G8-Abijahrgang: Zwölf Jahre Glücksspiel sind vorbei
Es war das zweite Schulschiff innerhalb von acht Tagen, dass nach einer langen Reise endlich den ersehnten Hafen Abiturienta erreichte. 67 Matrosen konnten nach einer erfolgreichen Ausbildung an Bord das Schiff verlassen.
Nachdem schon in der vergangenen Woche der Jahrgang Q 1/13 im PZ des Willibrord-Gymnasiums seine Abschlussfeier beging, war nun der erste G 8-Jahrgang an der Reihe. Ihr Motto: „Abi Vegas - zwölf Jahre Glücksspiel“. Dabei entführte Michaela Born als Elternvertreterin die Anwesenden zunächst in die Welt der Seefahrt. Sie erzählte davon, wie 2005 ein Schulschiff auf seine achtjährige Reise ging. Das Ziel war die Insel Abiturienta. Michaela Born erzählte in sehr humorvoller Weise, wie die Crew mit den Matrosen arbeitete und ihnen das nötige Seemannswissen vermittelte.
Allerdings sei für einige das Tempo des Schiffes doch zu schnell gewesen. „Sie heuerten auf einem anderen Schiff an. Einige gingen dann im letzten Sturm über Bord und wurden von der Flutwelle erfasst. Sie werden ein anderes Schiff finden und ihr Ziel erreichen.“ Zum Schluss ihrer Rede gab sie den Matrosen noch einen Tipp mit auf den Weg: „Ihr fahrt nun auf das offene Meer hinaus und es ist wichtig, dass ihr euer Boot nun selbst in Schuss haltet. Denn lernen ist wie rudern in einem Boot, wer aufhört, der fällt zurück. Und so wünsche ich euch, dass ihr nie aufhört zu rudern.“ Amüsant ging es mit der Rede der Jahrgangsstufenleiter, Astrid Haumer und Michael Skibba weiter.
Dank an die Eltern
„Wir erzählen nun, wie es wirklich war“, schmunzelte Skibba. Man hätte sich in den zurückliegenden Jahren mit einer anderen Großfamilie „herumschlagen“ müssen, die sich G 9 oder so ähnlich nannte. Die beiden blickten zurück auf die Venedig-Fahrt, den viel zu kleinen und nur dürftig geputzten Zimmern und einem Duschkopf, der direkt über der Toilette montiert war. Doch alle haben das Ein-Sterne-Hotel überlebt. Am Ende ihrer Rede bedankten sich Astrid und Michael bei den Eltern. „Uns ist sehr wohl bewusst, dass so ein Weg zum Abitur auch zuhause viel Einsatz und Mühe fordert.“
Pascal Nissing und Janine Bisselink sprachen als Schülervertreter. „Es wird wohl das erste und letzte Mal sein, dass bei einer solchen Versammlung alle Stufenmitglieder anwesend sind, was man von den zahlreichen Stufenversammlungen in den letzten drei Jahren nicht behaupten kann.“ Alles habe mit geflochtenen Zöpfen und voll ausgestatteten Tonistern begonnen und mit Handtasche, Collegblock und zumeist nicht funktionierendem Kuli geendet.
Und mit Beginn der letzten zwei Jahre entstand plötzlich eine neue Konkurrenz, die ganz an die Unterstufe erinnerte. „Plötzlich saßen wir mit der letzten G9 im Unterricht. Wir, die kleinen, unreifen, uncoolen Kinder zusammen mit den reifen, coolen und weisen Erwachsenen? Ein Wagnis, das viele Diskussionen, Streitigkeiten und Zurechtweisungen zur Folge hatte, und am Ende doch erfolgreicher war als zu Beginn erwartet.“ Allerdings musste man sich am Ende doch trennen, da die örtlichen Gegebenheiten nicht für eine Versammlung von Häftlingen und Zockern (Motto „Abicatraz“ und „Abi Vegas“) gleichzeitig gemacht sind.
Keine Angst Fehler zu machen
„Trotz der häufigen Ermahnungen der Lehrer, rechtzeitig mit dem Lernen anzufangen und am besten einen Lernplan aufzustellen, ließen wir uns viel Zeit und nutzten die drei Wochen bis zu den Prüfungen zum Arbeiten, feiern, entspannen und teilweise dann doch zum Lernen.“ Und alle hier Anwesenden beendeten das zwölfjährige Glückspiel mit dem Hauptgewinn. Zum Abschluss sagten die Beiden: „Wir werden auch in Zukunft viele Erfahrungen sammeln, viele Fehler machen und das ist auch richtig so. Habt keine Angst davor, etwas falsch zu machen und einen Fehler zu begehen, solange ihr daraus lernt.“
Schulleiterin Inge Hieret- McKay stand nun schon zum zweiten Mal gemeinsam mit ihrem Kollegen Wolfgang Urbach vor einem Abitur-Entlassjahrgang. Dass auch sie lernfähig sind, bewies Inge Hieret-McKay in ihrer Rede. Mit Hilfe der Schüler habe sie in der letzten Woche der gemeinsamen Schulzeit Bemerkenswertes dazu gelernt. „Ich habe gelernt, dass Sie ja doch organisieren können, was sowohl der Abisturm sowie die Abishow bewiesen haben. Ich habe gelernt, wie man eine Hüpfburg zusammenfaltet, transportiert, wieder aufrollt und anschließend zum Trocknen aufhängt. Ich habe durch Sie zwar nicht den Stein der Weisen, aber immerhin den Stein des Anstoßes gefunden - und ich werde sehr gut auf ihn aufpassen.“
Am Ende bedankte sich die Schulleiterin noch für die coole Fahrt in einer Stretch Limousine.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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