Mehr als nur ein Geschenk: Hübsche Verpackungen unterstreichen die Indivualität
Ein Geschenk ist nicht nur eine Gabe. ‚Gift’ heißt es heute noch im Englischen, sprachgeschichtlich hat sich aus dem engen Begriff der ‚tödlichen Gabe’ die Gabe als Geschenk entwickelt. Natürlich überreichen wir nicht einfach die Bastelarbeit, ein Buch, Schmuckstück, Duft oder was auch immer dem Beschenkten unverpackt.
Mit einer schönen Verpacken geben wir einem Geschenk eine individuelle Note. Und natürlich wollen wir auch die Spannung steigern, denn erst wenn man vorsichtig Schleifen und Papier öffnet, enthüllt man quasi langsam die Gabe, erhöht Genuss und Vorfreude.
Insofern ist das Geschenke-Verpacken ebenso wie das Auspacken eine höchst sinnliche Angelegenheit, der ein Zauber innewohnt. Sicherlich ist unter ökologischen Gesichtspunkten auch die kritische Reflexion darüber erlaubt, ob der Zweck die Mittel heiligt; denn viel schönes Papier landet rasch verknüddelt im Abfall.
Wer es sich bequem machen will, der lässt verpacken. In vielen Geschäften sind in der Adventszeit eigens für das aufwändige Verpacken kleine Stationen eingerichtet. Hier stehen Rollen lackbunter Papiere, exotischer Prägemotive, glitzernder und glänzender Folien. Die kunstvollen Dekors werden aber keineswegs nur mit schnöden Schleifen dekoriert. Tüll, Taft, Federn, Glitzeranhänger, Gewürzstäußchen, getrockneten Zitronen- und Orangenscheiben… der Fantasie sind keine Grenzen gesteckt. Rote oder goldene Äpfel und Nüsse, Glöckchen oder Weihnachtskugeln im Miniformat haben jetzt Hochkonjunktur.
Für viele Menschen aber ist das Verpacken der Weihnachtsgeschenke eine fast ebensogroße Freude, wie das Schenken selbst. Ein schönes Glas Wein, gemütliches Kerzenlicht, eine inspirierende CD… und schon mutiert der Esszimmertisch zur Verpackungsatelier.
Hier gesellen sich zahllose Taft-, Satin- und Ringelbänder, ein kleines Küchenmesser, Schere, Nadeln, Deko-Draht, Tesafilm und Klebstoff zu einem farbenfrohen und anregenden Stilleben zusammen. Vielleicht ist noch aus dem vergangenen Jahr etwas Weihnachtspapier übrig, ein bisschen kauft man dazu. Dann werden papierne Rechtecke zugeschnitten, die für jedes Geschenk die passende Größe haben. Dabei ist es hinderlich, die Papiere zu groß abzumessen (zu klein ist natürlich auch schlecht), weil zu viel Verschnitt entsteht. Dann werden die einzelnen Geschenke zunächst akkurat eingeschlagen, die Zipfel werden gut verklebt. Bis hierhin ist das eher solides Handwerk: Wer oft und gerne Geschenke einpackt, der wird sich bis hierher nicht schwertun. Dann kommt das liebe- und fantasievolle ‚Feintunig’, die Schleifen, Fächer, Blumen, Schillerlocken, Rüschen, Anhänger, die das Geschenk zu etwas Besonderem machen. Wer kein Standard-Geschenk abliefern will, der holt sich aus Büchern oder dem Internet Anregungen für hübsche Schachteln und Schatullen, arbeitet mit Metallic-Stiften und entwirft selbst Namenskärtchen, mit denen die Geschenke verziert werden. Und auch wer lieber auf Druckfarbe, Kunststofffolien und Klebstoff verzichtet, der findet sogar die Möglichkeit, mit braunem Packpapier, Zeitungspapier und ökologisch verträglich hergestellten Bändern aus Jute, Hanf, Gras oder Leinen, getrockneten Früchten, Blättern, Beeren Geschenke zauberhaft zu verpacken.
Autor:Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein |
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