Kostbares Gut: Die Gesundheit von Arbeitnehmern

Dr. Bosma und Maija Becker-Kontio rücken der Erschöpfung von Arbeitnehmern mit einem qualifizierten Team und einem ganzheitlichen Konzept zu Leibe.
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  • hochgeladen von Caroline Büsgen

Schlafstörungen, Suchtverhalten, Depression oder einfach ‚Burnout’… die klassische Medizin ist sich noch nicht sicher, wie das Empfinden individueller Erschöpfung eingeordnet werden soll. Die Symptome sind meist nicht ganz klar, ‚Burnout’ wird teilweise als Modebegriff betrachtet. Die Hemmschwelle, diesen zu verwenden, ist aber niedriger, als wenn man von ‚psychischen Störungen’ oder ‚Depressionen’ spricht.

Das sind die Erfahrungen des ehemaligen Leiters der Geriatrie im Emmericher Willibrordspital. Dr. Hans-Jürgen Bosma ist Psychiater und Psychotherapeut und nimmt das Phänomen depressiver Erschöpfungszustände ernst. Häufig sind Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen davon betroffen und Arbeitgeber in Deutschland stellen zunehmend häufiger lange Fehlzeiten bei Mitarbeitern fest, die aufgrund vielschichtiger Belastungen ‚an die Kante’ geraten, wie Dr. Bosma den bedrückenden Zustand nennt
Davon waren in der letzten Zeit auch Prominente wie Tim Mälzer, Ralf Rangnick oder Sven Hannawald betroffen. Zunehmend entwickeln auch Arbeitgeber und Führungskräfte ein Bewusstsein für diese Probleme ihres ‚Humankapitals’, der Fachkräftemangel verschärft offenbar die Notwendigkeit, sorgsam mit den Mitarbeitern umzugehen und deren Seelenheil im Auge zu behalten.

„Nun muss es nicht allein die Situation am Arbeitsplatz sein, die ein Mensch als unerträglich belastend empfindet“ skizziert die Projektleiterin des Konzeptes ‚firmenfitness’, Maija Becker-Kontio. Vielfach sind es mehrere Ursachen gleichzeitig, darunter auch familiäre oder partnerschaftliche Belastungen, die sich mit anderen Anforderungen zur Unerträglichkeit addieren. Dieser Mechanismus führt unter Umständen dazu, dass ein ehemaliger Leistungsträger oft ohne Vorwarnung ‚schlapp macht’.
Mit dem Konzept ‚firmenfitness’ hat der Krankenhausverbund pro homine ein Angebot im Bereich Gesundheitsmanagement entwickelt, das die betriebliche Gesundheitsförderung im Fokus hat. Die Stadtverwaltung Emmerich, KLK Oleo oder Byck Altana aus Wesel haben dieses Präventionsangebot für ihre Mitarbeiter schon eingekauft. Auch wer unter Umständen schon auf dem Weg in eine Depression oder eine Erschöpfung ist, hat die Möglichkeit, sich im Rahmen der durch den Arbeitgeber finanzierten Maßnahmen vertraulich beraten und helfen zu lassen. Über das Konzept von ‚firmenfitness’, über Hintergründe und Zusammenhänge von depressiven Erschöpfungszuständen, die besonders häufig bei Mitarbeitern in sozialen Berufen (Pflegepersonal, Lehrer, Ärzte…) diagnostiziert werden, informiert Dr. Bosma im Rahmen eines Vortrags, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag findet am Dienstag, 17. Januar, 19 bis 20.30 Uhr in der Senioreneinrichtung St. Augustinus statt.

Autor:

Caroline Büsgen aus Emmerich am Rhein

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