Zwischen Alt und Modern
Schloss Moyland

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Denke ich an Moyland, habe ich das Bild einer Ruine in Erinnerung. Dort habe ich als Kind gespielt, was natürlich verboten war. (s. Foto) Zudem erzählte mir mein Cousin gerne Schauergeschichten über das Anwesen und was dort schon alles passiert ist…  (Ob das stimmte, weiß ich nicht).

Ab und zu muss ich einfach noch mal dorthin, wenngleich die Moderne Kunst nicht gerade mein “Ding“ ist. 

Schloss Moyland ist ein Wasserschloss bei Bedburg-Hau im Kreis Kleve, das zu den wichtigsten neugotischen Bauten in Nordrhein-Westfalen zählt. Sein Name leitet sich von den niederländischen Worten mooi land ab, die „schönes Land“ bedeuten. Geprägt wurde der Name vermutlich von holländischen Arbeitern, die der damalige Besitzer Jakob van den Eger an den Niederrhein kommen ließ, um die Feuchtgebiete um seinen Besitz herum trockenlegen zu lassen.

B a u g e s c h i c h t e

Den einstigen befestigten Hof ließ Roland von Hagedorn 1345 bis 1355 zu einem klassischen gotischen Kastell mit quadratischem Grundriss umgestalten. Neben drei runden Schalenecktürmen besaß es an der Nordecke einen mächtigeren vierten Rundturm, der als Bergfried diente. Vom Innenhof aus über einen Hocheingang im dritten Geschoss zugänglich, bot dieser in seinem Inneren allerlei Komfort, so zum Beispiel einen Brunnen, Abort- und Lichtnischen sowie einen Kamin. Die westliche Seite der Anlage bildete zu jener Zeit ein Palas, die übrigen Fronten bestanden aus Mauern mit Wehrgang. Südlich der Hauptburg befand sich eine Vorburg, über die man das Burgtor der Kernburg erreichten konnte.

Im 15. Jahrhundert wurden im Burghof der Kernburg neue Gebäudeflügel erbaut und eine Kapelle im Ostturm eingerichtet.
Alexander Freiherr von Spaen ließ die mittelalterliche Wehranlage ab 1662 nach Vorbildern von Gebäuden aus der Residenzstadt Kleve von Pieter Post zu einem barocken Schloss umbauen und erweitern.

Unter Nikolaus Johann von Steengracht erfolgte in den Jahren 1854 bis 1862 eine Umgestaltung des Schlossäußeren im Stil der Neugotik. Außerdem ließ der Bauherr in jener Zeit die Parkanlagen im „gemischten Styl“ neu anlegen. In ihnen finden sich Partien im Stil eines englischen Landschaftsgartens sowie barocktypische Strukturen des so genannten „Architektonischen Gartens“. Wegen ihrer besonderen Bedeutung wurde die Parkanlage 2004 in die Straße der Gartenkunst zwischen Rhein und Maas aufgenommen.
Die letzten Kämpfe des Zweiten Weltkrieges überstand das Schloss bis zum Einmarsch der Alliierten am 25. Februar 1945 relativ unversehrt. Feldmarschall Bernard Montgomery nahm mit seinem Stab Quartier im Schloss. In dieser Zeit kam auch Winston Churchill nach Moyland. Nach dem Abzug Montgomerys ging fast die gesamte kostbare Innenausstattung durch Raub und Vandalismus kanadischer Soldaten verloren, und das Schloss wurde schwer verwüstet. Schlossherr war Ribbentrops Staatssekretär Gustav Adolf Steengracht von Moyland, der später in den Nürnberger Kriegsprozessen verurteilt wurde. Eine provisorische Reparatur 1954 wurde dann von einem Brand des westlichen Dachstuhls im Jahr 1956 wieder zunichte gemacht, sodass die Gebäude trotz Notdach allmählich verfielen.

Im Jahre 1987 begannen die Entschuttungs- und Sicherungsarbeiten zur Wiederherstellung der Anlage. Von 1990 bis 1997 zeichnete dann die neu gegründete Stiftung Museum Schloss Moyland für eine Restaurierung und den Ausbau des Schlosses verantwortlich, wobei die historische Bausubstanz des Inneren einer modernen Neugestaltung der Räume für den musealen Zweck weichen musste.

S c h l o s s p a r k

In der Zeit von Juli 1995 bis Mai 1997 wurde unter der Leitung von Gustav und Rose Wörner der Schlosspark samt seinem alten Baumbestand und seinen Eichen- und Lindenalleen restauriert, sodass er heute sein Aussehen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts wiedergibt.
Heute finden sich im Park Skulpturen zeitgenössischer Künstler aus aller Welt, darunter James Lee Byars, U We Claus, Hans Karl Burgeff, Eduardo Chillida, Huub Kortekaas, Kubach-Wilmsen, Joseph Jaekel, Heinz Mack, Gerhard Marcks, Holger Runge und Antoni Tàpies.

M u s e u m

Das Schlossgebäude beherbergt heute die Kunstsammlung der Brüder Hans van der Grinten und Franz Joseph van der Grinten, die sie in über 50 Jahren zusammengetragen und in die Stiftung Museum Schloss Moyland eingebracht haben.
Die umfassende Sammlung enthält Exponate aus dem 19. und 20. Jahrhundert, unter anderem Werke von Erwin Heerich, Willem den Ouden, Rudolf Schoofs und Hermann Teuber. Einen wesentlichen Schwerpunkt der Sammlung bildet der nahezu 5000 Arbeiten umfassende und damit weltweit größte Bestand an Werken von Joseph Beuys.

Im eigens geführten Joseph Beuys Archiv, das An-Institut der Kunstakademie Düsseldorf ist, werden außerdem weit über 200.000 Archivalien und Dokumente zu Leben, Werk und Wirken des Künstlers aufbewahrt.

Voltaire war Gast in Schloss Moyland und ist hier langgewandelt.
Als Voltaire-Weg führt er vom Papenberg bis zum Schloss Moyland. (s. Bericht mit Fotos)

Quelle: Wikipedia
Fotos: Beuys + Ruine © Archiv Schloss Moyland

Autor:

Charly Lindemans aus Emmerich am Rhein

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