Aus für die ambulante Reha

Am 30. Juni schließen sich die Türen im Reha-Zentrum in Rees. Dies verkündete der Geschäftsführer der Holding pro homine, Dr. Johannes Hütte (rechts) den Mitarbeitern. Links der Bereichsleiter des Reha-Zentrums, Holger Hagemann. Foto: Jörg Terbrüggen
  • Am 30. Juni schließen sich die Türen im Reha-Zentrum in Rees. Dies verkündete der Geschäftsführer der Holding pro homine, Dr. Johannes Hütte (rechts) den Mitarbeitern. Links der Bereichsleiter des Reha-Zentrums, Holger Hagemann. Foto: Jörg Terbrüggen
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Es gibt wahrlich freudigere Anlässe, den Mitarbeitern gegenüber zu treten. Dr. Johannes Hütte hatte daher am Donnerstag einen schweren Gang. Der Geschäftsführer der Holding pro homine musste das Aus für die ambulante orthopädische Rehabilitation in Rees zum 30. Juni bekannt geben.

"Ich hatte mir meine erste Mitarbeiterversammlung auch etwas anders vorgestellt“, bemerkte Dr. Hütte gegenüber der Presse. Doch die wirtschaftliche Entwicklung war über die letzten Jahre nicht gerade rosig. „Wir haben im vergangenen Jahr schon überlegt, ob wir die Reha schließen. Doch wir wollten das Angebot für diese Region aufrecht erhalten.“ Geklappt hat es am Ende nicht. denn einige der Kostenträger (Krankenkassen und Rentenversicherungsträger) wollten nicht mehr mitziehen. Vor allem die Fahrtkosten waren doch enorm hoch.
„Wir wären sogar noch bereit gewesen Verluste in Kauf zu nehmen, doch die sind mittlerweile so hoch, dass es wirtschaftlich nicht mehr zu tragen ist“, so der Geschäftsführer. Medizinisch hat die Einrichtung einen excellenten Ruf, war 2007 noch modernisiert worden. „Mit der ambulanten Reha kann man schon lange kein Geld mehr verdienen“, bemerkte der Bereichsleiter des Reha-Zentrums, Holger Hagemann. Die 24 Mitarbeiter (vor allem Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Verwaltungskräfte) übernehmen gleichwertige Tätigkeiten in anderen Einrichtungen in Emmerich und Wesel. Befristete Verträge werden nicht verlängert. Somit gibt es keine betriebsbedingten Kündigungen. Der Betriebsrat ist in die Entscheidung und den weiteren Prozess eingebunden.

30 Behandlungsplätze

In der ambulanten orthopädischen Rehabilitation werden Patienten nach stationären Eingriffen an Rücken, Hüfte und Knie wohnortnah weiterbehandelt. Die Einrichtung hält 30 Behandlungsplätze vor. Alleine 2012 wurden über 500 Personen behandelt. „Wir denken derzeit über Alternativen in Emmerich nach“, so Dr. Johannes Hütte. Spruchreif seien diese allerdings noch nicht, da man sie noch nicht durchgerechnet habe.
Zur Schließung trugen die überdurchschnittlich hohen Fahrtkosten, die fehlenden SynergieEffekte (nach dem Umzug der Geriatrie ist der Standort isoliert) und die Vorhaltekosten (Bewegungsbad, Heizung, Aufzüge) bei. Außerdem schreibt die ambulante orthopädische Ambulanz seit ihrer Eröffnung im Jahr 2007 Verluste. Diese konnten nun nicht länger aufgefangen werden. Planungen für die künftige Nutzung der frei werdenden Räumlichkeiten werden derzeit in Verbindung mit bestehenden Plänen für das betreute Wohnen erarbeitet.
Die Umbaumaßnahme des Agnes-Heims ist davon nicht betroffen. „Das läuft durch und ist völlig unabhängig von der Schließung. Baubeginn wird übrigens in den nächsten Tagen sein“, verkündete Dr. Hütte zum Schluss.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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