Ein Jahr nach Nakaseke

Für Meike Unland geht es bald nach Uganda. Das Land stand ganz oben auf ihrer Liste. | Foto: Privat
  • Für Meike Unland geht es bald nach Uganda. Das Land stand ganz oben auf ihrer Liste.
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Vor Heimweh hat sie keine Angst. „Vielleicht wird mir aber die warme Dusche fehlen, dort gibt es nur kaltes Wasser“, vermutet Meike Unland mit einem Augenzwinkern. Dort, das ist die Region Nakaseke im ostafrikanischen Uganda. Dort, das wird ein Jahr lang Meikes Heimat sein, in der sie sich als Freiwillige im Ausland engagiert.

Am 20. August wird die Wertherin ausreisen, ihren Dienst tritt sie in Trägerschaft des Bistums Münster an. Arbeiten wird sie im Projekt „Ewaldi Children Education Fund“ (ECEF), das – finanziert über Patenschaften – Waisenkindern den Schulbesuch und das Leben im Internat ermöglicht.
Genaueres weiß Meike Unland noch nicht über ihre Aufgaben. Denn ECEF gehört zum ersten Mal zum Angebot des Freiwilligendienstes. Deshalb kann sich Meike – anders, als beim Frei-willigendienst des Bistums üblich – nicht mit Ehemaligen des Projekts austauschen. Zu genaue Vorstellungen will sie sich allerdings auch gar nicht machen: „Beim Einkaufsbummel ist es ja so ähnlich: Wenn man vorher zu genau weiß, was man will, findet man nichts Passendes. Deshalb lasse ich es lieber auf mich zukommen.“ Für Uganda habe sie sich so oder so bewusst entschieden: „Im Auswahlverfahren habe ich das Projekt an die erste Stelle meiner Pri-oritätenliste gesetzt, weil es den Kindern auch Musik- und Tanzpädagogik bietet, und das interessiert mich.“

Familie und Freunde vermissen

Umso größer ist nun die Vorfreude, dass es mit dem Wunschziel tatsächlich klappt. Allerdings gibt die Abiturientin zu: „Momente mit Bedenken habe ich zwischendurch auch gehabt.“ Schließlich werde sie – wohl genauso sehr wie die warme Dusche – Familie und Freunde vermissen. Und das gelte natürlich ebenso umgekehrt: „Meine Mutter hat zuerst gar nicht geglaubt, dass ich das wirklich mache, und mein Vater macht sich noch mehr Sorgen.“ Trotzdem freuten sich beide Eltern mit ihr. Die Mutter plane außerdem, die Tochter während des Jahres einmal zu besuchen.
So, wie die 19-Jährige also die Vorfreude mit ihren Eltern und dem Bruder teilt, so entstand auch die Idee zum Auslandsjahr im Elternhaus. „Mein Vater hat als Lehrer mal bei der Ausrichtung eines Sponsorenlaufs für Afrika geholfen, das war schon als Kind mein erster Kontakt mit dem Thema“, erinnert sich Meike.
Seitdem habe sie irgendwie immer nach Afrika gewollt. Später sei als zusätzliche Motivation die Erkenntnis gewachsen, dass solch ein Jahr im Ausland ihr auch persönlich viel bringen werde. „Man muss kommunizieren, gerade wenn es einem mal nicht so gut geht, man wird selbstständig und lernt sein Leben zu Hause mehr zu schätzen“, erwartet Meike Unland als Lerneffekte. Diese will sie mitnehmen in ihr späteres Berufsleben und nach dem Uganda-Jahr Soziale Arbeit in Münster studieren. Außerdem finde sie den Aspekt der Religion interessant: „Ich bin gespannt, wie der Glaube in Afrika gelebt wird.“

Max fährt auch nach Uganda

All diesen neuen Erfahrungen muss sich die 19-Jährige nicht ganz allein stellen. Zeitgleich mit ihr wird der gleichaltrige Max Schumann aus Hamminkeln im selben Projekt arbeiten, beide kennen sich von der gemeinsamen Schulzeit am Bischöflichen St.-Josef-Gymnasium in Bocholt. Dort entwickelte sich letztlich auch die Idee, für ECEF zu arbeiten.
Denn Schulseelsorger André Bösing ist in Bocholt ECEF-Ansprechpartner. Über ihn haben die beiden Freiwilligen im Mai Robert Kiwanuka, Lehrer an der Ewaldi Community School, in Bocholt getroffen – ein neues Gesicht mehr, das sie in Uganda wiedersehen werden.

Autor:

Lokalkompass Emmerich aus Emmerich am Rhein

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