Nils Handrup und Niklas Wiedersporn vom Minsterpräsidenten ausgezeichnet
Rettungsmedaille für zwei Emmericher
Retter in der Not: Nils Handrup und Niklas Wiedersporn aus Emmerich befreiten am 1. Februar 2019 einen verunglückten Fahrer auf der Autobahn aus seinem Fahrzeug. Für ihr mutiges und umsichtiges Eingreifen haben sie jetzt neben 19 weiteren Bürgern aus NRW die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen erhalten.
Am späten Abend des besagten Tages kommt es auf der dreispurigen Autobahn 52 nahe der Anschlussstelle Lintorf zu einem Verkehrsunfall. Eine Autofahrerin übersieht beim Überholen ein mit hoher Geschwindigkeit von hinten herannahendes Fahrzeug.
Bergung der beiden Verletzten
Es kommt zu einem heftigen Aufprall, bei dem sich beide Fahrzeuge mehrfach drehen und umherfliegende Fahrzeugteile noch ein drittes Fahrzeug treffen. Nils Handrup und Niklas Wiedersporn sind mit ihrem Pkw ebenfalls auf der A52 in gleicher Richtung unterwegs und werden Zeugen des Unfalls.
Nils Handrup macht eine Vollbremsung und verhindert so eine Kollision mit den beiden Unfallfahrzeugen. Er und Niklas Wiedersporn steigen sofort aus und signalisieren den vorbeifahrenden Fahrzeugen, dass sie den Notruf wählen sollen. Zu diesem Zeitpunkt fahren immer noch Autos an der Unfallstelle vorbei. Während Nils Handrup zum ersten Unfallwagen läuft, den verletzten Fahrer herauszieht und sich vergewissert, dass sich keine weiteren Personen im Fahrzeug befinden, begibt sich Niklas Wiedersporn zum zweiten Unfallwagen. Die Fahrerin ist ebenfalls verletzt, aber noch ansprechbar.
Niklas Wiedersport hilft ihr aus dem Auto und bringt sie auf den Seitenstreifen in Sicherheit. Dort kümmert er sich um die unter Schock stehende Frau gemeinsam mit den zwei Insassen aus einem weiteren Auto, das etwas weiter entfernt gehalten hatte. Einige Minuten später treffen die Rettungskräfte ein und übernehmen die Versorgung der Verletzten.
Durch die schnelle Hilfe von Nils Handrup und Niklas Wiedersporn konnten die beiden Verletzten aus ihren Fahrzeugen gerettet werden. Hätten die beiden nicht angehalten, um zu helfen, hätten in der Dunkelheit andere Fahrzeuge in die Unfallwagen fahren können. Auch Nils Handrup und Niklas Wiedersporn haben sich bei ihrer Rettungsaktion in Lebensgefahr begeben, hätten von einem Fahrzeug des fließenden Verkehrs erfasst werden können.
NRW ist stolz auf seine Retter
Ein Lohn: Ministerpräsident Armin Laschet lud die beiden Emmericher wie auch 19 weitere Retter auf den Petersberg bei Königswinter ein, um sie mit der Rettungsmedaille des Landes auszuzeichnen. „Alle Retterinnen und Retter haben mit ihren Taten bedingungslosen Mut und Entschlossenheit bewiesen. Sie haben sich für andere Menschen in Lebensgefahr begeben und dennoch einen kühlen Kopf bewahrt. Dank ihres beherzten Einsatzes, der großen Respekt und Anerkennung verdient, konnten Frauen, Männer und Kinder vor dem Allerschlimmsten bewahrt werden. Nordrhein-Westfalen ist stolz auf seine Retterinnen und Retter. Sie sind wahre Heldinnen und Helden des Alltags“, so Laschet.
Der Ministerpräsident weiter: „In einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt wichtiger denn je ist, beweisen die Retterinnen und Retter durch ihre selbstlosen Taten und ihren bedingungslosen Einsatz: Werte wie Zivilcourage, Nächstenliebe und Solidarität sind keine Phrasen, sondern werden weiterhin in unserem Land gelebt. Damit sind sie beispielhafte Vorbilder für uns alle.“
NRW-Rettungsmedaille wird seit 1951 verliehen
Die Rettungsmedaille wird seit 1951 auf der Grundlage des Gesetzes über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Mit ihr werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage gerettet haben. Insgesamt wurde die Medaille aus massivem Silber bisher 1.312 Mal verliehen.
Autor:Marc Keiterling aus Essen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.