Alle sind „happy“ beim Videodreh in Emmerich

Falshmob am Samstag auf dem Rathausvorplatz in Emmerich. Fotos: Ralf Beyer
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Es ist doch ein klein wenig frisch im Rheinpark. Der kleinen Neele scheint das aber überhaupt nichts auszumachen. Sie strahlt mit Lea in die Kamera und wippt die Füße im Takt zum „Happy“-Song von Pharrell Williams.

Es ist ganz schön aufwendig ein Video von knapp vier Minuten zu drehen. Das macht man nicht mal eben so im Vorbeigehen. Und so waren Mark Kneipp von den Niederrhein Medien und die Crew von den Stadtstreichern schon früh am Samstag unterwegs. Erster Dreh: das Embricana. „Das war so toll“, erzählte Gudrun Shekale, die eigentliche Ideengeberin für das Video dem Stadt Anzeiger. „Die Mädchen sind sogar angezogen ins Wasser gesprungen“, strahlte sie.
Zweiter Halt war die Weltfirma Probat, die ihren Hauptsitz in Emmerich hat. Auch hier wurde mit Mitarbeitern gedreht. Weiter ging es dann in den Rheinpark, wo die „Wollmäuse“ an ihrem umhäkelten Baum den großen Auftritt hatten. „Ihr müsst gleich völlig ausrasten, als wenn es kein Morgen gäbe“, forderte Mark Kneipp die kleinen und großen Wollmäuse auf. Und dann läuft der Song aus dem großen CD-Player.

Anfeuerung vom Kameramann

„Mehr, gebt mal ein bisschen Gummi“, heizt Mark die kleine Gruppe hinter dem Baum an. Die Sequenz ist im Kasten. Doch nun kam der große Auftritt für die fünfjährige Neele Abbing und die achtjährige Lea Schmidt. Mark postiert die beiden Mädchen auf dem Rasen, gibt ihnen kurz Anweisung und schon geht die Post ab. Beide strahlen in die Kamera und haben richtig Spaß beim Dreh. „Das habt ihr richtig gut gemacht“, kam auch das prompte Lob des Kameramannes. Allerdings muss die Sequenz noch einmal nachgedreht werden.
Jan Rijks zeigt dabei eindrucksvoll, wie sehr er Kinder motivieren kann. Hinter der Kamera wippt er hin und her, winkt mit den Händen - und die Mädchen machen es ihm nach. Abgedreht und auf zum nächsten Drehort, der Stadtplatte. Mark Kneipp ist begeistert. „Wir setzen bei unserem Dreh auf schöne Bilder. Das Video soll im Musikvideostil hinterher erscheinen. Letztendlich machen es die Gesichter aus.“

No Limit findet Dreh spitze

Mittlerweile ist auch die Tanzgruppe „No Limit“ eingetroffen. „Wir finden das toll, dass Emmerich einmal anders präsentiert wird und das Positive gezeigt wird“, bemerkt Thorsten Gartenmeier von „No Limit“. Die zehn Tänzer haben extra eine kleine Choreographie eingeübt, die sie nun auf der Stadtplatte tanzen wollen. Dort beginnt der Aufbau des schwenkbaren Kameraturms. Erstaunt bleiben Passanten stehen, die sich das ganze Schauspiel aus der Nähe anschauen wollen.
Doch dann gibt es ein unvorhergesehenes Problem. Für den kleinen Bildschirm am Ende des Kameraturmes fehlt ein HDMI-Kabel. Doch woher so schnell nehmen? „Was ist mit Abbing & Bolk“? Gesagt, getan. Nach ein paar Minuten ist das Kabel da, nur das Signal will sich einfach nicht einstellen. Also doch ohne Kabel. Gott sei Dank ist es mittlerweile etwas wärmer geworden, die Stadtplatte hat sich mit einer kleinen Menschenmasse gefüllt. Dann endlich ist alles soweit, Mark Kneipp schnappt sich sein Megafon, gibt letzte Anweisungen, und dann geht es los. Zunächst einmal zur Probe.
Das scheint den Batterien des CD-Players dann aber doch zu viel gewesen zu sein. Sie streiken, aus. Soll das etwa das Ende des Drehs sein? Scheitert alles an ein paar blöden Batterien? Nein! Schnell die CD ins Autoradio eingeschmissen und schon trillert Pharrell Williams aus den Boxen und alle sind wieder „Happy“. Die Tänzer machen ihre Auftritte super professionell, alle sind einfach nur „happy“. „Ich fand das richtig lustig und hat es total Spaß gemacht“, bemerkte Leonie Peters von „No Limit“. „Das war mal etwas ganz anderes.“ Für sie war es genauso der erste Video-Dreh wie für den Rest der Truppe. „So etwas haben wir mit der Gruppe noch nie gemacht. Das war lustig“, meint auch Carlotta Helmich.

Flashmob am Rathausvorplatz

Mittlerweile ist auch die THW-Jugend in ihren blauen Uniformen eingetroffen und läuft in den Dreh hinein. Und mittendrinn unser kleiner „Star“ aus dem Rheinpark: Neele. Das Mädchen hat einfach nur Spaß und darf sogar im Vordergrund der Kamera tanzen. Dafür gibt es von der Tanzgruppe einen extra Applaus. Auch das war geschafft. Alles wieder abbauen und am Rathausvorplatz wieder aufbauen. Dort sollte der große Flashmob stattfinden.
Und das tat er auch. Rund 150 Leute machten mit, tanzten und winkten in die laufende Kamera. Mit dabei: Bürgermeister Johannes Diks, der händewinkend mit den in schwarz bekleideten Tänzern von „No Limit“ aus der Rathaustüre kommt. „Das ist vollkommen ungewohnt, aber macht Spaß“, so der Erste Bürger. „Ich hatte ein klein wenig Grummeln im Bauch. Aber ich finde es schön, wenn so viele Menschen mitmachen.“ Diks war einfach nur happy.
Weniger happy durften zwei Autofahrer gewesen sein, deren Autos vom eigentlich abgesperrten Rathausvorplatz abgeschleppt wurden. Spaß dagegen hatten Timon Preuth, Marvin Wolff, Brian Justin Jansen und Philip Hermsen. Sie machten beim großen Flashmob mit. Die Krönung: Johannes Diks stieg noch in der Rettungskorb der Feuerwehr und wurde mittels eines ferngesteuerten Hexacopters gefilmt.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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