Corona: Bewohner sind diszipliniert und es geht ihnen gut
Pfleger sind Helden des Tages
"Wir haben schon den ein oder anderen Fieberpatienten in unseren Einrichtungen gehabt, aber Gott sei Dank noch keinen Coronainfizierten", erklärte Josef Reining, Leiter der Senioreneinrichtungen der pro homine. "Wir versuchen die Welle weit von uns weg zu halten und jeder Tag, an dem uns das gelingt, ist ein super Tag."
Es ist mittlerweile bereits die dritte Woche, in der die Besuchereinschränkungen gelten. "Wir wollen damit nur verhindern, dass das Virus nicht in unsere sensiblen Bereiche kommt. Aber deswegen sind die Bewohner hier ja nicht einkaserniert", so Reining. Er selbst zeigte sich hoch erfreut, "dass wir noch vor dem offiziellen Erlass reagiert haben." Und er konnte eines sagen: "Den Bewohnern geht es gut und sie alle verhalten sich sehr diszipliniert." Das hat wohl auch damit zu tun, dass sich am Alltag in den verschiedenen Einrichtungen nicht viel geändert hat.
Kontakt hat sich verändert
"Sie sitzen ja jetzt nicht alle nur noch in ihren Zimmern", sagte Reining dem Stadtanzeiger. "Das wäre auch nicht gut." Es wird - sofern es den Besuchern möglich ist, gemeinsam gegessen und auch die übrigen Aktivitäten finden wie gewohnt statt. Nur der Kontakt zu den Liebsten und Angehörigen hat sich verändert. "Viele Bewohner haben ja auch ein eigenes Telefon oder ein Handy. Außerdem werden die Angehörigen von uns regelmäßig informiert", erläuterte Reining die eingeleiteten Maßnahmen. "Wir machen so viel wie es geht möglich. Man muss da das nötige Fingerspitzengefühl haben. Angehörige können auch schon mal an die Tür der Einrichtung kommen und so sehen, dass es ihren Liebsten gut geht. Sie können dort auch persönliche Sachen abgeben."
Kein Angehöriger darf herein
Und natürlich gibt es auch Ausnahmen der Besuchereinschränkungen. "Wie zum Beispiel, wenn sich einer unserer Bewohner in der letzten Lebensphase befindet. Da versuchen wir einen Besuch möglich zu machen. Allerdings auch nur für eine Person, die dann mit entsprechender Schutzkleidung ins Zimmer darf." Ansonsten aber kommt kein Angehöriger in den Seniorenheime. "Wir befinden uns jetzt in der dritten Phase. Zunächst haben wir noch ganz normal gearbeitet, dann kam die Phase der Schließung. In der Phase zwei haben wir dann gesagt, niemand kommt mehr in die Häuser und nun haben wir die dritte Phase, in der auch die Bewohner das Haus nicht mehr verlassen sollten und sie nicht mehr mit nach Hause gehen dürfen."
Sie halten Kontakt zu Angehörigen
Reining bezeichnete Angehörige und Pflegepersonal als große Familie. "Es wird in den letzten Tagen immer so viel von den Helden des Alltags gesprochen. Für mich sind die Pflegekräfte die Helden des Alltags. Sie gehen nicht nur ihrer Arbeit nach sondern halten auch den Kontakt zu den Angehörigen. Und ja, sie machen sich Sorgen und Gedanken um die Bewohner, wenn sie von der Arbeit nach Hause gehen. Das ist schon eine echte Mehrbelastung."
Und sollte es tatsächlich mal zum Fall der Fälle kommen, so sind alle Mitarbeiter darauf bestens vorbereitet. Wir hoffen und wünschen es allen, dass es nicht dazu kommt.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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