Welchen Sinn hat das Schenken zu Weihnachten?

Das Schenken gehört für uns zum Weihnachtsfest dazu wie die Luft zum Atmen. Längst hat sich diese häufig zur Materialschlacht verkommene Geste der Wertschätzung und des Friedens verselbständigt. Kindern und Jugendlichen fällt es schwer, den Spagat zwischen dem höchsten Fest der Christen und der heutigen Geschenkepraxis hinzukriegen.

Geschenke zu Weihnachten ist aber historisch gesehen keine Erfindung des Christentums: Schon in vorchristlicher Zeit kannte man den Brauch des Schenkens. Er ist auch in den Keltischen Festen zu finden und besondes zur Wintersonnenwende wurden Menschen beschenkt. Dies war auch ein Akt der Mildtätigkeit, denn auch Bedienstete und Sklaven erhielten Geschenke.

Ein Geschenk ist gut für die Beziehung

Als Signal in der Kommunikation zwischen Menschen hat die ‚Gabe‘ auch die Aufgabe, eine Beziehung zu pflegen, zu stärken, den Beschenkten gnädig zu stimmen. Wer einen anderen Menschen beschenkt, bringt diesem guten Willen und Wertschätzung entgegen. In der Christlichen Glaubenslehre hat der Brauch des Schenkens einen religiösen Hintergrund, denn für die Christen gilt die Geburt Jesu als größtes Geschenk überhaupt: Gott schenkt der Welt seinen geliebten Sohn.

Wie Kinder Geschenke einschätzen

Bei einer Umfrage an der Hanse Realschule wurde klar: So auf den ersten Blick können Kinder diese Verbindung nicht mehr so ohne Weiteres herstellen. So nach dem Motto: „Da war doch mal was mit dem Jesuskind ...“ sehen Kinder das Schenken heute weniger in diesem religiösen Kontext oder als Ausdruck der christlichen Werte von Nächstenliebe und Barmherzigkeit als vielmehr auf ihre eigenen Familie bezogen: Den Eltern einmal ‚Danke‘ sagen, nett zu Geschwistern sein und seiner Familie zeigen, dass man sie liebt - das sind für die Kinder heute die Motive der Weihnachtsgeschenke. Und weil die Kultur des Schenkens in einer friedlichen Gesellschaft auf der Basis von Geben und Nehmen basiert, rechnen die Kids damit, dass ihre Lieben eine Kleinigkeit vorbereitet haben.