Emmerich: Live eine OP in der Cafeteria verfolgen
Das ist sicherlich nichts für schwache Nerven, mag der Laie bemerken, der die Möglichkeit hat, sich eine Live-Operation hautnah anzuschauen. Doch am kommenden Samstag geht es bei der Bandscheiben-Operation im Emmericher Wirbelsäulenzentrum unblutig zu, deshalb sind Interessierte auch herzlich eingeladen, diese via Bildschirm zu verfolgen.
Unter der neuen Leitung von Jens Andreas hat das Niederrheinische Wirbelsäulenzentrum im Willibrord-Spital sein umfangreiches Leistungsspektrum erneut ausgeweitet. Dazu zählen vor allem endoskopische Bandscheiben-Operationen. Ebenso werden regelmäßig sogenannte minimalinvasive Bandscheibenoperationen durchgeführt. Dies geschieht unter Verwendung eines entsprechenden Operationsmikroskops. Nun haben sich die Verantwortlichen darüber Gedanken gemacht, wie man Patienten oder Betroffene einmal ausgiebig über derartige Eingriffe informieren kann.
Das Ergebnis: der erste Wirbelsäulentag mit der Liveübertragung einer Bandscheiben-Operation. "Wir werden an diesem Tag die verschiedenen Schritte demonstrieren", so Chefarzt Jens Andreas. Gleichzeitig werden die Oberärzte erzählen und berichten, was da gerade in der Operation passiert. "In den Sprechstunden ist es häufig so, dass es für den Laien oft nicht nachvollziehbar ist, was da genau passiert. Und genau aus diesem Grund findet jetzt der Wirbelsäulentag statt." Es sei eben kein Hexenwerk. Im Gegenteil. "Für uns ist das Routine", schmunzelte Jens Andreas.
Unmittelbar vor und während der OP, die Chefarzt Jens Andreas an einem Patienten vornehmen wird, gibt es Live-Schaltungen aus dem Operationssaal in die Cafeteria. Der minimalinvasive Eingriff durch kleine Hautschnitte dauert etwa eine Stunde. Über den konkreten Eingriff hinaus informieren die Ärzte am Samstag über manuelle, konservative und operative Therapiemöglichkeiten. So sind zum Beispiel bei der multimodalen Schmerztherapie auch ein Schmerztherapeut und ein Physiotherapeut involviert. "Das ist auch ein Bereich, den wir hier weiter ausbauen wollen", so der Chefarzt. Samstag gibt es daher auch Tipps für die Rückengesundheit und was jeder einzelne in seiner ganz privaten Rückenschule dafür tun kann.
Das Emmericher Wirbelsäulenzentrum, übrigens außerhalb einer Universitätsklinik das größte in ganz Nordrhein Westfalen, besteht jetzt seit 25 Jahren. Neben dem Chefarzt gehören noch zwei Oberärzte und fünf Assistenzärzte sowie ein versiertes OP-Team dazu. Nicht zu vergessen die Pflegekräfte auf den Stationen. 250 Bandscheibenvorfälle werden hier pro Jahr operiert, Tendenz steigend.
Verfolgen kann man die Operation in der Cafeteria des Willibrord-Spitals. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Um 10 Uhr beginnt die Veranstaltung mit der Vorstellung der beteiligten Personen und der Live-Schaltung in den OP. Dort erfahren die Besucher etwas über die Erkrankung des Patienten. Um 10.15 Uhr wird über Therapiemöglichkeiten bei Problemen mit der Wirbelsäule informiert. Es geht um manuelle, konservative und operative Therapien. Um 11 Uhr wird die OP einer minimal-invasiven Bandscheiben-Operation übertragen. Fragen werden direkt von den Oberärzten oder dem Operateur beantwortet. Um 12 Uhr schließlich steht Operateur und Chefarzt Jens Andreas für Fragen in der Cafeteria zur Verfügung. Was passiert wann?
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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