"Das war wie Achterbahn fahren"
„Das war echt ein super Erlebnis.“ Julien Sommer war immer noch ganz beeindruckt von dem, was er am Wochenende in Oberhof erlebt hatte. Der 19-Jährige Junge aus dem kleinen Dörfchen Dornick saß im Wok von Elton und rauschte live im Fernsehen den Eiskanal herunter. Wahsinn!
Tagelang hatten viele für den Schüler vom Willibrord-Gymnasium gevotet, denn nur die ersten drei von zehn Teilnehmern durften sich Hoffnung auf einen Startplatz in der Crew von Elton bei der diesjährigen Wok-WM in Oberhof machen. Und tatsächlich, Julien wurde Zweiter und fuhr am Freitagmorgen Richtung Oberhof. Alleine hier dabei zu sein war schon riesig, doch nun wollte Julien auch den freien Platz in Eltons Wok-Vierer.
Nachdem er und seine beiden Mitstreiter das Team von „Only the Brave“ kennengelernt hatten, fuhren sie am frühen Abend mit dem Shuttle vom Hotel zur Bob- und Rodelbahn. Ein kurzes Interview von Stefan Raab und dann ging es auch schon in den Wok. Allerdings nicht im Eiskanal, sondern auf einer Schanze. Da sollte es nun also runtergehen, mitten in das kalte Schwimmbecken. Und nur der Weiteste erhielt die Wildcard.
„Ich habe im ersten Moment nur gedacht, worauf hast du dich hier nur eingelassen“, erzählte Julien dem Stadt Anzeiger. „Man konnte sich gar nicht richtig festhalten. Ich habe dann das Gehirn ausgeschaltet und mich abgestoßen.“ Mit einem Affenzahn sauste Julien die schmale Rinne herunter und machte den weitesten Satz. Der Sommer hatte im Winter den Wok gerockt. Erste Sahne! „Ich habe ehrlich nicht damit gerechnet, dass ich gewinne. Das hatte ich am Abend noch nicht wirklich realisiert.“
immer an die Kameras gedacht
Am Samstag ging es dann in den Eiskanal. „Wir waren als einer der ersten am Start.“ Bange machen galt nicht, ein klein wenig Nervosität, aber keine wirkliche Angst. Julien saß direkt hinter Elton und schon ging die Post ab. „Ich empfand es als schnell, aber die anderen meinten, die Bahn sei langsam wegen des Schnees“, so Julien. Der zweite Trainingslauf musste dann leider ausfallen, wegen der zu großen Sonneneinstrahlung. Dann kam der große Abend. „Nervös war ich überhaupt nicht. Schlimm war eigentlich nur, dass ich immer an diese blöden Kameras denken musste. Ich habe nachgedacht, was ich denn wohl sagen würde, wenn ich interviewt werde.“
Doch vor dem Start blieb das aus. Nur am Ende fragte Sonja Kraus, ob die Mutter von Julien denn nun endlich bescheid wüsste. Die Eltern waren nämlich im Urlaub und wussten von der ganzen Aktion nichts. Und wie war es nun im Eiskanal? „Es war ein atemberaubendes Gefühl. Ich habe mich tierisch gefreut da runter fahren zu können. Es war richtig geil, wie in einer Achterbahn.“ Für das Team von „Only the Brave“ langte es am Ende zu Platz fünf von elf Teilnehmern.
50 neue Freundschaftsanfragen
Das war Julien relativ egal. Klar wäre er gerne weiter vorne gelandet, aber das Erlebnis alleine war das was zählte. Wann rauscht man schon mal mit einem Wok durch den Eiskanal? Und wann lernt man Elton live und in voller Größe kennen? „Der ist total cool drauf. Er ist wirklich so witzig, wie er im Fernsehen rüber kommt. Er redet einfach frei Schnautze.“ Blessuren hat Julien keine davon getragen. „Wir waren richtig gut gepolstert. Der wichtigste Schutz war der Ellbogenschutz.“
Nach dem Ende der Veranstaltung ging es ins Hotel zum duschen und anschließend in die Disco - bis morgens um 6.30 Uhr. Es war eine kurze Nacht, denn nach dem Frühstück ging es wieder Richtung Heimat. „Ich wäre am liebsten noch einmal gefahren“, meinte Julien. Zuhause hatte das Telefon Samstagnacht nicht still gestanden und auf seiner Facebook-Seite hatte er 50 neue Freundschaftsanfragen. Auch in der Klasse musste Julien am Montag viele Fragen beantworten. Sein Fazit: „Das war bisher das Coolste was ich je gemacht habe.“
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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