Alte Liebe rostet nicht

Sechs alte Maschinen und eine Originalnachbildung einer Harley Davidson gehören zu den Schätzen des Niederländers Aloysius Koerntjes. Fotos: Jörg Terbrüggen
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Emmerich. Manchmal sind es eher die Zufälle, die zu einer schönen Geschichte führen. So wie bei Aloysius Koerntjes, dessen Garage unweit der Geschäftsstelle des Stadt Anzeigers liegt. Als diese eines Abends offen stand, gab sie den Blick frei auf die vielen „alten Schätzchen“.

Sechs alte Motorräder plus eine Nachbildung einer amerikanischen Harley Davidson in Miniatur kommen hier zum Vorschein. Der Zahn der Zeit scheint an einigen Maschinen schon genagt zu haben, doch fahrtüchtig sind sie alle noch. Zwar blitzt der Chrom nicht mehr so wie noch vor 30 Jahren und auch an einem Fahrersitz sind schon ein paar Macken, doch jedes Sammlerherz schlägt beim Anblick dieser Maschinen noch heute höher. Wie das von Zahnarzt Dr. Dercks, der zufällig aus dem Fenster seiner Praxis schaute und sich die Modelle spontan aus der Nähe betrachtete. „Toll, ich habe früher selbst eine Kreidler gefahren.“
Gesammelt hat der 61-Jährige aus den Niederlanden, der seit Januar diesen Jahres in Emmerich wohnt, Kreidler, Zündap, Batavus und Sparta schon länger. „Früher hatte ich mal 25 Stück, doch so nach und nach habe ich sie alle verkauft.“ Vor zehn Jahren hat sich der gelernte Schlachter intensiv mit den Kulträdern beschäftigt. Schon als Junge fuhr er mit einer Zündap den Weg aus dem niederländischen Gendt die zwölf Kilometer bis nach Zevenaar zur Arbeit. „Die Maschine habe ich heute noch und zeigte auf die blaue Zündap vor seiner Garage.
Die Zündap von 1967 und eine von 1976, eine Sparta von 1964, die in Appeldorn gebaut wurde, eine Batavus von 1970, produziert in Heerenveen und zwei Kreidler runden die Sammlung ab. Nicht zu vergessen die kleine Harley Davidson. Eine Originalnachbildung, frisch poliert und ebenfalls fahrtüchtig. „Die ist für meinen Sohn gedacht, wenn er einmal vier, fünf Jahre alt ist.“ Auf der Straße darf er damit allerdings nicht fahren. Immerhin schafft es die kleine Nachbildung noch auf bis zu 15 Stundenkilometer.
So nach und nach möchte Aloysius Koerntjes seine „Schätzchen“, die alle noch ein gelbes Nummernschild haben, in Deutschland anmelden. Schließlich möchte er auch hier mit ihnen fahren.Hier und da muss allerdings das ein oder andere Teil auch mal ausgewechselt werden. Doch Gott sei Dank gibt es in Holland reichlich Ersatzteile. „Hier werden auch neue Kreidler von Hand produziert“, weiß der Liebhaber. Für seine Lieblingsmaschine, eine grüne Kreidler aus dem Jahr 1973, die er vor zwei Jahren für 700 Euro in Goch erworben hat, sucht er jetzt neue Felgen. „Die alten kamen aus Italien, doch die Firma gibt es jetzt leider nicht mehr, aber ich suche eine Originalfelge, denn die halten mindestens 30 bis 40 Jahre.“
Einmal im Jahr werden die alten Schätzchen übrigens gründlich gesäubert, doch irgendwie gehört der Rost an manchen Stellen einfach dazu.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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