Neue Dienstleistung für lokale Händler

Immer bezog Norbert Beck das Publikum in die Ausführungen mit ein. So wurde es ein informativer und unterhaltsamer Abend. Fotos (2): Jörg Terbrüggen
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„Wir haben die Teilnahme an diesem Abend nicht bereut“, bemerkte Gregor Stevens vom Drostenhof in Haldern. Und auch Autohändler Ulrich Seiler aus Emmerich nahm viele Anregungen mit auf den Heimweg. Dafür hatte nicht zuletzt Norbert Beck gesorgt. Der Mann aus dem Schwabenländle wusste seine Zuhörer mitzunehmen, sie zu begeistern.

Norbert Beck ist Experte für Emotions Marketing und Erfinder der Service WM. Auf Einladung des Stadt Anzeigers war er am Donnerstagabend ins PAN kunstforum gekommen, um zum Thema Einzelhandel und Internet zu berichten. Und um eine neue Plattform vorzustellen. Doch dazu später mehr. Dem Diplom Wirtschafts Ingenieur gelang es von der ersten Minute an, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. „Schade, dass an diesem Abend nicht mehr Geschäftsleute gekommen sind“, bemerkte Jutta Conrad Hering von der Emmericher Werbegemeinschaft. Aber die, die sich die Zeit genommen hatten, haben es jedenfalls nicht bereut. Und die, die dem Abend fern blieben, haben wirklich etwas verpasst.
Beck erläuterte seinen Zuhörern, warum denn der ein oder andere Kunde nicht mehr in das Geschäft am Ort, sondern eher ins Internet gehen würde. Dabei verglich er ein Ehepaar, bei dem die Frau ihrem Mann fremd ging, mit dem Verhältnis von Kunde und Geschäftsinhaber. „Bei Langeweile geht der eben auch fremd.“ Wer aber geht überhaupt fremd? Und welche Altersgruppe ist es? „Es sind eben nicht nur die jungen Leute, sondern auch die Altersgruppe 50 plus.“ Und hiervon profitiere zurzeit vor allem die Bekleidungsbranche, die die größten Zuwachsraten im Internet verzeichne. Anhand eines Kaffeebeispiels verdeutlichte Berg, wie durch einzigartige Produkte mehr Umsatz erzielt werden könne. „Wenn sie mehr als einmal in der Woche mit ihren Kunden ein Preisgespräch haben, dann haben sie keine einzigartigen Produkte. Es gibt immer einen der es billiger macht.“

Spielabend nur für Männer

Wie aber könne man sonst die Kunden wieder in den Laden holen? Berg stellte ein Beispiel eines kleinen Spielwarenhändlers vor. Das Internet hatte ihm 30 Prozent seines Umsatzes weggebrochen. Er stand kurz davor, sein Geschäft aufzugeben. Da kam ihm eine glorreiche Idee. Er erfand eine neue Dienstleistung, die er in ein Geschäftsmodell umsetzte. Es war erst nur ein Versuch, doch der schlug ein wie eine Bombe. Der Spielwarenhändler lud nach Feierabend ein paar Männer zu einem Spielabend in sein Geschäft.
Da wurde eifrig gekickert und Rennen mit der Carrera-bahn gefahren. „Das hat den Männern so viel Spaß gemacht, dass es eine Wiederholung gab. Erst war es nur eine Charity-Geschichte, dann wurde auch die Presse und das Fernsehen auf ihn aufmerksam. Alleine 2013 hatte er so einen Umsatz von 120.000 Euro und für 2014 standen 2.200 feste Buchungen zu Buche. Die Männer kauften fortan bei ihm ein und eben nicht mehr im Internet.“
Jeder könne an seine Produkte eine Dienstleistung anknüpfen. „Man muss halt einfach nur überlegen, was ich anbieten könnte.“ Ganz wichtig sei dabei der Mut, dies auch umzusetzen. „Seien sie mutiger, probieren sie Dinge aus“, gab Norbert Beck seinen Zuhörern mit auf den Weg. „Und wenn sie mal hinfallen, na und. Sie dürfen nur nicht liegen bleiben.“ Als Wunderwaffe bezeichnete Beck die Begegnungsqualität. „Menschen kaufen von Menschen.“ Dabei sei vor allem die Freundlichkeit wichtig. „Der Blickkontakt ist dabei der erste Kontakt überhaupt. Und wenn es geht, den Kunden beim Namen nennen.“ Wie aber lassen sich nun Kunden aus dem Internet wieder für das Geschäft vor Ort begeistern. Die Zauberformel heisst Click & Collect. Mehr dazu erfahren Sie in Kürze in diesem Portal.

Immer bezog Norbert Beck das Publikum in die Ausführungen mit ein. So wurde es ein informativer und unterhaltsamer Abend. Fotos (2): Jörg Terbrüggen
Aufmerksam lauschten die Emmericher und Reeser Einzelhändler den Ausführungen von Norbert Beck.
Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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