DLRG bietet Schwimmkurse für Anfänger
Kinder sollen endlich schwimmen lernen
Durch die Corona-Pandemie konnte in Emmerich und Rees keine ausreichende Schwimmausbildung für die Kinder erfolgen. In einem Bereich mit vielen offenen Wasserflächen kann es für die Kleinen schnell gefährlich werden, wenn sie nicht schwimmen können. Die Ortsgruppen der DLRG in Emmerich und Rees wollen etwas dagegen unternehmen.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 378 Menschen ertrunken, davon mindestens 335 in Flüssen und Seen, in Frei-, Hallen und Naturbädern ertranken sechs Opfer, in privaten Pools zwei. Bei diesen Opferzahlen sind 18 Kinder im Vorschulalter und fünf im Grundschulalter dabei. Das liegt laut DLRG daran, dass immer weniger Kinder schwimmen lernen. „Das Jahr 2020 war für die Schwimmausbildung ein verlorenes Jahr“, beklagte der DLRG-Präsident Achim Haag, „wegen Corona und durch Schließung der Bäder ist mehr als jeder zweite Grundschulabsolvent kein guter Schwimmer mehr.“
Die DLRG Ortsgruppe Emmerich bietet für Kinder ab sechs Jahren im Emmericher Embricana zwei Schwimmkurse für das Seepferdchen und das Jugendschwimmabzeichen in Bronze an. Da sich die Wassertiefe im Eltener Bürgerbad verändern lässt, können hier die Kinder bereits mit fünf Jahren starten und in den drei Kursen am Samstag für die beiden ersten Schwimmabzeichen trainieren.
Vom Embricana, vom Kneippverein Elten aber auch vom Reeser Stadtbad werden weitere Kurse für Kinder angeboten.
Laut dem Ausbildungsleiter der DLRG Emmerich läuft die Ausbildung noch eingeschränkt. Man konzentriert sich im Moment auf Kinder im schulpflichtigen Alter. „Wir unterrichten jetzt die Kinder, die bereits vor eineinhalb Jahren angemeldet wurden, erklärte Schöttle, „nach den Ferien wollen wir wieder richtig loslegen. In den Trainingseinheiten am Mittwoch haben wir gerade unsere ganze Truppe wieder im Bereich des Rettungsschwimmens aufgefrischt.“ Nach den Ferien beginnt die Ausbildung für das gesamte Aufsichtspersonal des Embricanas. Dort sind 16 junge Leute tätig, die benötigen für ihre Tätigkeit das Rettungsschwimmabzeichen in Silber. Auch in den Schulen verfügen nicht alle Sportlehrer über die notwendige Qualifikation für den Schwimmunterricht, auch hier bietet die DLRG Ausbildungen an. Diese schließen dann mindestens mit dem Rettungsschwimmabzeichen in Bronze ab.
Schöttle sieht momentan einen großen Bedarf und Gefahr bei den Kindern, da oft die Schwimmausbildung fehlt. Es gibt Wartelisten mit über 50 Kindern. Die DLRG will da zwar viel nachholen, hat aber Probleme ausreichend Helfer für die Ausbildung zu finden. Wie fast jeder Verein gibt es auch dort Probleme mit dem Nachwuchs. „Wir sind auf viele junge Helfer angewiesen. Wie bilden auch viele junge Menschen aus. Doch viele von ihnen finden nach dem Abitur ein Studienplatz außerhalb von Emmerich und stehen dann nicht mehr zur Verfügung.
Beim Schwimmkurs letzten Montag im Embricana waren zwölf Kinder dabei. Sieben von ihnen machten ihre ersten Übungen im Wasser die restlichen Fünf durften bereits für die Vorbereitung des Bronze-Schwimmabzeichen ins tiefere Wasser. Acht Personen im Wasser und draußen am Beckenrand führten die Aufsicht. „Die dreiviertel Stunde lange Ausbildung ist relativ kurz“, erklärte Winfried Schöttle, „in dieser Zeit müssen sie sich ausziehen, wir sagen schon immer, zieht euch die Schwimmsachen zuhause an. Wir haben manchmal nur eine halbe Stunde mit den Kindern im Wasser. Das Duschen anschließend müssen sie zuhause erledigen.“
Dirk Kleinwegen / Stadtanzeiger Emmerich-Rees-Isselburg
Autor:Dirk Kleinwegen aus Rees |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.