Bombe bei oleon entschärft
Bei Sondierungsarbeiten des Kampfmittelräumdienstes wurde auf dem Gelände der Firma oleon einen Fünf-Zentnerbombe aus dem 2. Weltkrieg entdeckt. Am Dienstagmorgen wurde sie von Fachleuten des Kampfmittelräumdienstes entschärft.
Das Gebiet rund um den Bombenfund wurde in einem Radius von 250 Meter bis 10.30 Uhr evakuiert. Dazu gehörten an der Reeser Straße die Gebäude der Bahn. Die Tankstelle wurde für den Zeitraum nicht mehr betrieben, auch bei Bebo und Frutarom musste die Belegschaft die Häuser verlassen. Dioe Polizei war mit insgesamt 23 Beamten vor Ort, sperrte den betreffenden Bereich ab. Vor allem die Hauptverkehrsader der L7 war das Problem. Hier wollte man nicht zu früh sperren, da sonst der Rückstau zu groß gewesen wäre.
Aus Richtung Rees kommend gab es zudem noch ein weiteres Problem. Denn dort war die Klever Straße wegen Bauarbeiten gesperrt. Um 10.45 Uhr wurde dann die Hauptverkehrsverbindung auf der L7 komplett geschlossen. Nichts ging mehr. Überall hatte die Polizei Absperrgitter und Einsatzwagen stationiert. Nur der Betrieb bei Aldi lief ganz normal weiter. Dort konnten die Leute problemlos parken und in aller Ruhe einkaufen.
Ansonsten sah man keine Menschenseele auf der Reeser Straße. Auf dem Parkplatz auf dem ehemaligen Wemmer & Janssen-Gelände waren die Rettungskräfte stationiert. 25 Feuerwehrleute und 20 Kräfte vom Malteser Hilfsdienst und dem Deutschen Roten Kreuz standen für den Notfall parat. Hans-Gerd Runge vom Ordnungsamt wurde dann telefonisch informiert, dass die Evakuierung abgeschlossen sei. Nun konnte der Kampfmittelräumdienst seine Arbeit aufnehmen. Der gab um 11.22 Uhr Entwarnung. Sekunden später rollte der Verkehr dann wieder über die Straßen.
Bei oleon hatte Feuerwerker Uwe Palmroth mit dem Munitionsräumarbeiter Udo Lokotsch ganze Arbeit geleistet. „Es war etwas schwieriger“, bemerkte Palmroth, der seit 25 Jahren beim Kampfmittelräumdienst beschäftigt ist. Seit nunmehr zwei Jahren ist er Feuerwerker. „Die Bombe war doppelt bezündert, das heißt mit einem Kopf- und einem Heckzünder. Der Kopfzünder war aufgeplatzt und die Übertragungsladung deformiert.“
Lob gab es nicht nur für die Kollegen der begleitenden Fachfirma und für die Stadt Emmerich. „Durch die Absperrung konnten wir in Ruhe arbeiten.“ Für Uwe Palmroth mag diese Arbeit normal erscheinen. „Aber jede Einsatzstelle ist anders. Man muss sich immer auf neue Situationen einstellen.“ Die Bombe kam danach zur Entsorgungsanlage nach Hünxe, wo die Reste vernichtet wurden.
Der Fundort war übrigens erst durch die Auswertung von Luftbildaufnahmen aus dem 2. Weltkrieg, die nach den Bombenabwürfen entstanden, aufgefallen. „Die Firma will das Gelände verkaufen. Durch die Lufbildaufnahmen gab es einige Verdachtsmomente. Bei der Sondierungsbildung ist man dann auf den Fundort gestoßen“, bemerkte Frank Stetzka, früher selbst bei oleon beschäftigt und jetzt mit der dortigen Liegenschaft betreut.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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