Brücke der Speelberger Straße über die Autobahn wieder freigegeben
Segmentbrücke ist fertig

Projektleiter Andre Deutenberg vom Landesbetrieb Straßen NRW und Diplom-Ingenieur Peter Hanf von der Firma Max Bögl geben sich auf der neuen Segmentbrücke die Hand. Foto: Jörg Terbrüggen
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Während die Lastwagen und Autos sich noch immer durch die Baustelle auf der A3 schlängeln, herrscht oben auf der neuen Segmentbrücke eitel Sonnenschein. "Wir haben hier eine absolute Punktlandung erreicht", bemerkte Elfriede Sauerwein-Braksiek mit Blick auf das neue Brückenbauwerk an der Speelberger Straße. Die ist mit sofortiger Wirkung wieder befahrbar und auch die Baustelle auf der Autobahn wird Fronleichnam beseitigt sein.

Der Landesbetrieb Straßen NRW hat es entlang der Autobahn gleich mit mehreren Brückenbauwerken zu tun, die allesamt erneuert werden müssen. "Wir sind daher dabei, verschiedenste Systeme zu testen", erklärte die Direktorin von Straßen NRW. Ziel ist es dabei, den Eingriff in den Verkehr so gering wie möglich zu gestalten. "Daher versuchen wir die Innovationen der Firmen mitzunehmen in unsere Arbeit." Bei der Brücke der Speelberger Straße war es die Segmentbauweise, bei der nächsten an der Stokkumer Straße im Herbst wird die Sache unter dem Stichwort "Kunststoff-Bewehrte-Erde" laufen.
Projektleiter Andre Deutenberg war mit der Segmentbrücke der Firma Bögl sehr zufrieden. "Die Brückenteile wurden komplett fertig angeliefert und die Elemente wie an einer Perlenkette aneinandergereiht. So konnten wir die Bauzeit von sechs auf vier Monate reduzieren." Der Vorteil dieser Brücke: Sie kann schneller als ein konventionelles Bauwerk für den Verkehr freigegeben werden.
In Nordrhein Westfalen war es die erste Segmentbrücke dieser Art. "Ein Pilotprojekt von uns steht bereits seit fünf Jahren in Bayern, wo wir bereits eine weitere Brücke erstellt haben, zwei wird es künftig in Niedersachsen und eine in Hessen geben", bemerkte Diplom Ingenieur Peter Hanf von der Firma Bögl. Nach dem Abriss im Februar wurden im März die Fundamente für die beiden Widerlager betoniert und wieder erstellt. Anfang April waren schließlich die beiden Verbundträger montiert und mit dem Aufbau der Widerlager begonnen worden. Die Segmentplatten, 22 an der Zahl mit einer Breite von je 9,30 Meter und eine Länge von je 2,66 Meter, wurden im Mai mittels zweier Autokrane montiert. 77 Stunden konnten insgesamt eingespart werden.
Im Herbst soll nun voraussichtlich die Brücke über die Stokkumer Straße an der Reihe sein. Hier werden Brückenwiderlager fast ohne Beton gebaut. Mit Hilfe von so genannten Geogittern, das sind flexible Kunststoffnetze, werden Bodenschichten so aufgebaut, dass sie anschließend den Brückenüberbau tragen können. Aufwendige Bewehrungs- und Betonierarbeiten können auf ein Minimum reduziert werden. Der Brückenüberbau wird zeitgleich zu den Bauarbeiten an den Bewehrte-Erde-Widerlagern auf einem nahegelegenen Parkplatz an der A3 erstellt und schließlich fertig eingehoben. Das Ziel: Eine Brücke in nur 80 Tagen Sperrzeit errichten. Geplant sind hier auch nur zwei Vollsperrungen. An der Speelberger Straße waren es knapp 120 Tage Bauzeit mit drei Vollsperrungen.  Von Hünxe bis zur deutsch-niederländischen Grenze sind 25 Überführungen betroffen.
 Nach der Lindhorstbrücke und der Speelberger Straße folgt nun die Stokkumer Straße.
 In 2020 sind die Brückenbauwerke an der Budberger Straße und der Regniettstraße an der Reihe. Brücken

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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