Erste Versuche mit der Blockflöte
„Und ich setze mich auf den Hocker mit Opa“, strahlte die kleine Franziska. Nun ja, mit dem Hocker wurde das nichts. Und auch sonst hatte Rudi Eul nicht nur Augen für seine fünfjährige Enkelin. Er war vielmehr mit seiner Tochter Daniela und Rosemarie Pahl in ganz anderer Mission im Kindergarten St. Josef unterwegs.
Denn Rudi Eul ist schon seit einigen Jahren Leiter des Emmericher Blasorchesters. In den Grundschulen kümmert man sich seit einiger Zeit schon um den potentiellen Nachwuchs. Warum eigentlich nicht auch im Kindergarten? Denn laut Reinhard Kopiez, Professor für Musikpsychologie in Hannover, fördert Musik die eistig-emotionale Entwicklung von Kindern. Vor allem die Blockflöte sei ein wunderbares Instrument, weil sie auf einfache Weise die natürliche Atmung ins Instrumentale integriere.
Und so hatte das Trio natürlich auch ein paar Blockflöten im Gepäck, als sie am Mittwoch den Kindergarten am mehracker besuchten. Leiterin Brigitte Zettler war von der Möglichkeit sofort angetan. „Wir wollen das erst einmal versuchen. Ob wir es regelmäßig anbieten, wird sich dann zeigen.“ Dass dieser Tag für Opa Rudi eine ganz besondere Herzensangelegenheit war, lag in der Tatsache begründet, dass er selbst vor 58 Jahren den Kindergarten St. Josef besucht hatte. Brigitte Zettler stellte ihn dann im Turnraum den Vorschulkindern vor. „Opa Rudi organisiert, dass alle Musiker im Blasorchester da sind und das sie ihre Instrumente pflegen.“
Das kleine "Dü-Männchen"
In zwei Gruppen aufgeteilt kümmerten sich dann Daniela Eul und Rosemarie Pahl um die Nachwuchs-Musiker. Während Daniela Eul zunächst einmal einige Instrument mittels eines Memoriespiels vorstellte, erzählte Rosemarie Pahl den Kindern erst einmal die Geschichte von Pan und der Elfe Syrinx, die sich in ein Schilfrohr verwandelte. „Davon schnitt Pan ein Stück ab, bohrte ein paar Löcher hinein und spielte ihr ein Liebeslied auf der Flöte.“
Ganz so weit waren die Kleinen noch nicht, aber unter der Anleitung von Rosemarie Pahl brachten sie auf den mitgebrachten Flöten schon ein paar kurze und lange Töne heraus. Immer beobachtet von dem kleinen „Dü-Männchen“, das auf die Töne „DÜ, Dü, Dü“ acht gab. Währenddessen probierte Daniela Eul mit den anderen Kindern die verschiedensten Instrumente aus dem Kindergarten aus. Dabei wurden auch die Sinne geschärft, denn sie mussten leise, etwas lauter und ganz laut betätigt werden.
Nach einer kurzen Zeit tauschten die Gruppen dann die Räumlichkeiten. Von Rosemarie Pahl, die im Blasorchester Blockfläte unterrichtet, gab es am Ende sogar eine kleine Urkunde, natürlich mit dem „Dü-Männchen“ und dem Hinweis für die Eltern, wann der nächste Blockflötenkurs stattfindet.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.