr 100-jähriges Bestehen blicken kann. Und nach wie vor ist der Bedarf an Büchern sehr hoch, vor allem bei der Jugend. Foto: Jörg Terbrüggen
  • Keine großen Lücken gibt es im Bestand der Stadtbücherei Emmerich, die in diesem Jahr auf ihr 100-jähriges Bestehen blicken kann. Und nach wie vor ist der Bedarf an Büchern sehr hoch, vor allem bei der Jugend. Foto: Jörg Terbrüggen
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Obwohl man Bücher mittlerweile bequem auf dem E-Book lesen kann und viele sich aus dem umfangreichen Fundus im World Wide Web bedienen, können sich die Bibliotheken und Büchereien über mangelnden Zuspruch nicht beklagen.

von jörg terbrüggen
emmerich. Denn längst haben auch sie sich den modernen Medien angepasst, führen Ton- und Videokassetten sowie CD Rom und Nintendo DS in ihrem umfangreichen Repertoire. Nach wie vor besuchen Jung und Alt die Stadtbüchereien und Bibliotheken in ihrem Ort, trotz aller modernen Medien, die sich mittlerweile auf dem Markt tummeln. „Das Buch ist immer noch gefragt“, bestätigte uns auch Diplom-Bibliothekarin Magdalena Janßen-Koeller von der Stadtbücherei Emmerich.
100 Jahre wird die Bücherei in diesem Jahr, und in dieser Zeit wurden über fünf Millionen Medien ausgeliehen (bis auf sechs Jahre liegen lückenlose Statistiken vor). Nach wie vor ist die Zahl der Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren recht hoch. „Wir werden hier immer wichtiger, weil wir mit den Kindergärten und Schulen im Bereich der Leseförderung sehr eng zusammen arbeiten“, so Magdalena Janßen-Koeller. Bis zum 15. Lebensjahr ist die Zahl der Büchereibesucher recht hoch, dann flacht sie ab und ab 30 nimmt sie wieder zu. Von Mitte 30 bis Mitte 40 sogar sehr stark.
„Wer sich in der Freizeit entspannen will, der nimmt ein Buch zur Hand“, meint die Leiterin der Stadtbücherei. Die wurde am 1. April 1912 als öffentliche Einrichtung der Stadt Emmerich gegründet und befand sich damals im Gebäude der Töchterschule in der Gasthausstraße. Gründer und erster Vorsteher war Rektor Ferdinand Göbel, der hauptberuflich Lehrer war und in seiner Freizeit die Bibliotheksleitung inne hatte.
Schon 1917/18 war die Emmericher Bücherei dem Leihverkehr sämtlicher königlich preußischer Bibliotheken angeschlossen und konnte, wie heute, für ihre Kunden Bücher aus anderen Büchereien bestellen. 760 Leser nutzten die Bücherei und liehen sich 18.700 Bücher aus. Zum 25-jährigen Bestehen hieß es in einem Artikel im „Boten vom Niederrhein“: Emmerich hat wohl die älteste öffentliche Bibliothek am unteren Niederrhein.
Am Ende des zweiten Weltkrieges war die Bücherei fast völlig zerstört. Am 1. April 1946 wurde sie - mit 3.600 Bänden Verlust aus Zerstörung und ideologischer Säuberung - in der Liebfrauenschule wieder eröffnet. Der Diplom-Bibliothekarin Lore Egestorf war es zu verdanken, dass die Bücherei als Thekenbücherei ab 1952 in zwei Zimmern im Rathaus unterkam. 1962 eröffnete die Bücherei nach viermonatiger Umstellungszeit als Freihandbücherei das Erdgeschoss des Gebäudes Martinikirchgang 2 (heutiges Rheinmuseum).
Nachdem die alten Räume längst zu klein geworden waren, kam es 1982 zum Umzug in die heutigen Räumlichkeiten.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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