Arbeiten dauern insgesamt vier Jahre - Baukosten: Etwa 28 Millionen Euro
Rheinbrücke wird saniert
Die letzte Ultraschalluntersuchung hat es ans Tageslicht gebracht: In Teilbereichen der Trägerseile der Emmericher Rheinbrücke haben sich zahlreiche Risse ergeben, die eine Instandsetzung erforderlich machen. Nach vierjähriger Vorlaufzeit wird mit den nötigen Arbeiten im Januar kommenden Jahres begonnen. Vier Jahre lang werden sie dauern, ehe das bedeutende Bauwerk dann soweit auf den neuesten Stand gebracht wurde, um der Brücke mehr Stabilität zu geben.
"Keine Bange, die Brücke hält noch", schmunzelte der mit den Arbeiten betreute Diplom-Ingenieur Stephan Hueth von der Regionalniederlassung Niederrhein des Landesbetriebs Straßenbau NRW. Wie die Brücken über die Autobahn müssen sich auch die Rheinbrücken jährlichen Untersuchungen hingeben. "Es findet eine jährliche Sichtungsprüfung statt und alle drei Jahre eine Einfachprüfung. Nach diesen drei Jahren gibt es drei Jahre später ein Hauptprüfung, bei der wirklich jede einzelnen Schraube über einen Zeitraum von sechs Wochen untersucht wird", erläuterte der Projektleiter.
Bei eben dieser Hauptprüfung wurden die Risse festgestellt. "Die sind nicht dramatisch, müssen aber in Ordnung gebracht werden", so Hueth. Da man so etwas nicht mal ebenso nebenbei machen kann, bedarf das ganze einer gründlichen Vorbereitung. "Zudem müssen wir auch europaweit ausschreiben, bis wir einen Partner gefunden haben, der die Arbeiten übernimmt." Das ist jetzt der Fall, und so kann es im Januar kommenden Jahres los gehen. Das wird eine Herkulesaufgabe. 200 Hängerseile an der Rheinbrücke müssen ausgetauscht werden. Und das bei laufendem Verkehr. Zudem muss der Korrosionsschutz der Tragkabel instand gesetzt und der Korrosionsschutz der Pylone erneuert werden. Dauer: insgesamt zwei Jahre. Danach stehen Arbeiten an den Fahrbahnbelägen und weitere Instandsetzungsmaßnahmen an. Dauer: Zwei weitere Jahre.
Im Januar wird die Verkehrsführung, die Standgerüste für die Hängerseile und die Einhausung der Pylone eingerichtet. Hierzu wird aus sicherheitstechnischen Gründen ein Schutzdach über der Fahrbahn errichtet. Dazu muss die Brücke vom 18 bis 21. Januar 2019 und vom 25. bis 28. Januar voll gesperrt werden. Ansonsten läuft der Verkehr nach und von Kleve kommend über zwei Spuren. "Nach einem Jahr sind wir dann mit dem Korrosionsschutz an einem Pylon fertig." Zwei bis drei Tage dauert es hingegen nur, um zwei Hängerseile auszutauschen. "Damit werden wir wohl Mitte bis Ende Februar beginnen", so Hueth. Insgesamt 18 Millionen Euro kosten diese Maßnahmen.
Anschließend werden die Fahrbahnbeläge einschließlich Abdichtung erneuert, ebenso die Rad- und Gehwegbeläge. Der Korrosionsschutz der Leitschwellen wird instand gesetzt, ebenso wie der Beton und das OS-System am Leitschwellen Ankerpfeiler. Last but not least wird der Korrosionsschutz der Geländer instand gesetzt und durch Einbau eines Torsionsverbandes die Seitenfelder verstärkt. Hierfür belaufen sich die Kosten auf zehn Millionen Euro. Beide Pylone werden eingehaust. Dazu wird noch ein Schutzdach errichtet. 200 Hängerseile müssen an der Rheinbrücke in den kommenden zwei Jahren ausgewechselt werden.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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