Outtakes
Kommen wir zum Thema Pleiten, Pech und Pannen:
Das erste Ereignis aus dieser Kategorie war ein abgefahrener Hinterreifen. Schottlands Strassen haben zwar viel Grip, sind aber auch sehr grobkörnig und scheinen die Reifen stark zu beanspruchen. Allerdings war der Reifen zugegebenermaßen nicht nagelneu in Schottland eingereist. Apropos Nagel: Nächster Akt: der gleiche Reifen ist platt, Nagel eingefahren. Wie schön, dass wir jetzt Gelegenheit bekamen den mitgeschleppten und voluminösen Luftkompressor zum Einsatz zubringen. Und das gleich doppelt, denn der dritte Akt, man ahnt es schon: noch ein platter Reifen, diesmal an Birgits Motorrad und wieder war ein Nagel Schuld. Tja, da war guter Rat (gutes Rad auch) teuer, denn jetzt fuhr gar keine Maschine mehr. Birgit stand an irgendeiner Steigung - natürlich ziemlich ungünstig, Ignatz an der Luftstation einer Tanke. Ach ja, Luft konnten wir hier nicht bekommen, denn die Druckluftpistole passte nicht aufs Ventil! Wenn uns da nicht ein netter Schotte einen Adapter überlassen hätte....
Zwei neue Schläuche mußten her. Wozu ist man rundumversichert: ein Anruf beim ADAC und der vierte Akt unseres Dramas konnte beginnen: Der ADAC beauftragte mit deutscher Gründlichkeit für jedes Motorrad einen eigenen Abschleppdienst - zu verschiedenen Werkstätten! Grrrhhh...
Nach einigem Hin und Her (telefonisch und auf englisch!) gings dann doch zu den gleichen Mechanikern, die den Ludolfs aus dem Westerwald hätten Konkurrenz machen können und zwar in jeglicher Hinsicht: Aussehen, Sauberkeit, Schnelligkeit, Ordentlichkeit, aber auch Freundlichkeit und Charme. Wo wir schon mal hier waren, sollte der mittlerweile auch blanke Hinterreifen an Birgits Motorrad gleich mitgewechselt werden. Dieser musste allerdings erst über Nacht aus Südengland kommend geliefert werden. Das wiederum sorgte für ein denkwürdiges Schlaferlebnis in einer nahen B&B-Unterkunft.
Ach ja, eine kleine Szene hätten wir fast vergessen. Infolge heftiger Regengüsse hatte unsere Fotokamera den Geist aufgegeben. Zum Glück war ein entsprechender Laden nicht weit und es konnte Ersatz besorgt werden.
Doch nicht nur uns passierten Missgeschicke. Auch eine Gruppe Motorradfahrer aus Bayern ereilten ähnliche Schicksale.
Zum ersten Mal trafen wir uns an einem schönen Aussichtspunkt. Nach dem üblichen "Woher und Wohin" verbabschiedeten sie sich von uns, als es geschah: Einer legte seine vollgepackte Maschine unfreiwillig auf die Seite. Zum Glück war nichts Großes passiert und die Gruppe konnte weiterfahren.
Zum zweiten Mal trafen wir uns dann bei den Ludolfs. Tags zuvor hatten wir bereits die defekte Maschine erkannt. Während wir warteten, kam die Gruppe angedampft, um das reparierte Motorrad abzuholen. Ein Radlager war gebrochen. Glück im Unglück für den Fahrer. Doch dann kam es wie es kommen musste: wieder mußte einer unfreiwillig absteigen. Zum Glück war auch dieses Mal nichts Gravierendes passiert. Das fröhliche Hallo wich jedoch allmählich argwöhnischen Blicken: Immer wenn wir in der Nähe sind... Bei der Abfahrt der Gruppe hielten wir uns vorsichtshalber die Augen zu...
Schließlich hatte uns das ganze zwar knapp zwei Urlaubstage gekostet, dafür aber unvergessliche Erlebnisse und Begegnungen beschert, samt einer dreistündigen Fahrt auf einem Abschleppwagen mit Anhänger durch die schottischen Highlands und die hautnahe Begegnung mit einem Hirsch!
Autor:Birgit und Ignatz Haan aus Emmerich am Rhein |
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