Wandern - Von Kleve nach Moyland - Auf den Spuren Voltaires
Der Voltaireweg
Der Voltaire-Weg in Kleve
Die Wanderroute beginnt am Papenberg in Kleve – und führt bis nach Moyland, wo man auch das Schloss besichtigen kann ich.
Heute befindet sich im Schloss eine Kunstausstellung, der schöne Garten lädt zur Besichtigung ein, ein Cafe und Restaurant lädt zum Verweilen ein.
Meine Tour beginnt am Fuß des Papenberg am Moritz von Nassau Grabmal:
Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen wurde hier beigesetzt, einige Monate später jedoch - seinem letzten Willen entsprechend - nach Siegen überführt, wo er seine letzte Ruhestätte in der Familiengruft im Unteren Schloss fand. Das Grabmal soll an den einstigen Regenten der Stadt erinnern. (s. Beitrag Mortitzweg)
Voltaire
Der Namesgeber dieses Weges heißt eigentlich François-Marie Arouet , * 21. November 1694 in Paris; † 30. Mai 1778 in Paris.
Vor allem in Frankreich nennt man das 18. Jahrhundert auch „das Jahrhundert Voltaires“ (le siècle de Voltaire). Als Lyriker, Dramatiker und Epiker schrieb er in erster Linie für das französische Bildungsbürgertum, als Erzähler und Philosoph für die gesamte europäische Oberschicht im Zeitalter der Aufklärung, deren Mitglieder für gewöhnlich die französische Sprache beherrschten und französischsprachige Werke zum Teil im Original lasen. Viele seiner Werke erlebten in rascher Folge mehrere Auflagen und wurden häufig auch umgehend in andere europäische Sprachen übersetzt. Voltaire verfügte über hervorragende Kenntnisse der englischen und der italienischen Sprache und veröffentlichte darin auch einige Texte. Er verbrachte einen beträchtlichen Teil seines Lebens außerhalb Frankreichs und kannte die Niederlande, England, Deutschland und die Schweiz aus eigener Erfahrung.
Mit seiner Kritik an den Missständen des Absolutismus und der Feudalherrschaft sowie am weltanschaulichen Monopol der katholischen Kirche war Voltaire ein Vordenker der Aufklärung und ein wichtiger Wegbereiter der Französischen Revolution. In der Darstellung und Verteidigung dessen, was er für richtig hielt, zeigte er ein umfangreiches Wissen und Einfühlungsvermögen in die Vorstellungen seiner zeitgenössischen Leser. Sein präziser und allgemein verständlicher Stil, sein oft sarkastischer Witz und seine Kunst der Ironie gelten oft als unübertroffen.
Zu Gast in Moyland 1740
Voltaire war Gast in Schloss Moyland und ist hier langgewandelt.
Als Voltaire-Weg führt er vom Papenberg in Kleve bis zum Schloss
Moyland. Der Voltaire-Weg verläuft über die Relikte eiszeitlicher
Strauchmoränen der Saale-Eiszeit vor ca. 200 000 Jahren. Der
Rheinlauf veränderte die Landschaft über Jahrhunderte. Höhen
und Niederungen sind bis heute prägend.
Infotafeln und Stelen erzählen Geschichte: Archäologische Funde
aus der Römer- und Frankenzeit, Denkmäler wie St. Markus, Haus
Rosendal und Schloss Moyland sind markante Orte dieser besonderen
Kulturlandschaft. Jede Zeit hinterließ ihre Spuren.
Der französische Schriftsteller und Philosoph Voltaire und der preußische König Friedrich II. trafen sich im September – 1740 erstmalig – auf Schloss Moyland. Voltaire, danach noch mehrfach Staatsgast des Königs von Preußen auf der Schwanenburg, beschreibt Kleve 1750: „Die natürlichen Reize dieses sehr schönen Ortes (...) sind durch kunstvolle Anlagen noch erhöht worden.“ Und weiter: “dass ein gewisser Prinz Mauritz von Nassau (...) alle diese Wunder schuf“. Die Fernsicht sei der von Meudon überlegen, „das Gelände bepflanzt wie die Champs-Elysées“ – lobt Voltaire die Klever Gartenkunst. Von der Voltaire-Stele aus sieht man die Silhouette der Schwanenburg über der Höhe in der Ferne. Voltaire und Friedrich II.: Eine prägende Begegnung von „Geist und Macht“ – vom Absolutismus zur Aufklärung.
Der Weg
Nach der Route über Qualburg geht es in den Rosendaler
Wald. Durch die spätere Torfgewinnung entstanden wiederum
wassergefüllte Kuhlen.
Mehrere idyllische, wasserführende Torfkuhlen entlang dieser
schönen Route erfreuen die Wanderseele zu einer Wegeseite hin
mit Durchblicken über Weiden und Wiesen, auf der anderen Seite
wird die unterschiedliche Formung des Höhenzuges sichtbar. Von
der höchsten Erhebung, dem Katzenbuckel – 48 m ü. NN – führen
sternförmig angelegte Wege in den Moyländer Wald, die Alexander
Freiherr van Spaen, seit 1662 Besitzer von Schloss Moyland, in
der 1. Hälfte des 17.Jh. anlegen ließ. Die Sternwege sind denn französischen Jagdparks zur Wildbeobachtung und zur Jagd nachempfunden.
Der Voltaire-Weg führt durch die stattliche Eichenallee.
Wir erreichen die zierliche weiße Schlosskirche. Alexander
van Spaen, der die mittelalterliche Wasserburg Moyland in ein
barockes Schloss umgestalten ließ, errichtete diese Kirche eigens
für die Reformierten. Die Herrschaft von Moyland übte bis 1958
über die Kirche und die 1696 gegründete Kirchengemeinde das
Patronatsrecht aus. Hiermit war die Verpflichtung verbunden, für
die finanziellen Lasten der Kirchengemeinde aufzukommen.
Mit dem 1695 erfolgten Verkauf von Schloss Moyland an
Friedrich III., Kurfürst von Brandenburg, wechselte auch die
Schlosskirche den Besitzer.
Schloss Moyland
1307 findet sich die erste urkundliche Erwähnung von Moyland, das
im Laufe der Jahrhunderte mehrfach seine Besitzer wechselte.
Am 11. September 1740 trafen sich hier zum ersten Mal Voltaire und
der junge König Friedrich II. von Preußen – später Friedrich der Große
genannt.
1766 erwarb Adrian Steengracht Schloss Moyland. In der Mitte des
19. Jh. wurde es durch den Kölner Dombaumeister Ernst Friedrich
Zwirner im neu gotischen Stil umgebaut. Das Schloss birgt seit 1997
das Museum Schloss Moyland mit der ehemaligen Privatsammlung
van der Grinten.
Im Ende des 19. Jh. angelegten Schlosspark verbinden sich barocke
Gartenelemente (Alleen, Grabensystem) mit Partien im Stil des „Englischen
Gartens“ und Strukturen des „Architektonischen Gartens“.
Skulpturen des ausgehenden 20. Jh. und ein großer Kräutergarten
fügen sich harmonisch in die historische Gartenanlage ein.
Quelle: Kleve-Tourismus.de und Komoot.de und Wikipedia
Flyer Voltaireweg/Stadt Kleve kostenlos unter:
https://www.kleve-tourismus.de/fileadmin/Mediendatenbank/PDF/Voltaireweg_D_2012.pdf
Autor:Charly Lindemans aus Emmerich am Rhein |
8 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.