Böller zerissen Kirchentür
Emmerich. War es nur ein Scherz in der Silvesternacht? Wohl kaum, denn was an der Eingangstüre zur Heilig Geist-Kirche im Emmericher Ortsteil Leegmeer passierte, ist nicht mehr als dummer Streich zu bezeichnen. Mit Sprengstoff wurde hier ein Teil der gusseisernen Eingangstüre abgesprengt.
In der Pressemitteilung der Polizei heißt es, dass ein oder mehrere Silvesterböller in die Griffmulde des gusseisernen Türgriffs geklemmt wurden. Der mit mehreren Haltebolzen befestigte Türgriff riss ab. Ulrich Bergmann, Beauftragter für den Haushalt der Kirchengemeinde St. Christophorus, kennt solche Beschädigungen. "Ich war früher bei den Pionieren und kenne mich mit Sprengungen aus. Um eine Türe so zu verformen müssen schon mehr als nur ein paar Böller her." Ob da jemand aus mehreren Böllern eine kleine Bombe gebaut hat? "Das war jedenfalls kein Zufallsergebnis", vermutet Bergmann.
Immerhin wiegt die eine Hälfte der Türe locker 20 Kilogramm. "Hier war alles schwarz mit Schmauchspuren", blickte Bergmann zurück, als er an Neujahr vor dem Eingang der Heilig Geist-Kirche stand und den Schaden begutachtete. "Die Schmauchspuren sind nach rechts bis an die Wand, dort gingen auch die Scheiben zu Bruch." Für Bergmann sind das keine Scherze mehr. "So etwas ist schwer zu verstehen. Aber hier sind in letzter Zeit einige Vorfälle an der Kirche gewesen." Kirchenfenster wurden mit Eiern beworfen, Gullideckel mutwillig entfernt, eine Lampe vom Seiteneingang runtergerissen, eine andere mehrmals zerschlagen, wie auch ein Schaukasten.
Sind die Täter etwa in dem Kreis zu suchen, der öfters an der Kirche "rumlungert"? Hierbei handelt es sich wohl um Jugendliche im Alter zwischen 14 und Anfang 20. Zeugen hatten nach der Tat auch zwei Jugendliche gesehen, die mit ihren Fahrrädern in Richtung Seufzerallee fuhren. Die zerbrochenen Scheiben müssen nun schnell repariert werden, da keine Feuchtigkeit an die Wandbemalung kommen darf. Was mit der Türe passiert, steht noch nicht fest. Professor Franz Rudolf Knopel, der die Eingangstüre seinerzeit entworfen hat, hat bereits seine Hilfe angeboten. Am Mittwoch waren übrigens SAT 1 und der WDR vor Ort.
Hinweise nimmt die Kripo Emmerich unter 0 28 22/78 30 entgegen. Vor vier Jahren wurde übrigens beim Bistum eine Videoüberwachung des Kirchenumfeldes nicht genehmigt.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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