Fall Weidisch: "Es gibt keinen Plan B"

Bei einer Pressekonferenz am gestrigen Samstag teilte der Rat der Seelsorgeeinheit Emmerich bestürzt mit, dass noch immer keinerlei Zeichen von Münster gekommen sei.

emmerich. Der Rat der Seelsorgeeinheit in Emmerich ist betroffen. Es herrscht laut Aussage von Andrea Schaffeld (Vorsitzende RdSE), Gabi Wawrzyniak (Vorsitzende RdSE) und Dirk Kraayvanger (Mitglied RdSE) Stillstand in Emmerich. Ohne Pfarrer Weidisch sein kein aktives Gemeindeleben möglich, so Schaffeld. Mit einem Brief an Bischof Dr. Felix Genn wollte man sich sachlich auf das konstruktiv und lösungsorientiert geführte Gespräch vom 25. Januar beziehen und die weitere Vorgehensweise im Versöhnungsprozess der Seelsorgeeinheit St Christophorus / St. Johannes der Täufer aus der Sichtweise des Rates schildern. In den Augen des Rates der Seelsorgeeinheit beginnt eine Unverhältnismäßigkeit seitens der Bistumsleitung bereits bei der Einladung aller Kritiker zu einem Gesprächstermin am 6. Februar, um sich zu der Situation zu äußern. Die Seelsorgeeinheit bemängelt in ihrem Brief an den Bischof, dass während des ersten Gespräches nicht selektiert wurde zwischen Kritikern und Befürwortern, beim zweiten Gespräch jedoch nur Vertreter der kritischen Gruppe und Kritiker von Pfarrer Weidisch eingeladen wurden. Dieser Brief liegt seit dem vergangenen Wochenende Bischof Dr. Felix Genn und der Bistumsleitung (Generalvikar Norbert Kleyboldt und Domkapitular Köppen) vor. Es wird hierin deutlich gemacht, wie sich der von den Gläubigen in Emmerich am Rhein gewählte RdSE und nicht zuletzt die beiden Vorsitzenden Schaffeld und Wawryzyniak verletzt fühlen. Diese Verletzung - verursacht durch die klare Positionierung der Bistumsleitung bei dem Gespräch am vergangenen Donnerstag auf die Seite der „kritischen Gruppe“ - zöge sich durch die gesamte Seelsorgeeinheit in allen sieben Pfarrbezirken. Bis heute hat sich die Bistumsleitung nicht zu dem Brief geäußert, und somit warten bis heute viele, die ihre Sorgen und Nöte durch den Weggang und die Entpflichtung von Pfarrer Karsten Weidisch zum Ausdruck brachten, auf eine Antwort aus Münster. „Außer Kommunikation ist ja kein weiterer Hebel vorgesehen“, so Andrea Schaffeld bei der Pressekonferenz am Samstag. „Beim Fußball fliegt man vom Platz wenn man einen am Boden liegenden noch tritt“. Falschaussagen wären nachweislich auch als solche zu benennen. Beispielsweise würde es immer wieder heißen, der Pastor hätte Freizeiten für Jugendliche abgeschafft. „Er hat lediglich eine Kalkulation gewünscht“, so Schaffeld weiter. Hier hätte es vorher eine anders gelebte Form gegeben und das sei belegbar. Der Pastor sei nicht da und könnte sich somit auch nicht äußern und hier würde es ja auch um ein persönliches Schicksal gehen, doch das Bistum hätte die Gesprächsbereitschaft bisher nicht angenommen. „Wir wissen ja nicht was passiert wenn man nicht mit uns spricht. Und so vieles ist nun bereits lahmgelegt. Wir haben die Hoffnung hier eine ganz große Signalwirkung in andere Gemeinden zu erwirken“. Der Rat der Seelsorgeeinheit machte klar, dass es für sie keinen Plan B gibt und dass das Gemeindeleben lahm liegt. Man bräuchte hier nun eine schnelle Entscheidung und hofft bald endlich eine Reaktion aus dem Bistum zu erhalten. Normalerweise erhält man für einen zugestellten Brief an das Bistum mindestens eine Eingangsbestätigung. Doch auch diese liegt noch nicht vor.

Autor:

Betty Schiffer aus Emmerich am Rhein

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