11.000 Höhenmeter bezwungen
Die 5 Radsportler von Eintracht Emmerich sind trotz aller Wetter-Widrigkeiten wieder wohlbehalten von ihrer 10-tägigen Deutschlandtour zurückgekehrt.
Der Start für die Teilnehmer Hans Prust, mit 69 Jahren der Senior der Truppe, Dietmar Bonhof, Norbert Koch, Frank Nienhaus und Kurt Wolf war am 6. Juni morgens bei strömendem Regen ab Eintracht-Vereinsheim, aber schon nach wenigen Kilometern war klar: „Heute schaffen wir die 180 km bis zum Möhnesee auf keinen Fall“. Innerhalb von 2 Stunden konnte ein VW-Bus gemietet werden, mit dem dann alle 5 Rennradfahrer mit Rädern und 2 Begleitpersonen inklusive Gepäck bis nach Dortmund befördert wurden. Die letzten 50 km bis zum Möhnesee konnten dann wieder bei trockenem Wetter gefietst werden. Der nächste Tag durchs Sauerland war noch etwas wässrig, Gießen wurde nach 170 km einigermaßen trocken erreicht.
Weiter ging es dann über Wertheim und Gunzenhausen nach Straubing in Bayern. Die Strecke führte durch das Altmühltal und an der Donau entlang über 220 km, die die Eintrachtler mit einem erstaunlichen Stundenmittel von 31,4 km/h bewältigten. Selbst ein Speichenbruch, der mit einer Notspeiche behoben wurde, konnte sie nicht stoppen. Die anschließende Etappe durch den Bayerischen Wald hatte es mit seinen steilen Anstiegen in sich. Trotz des intensiven Trainings mit Strecken von über 100 km, auf denen das Sitzfleisch aufgebaut wurde, waren die ungewohnten Steigungen eine Herausforderung für die Radsportler. Die 5 kamen bei fast 2.000 Höhenmeter ganz schön ins Schwitzen, aber letztendlich wohlbehalten in Passau in der Jugendherberge an.
Übrigens wurden alle Nächte in einer Jugendherberge verbracht, was ein ganz besonderes Flair hat. 7 Mann auf einem Zimmer mit Etagenbetten …. - aber nach einem anstrengenden Tag schläft man überall wie ein Murmeltier. Das Frühstück in den Herbergen brauchte keinen Vergleich zu scheuen. Das Begleitteam mit Guido Jansen und Erwin Verhoeven leistete immer vorbildliche Arbeit, u.a. durch das Bereitstellen von Verpflegung während der Etappen. Auch musste das Navi eingesetzt werden, um die Radler auf den richtigen Weg zu bringen.
Leider brachte die nächste Etappe quer durch Österreich nach Berchtesgaden wieder eine Menge Regen, weshalb dann ein Teil dieser Strecke im Wagen verbracht werden musste. Am nächsten Tag sollte als sprichwörtlicher „Höhepunkt“ bei einem Abstecher durch Österreich der Großglockner überquert werden, was aber durch Schneefall in der Nacht nicht möglich war, zumal auch die Temperaturen nur knapp über Null waren.
Die geplante Tour wurde dann kurzerhand leicht abgekürzt, und man fuhr mit dem PKW eine Überführungsetappe zum Zielort der Deutschlandtour, nach Garmisch-Partenkirchen. Nach der Ankunft in Garmisch fuhr die Truppe noch eine kleine Erkundungsrunde rund um die Zugspitze.
Der nächste Tag war der offiziell einzige Ruhetag, den die Eintrachtler mit einer Seilbahnfahrt auf die Zugspitze krönten.
Der vorletzte Tag brachte dann den absoluten Höhepunkt: Die Bezwingung des Timmelsjoch am Ende des Ötztals, mit 2.509 Meter über Null. Der Anstieg war 59 km lang und fing mit 2–3% Steigung noch locker an, hinter Ötz bzw. Sölden steigerte es sich dann aber auf bis zu 14%, was den Radfahrern bei wieder hochsommerlichen Temperaturen dann die letzten Kraftreserven kostete. Allein der Aufstieg hatte über 3 Stunden gedauert!! Die Anstrengungen wurden aber zur Krönung der Fahrt mit einem fantastischen Panorama belohnt! Vom Endziel Garmisch-Partenkirchen aus wurde dann die Rückreise in die flache niederrheinische Heimat angetreten.
Über die 10 Tage haben die 5 Emmericher insgesamt 1.400 km in 60 Stunden zurückgelegt. Auch die ca. 11.000 Höhenmeter zeigen, dass nicht alles in Deutschland so flach ist wie unser geliebter Niederrhein. Dies war nun der zweite Teil der Deutschlandtour, aber schon sind neue Ziele im Auge: Der noch fehlende Teil im Osten wird sicher auch noch folgen…..
Autor:Betty Schiffer aus Emmerich am Rhein |
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