Doris Bockermann sammelt Knöpfe

Natürlich hofft Doris Bockermann noch möglichst viele Knöpfe einsammeln zu können.   Foto: Jörg Terbrüggen
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Doris Bockermann hat einen kleinen Tick, genauer gesagt einen Knopf-Tick. Sie kann sogar gar nicht genug von den kleinen runden Dingern bekommen. Daher ruft sie die Leser des Stadt Anzeigers auch dazu auf, ihr Knöpfe zu schenken.

Doris Bockermann kommt aus dem schönen Lindendorf Halderrn. Dort hat sie vor ein paar Jahren einige Dinge auf den Weg gebracht, ehe sie 1998 in der damaligen Drogenfachklinik Horizont im Sekretariat anfing. Dort war sie bis zum bitteren Aus Anfang vergangenen Jahres. Allerdings hatte sie sich schon während ihrer dortigen Tätigkeit nach anderen Dingen umgeschaut.

Gerontologiepreis der Stadt Vechta

Sie machte zunächst am Abendgymnasium in Bocholt ihr Abitur nach, bestand dies mit der Note 1,1 als Jahrgangsbeste und wollte anschließend studieren. Das tat sie dann auch, nämlich Gerontologie. Das ist die Wissenschaft vom Altwerden. Auch hier kniete sich Doris Bockermann richtig rein und legte nach fünf Jahren die beste Masterarbeit des Studiengangs auf den Tisch. Dafür erhielt sie den Gerontologiepreis der Stadt Vechta.
So schön, so gut. Aber was macht man jetzt mit all dem Wissen? „Das war gar nicht so einfach, denn der Berufszweig ist noch sehr unbekannt“, erklärte sie dem Stadt Anzeiger. Also bewarb sich die Haldernerin auf alles mögliche. Mit Erfolg. Im vergangenen Jahr wurde beim Landesverband der Alzheimer-Gesellschaften die Stelle als Koordinatorin für das Projekt „Leben mit Demenz“ frei.

Viele Dinge sind mit Knöpfen möglich

Und genau die hat Doris Brockmann jetzt inne. Sie koordiniert nun die Schulungs- und Informationsangebote. „Wir möchten erreichen, dass Menschen mit Demenz wieder aktiviert werden, wir wollen die pflegenden Angehörigen dazu gerne schulen.“ Der zweite Teil ist der Entspannung der pflegenden Angehörigen selbst gewidmet. Und für den ersten Teil kommen jetzt wieder die Knöpfe ins Spiel. „Wir wollen die Demenzkranken mit Alltagsdingen aktivieren, zum Beispiel mit Knöpfen. Diese kann man fühlen, man kann sie aus kleinen Säckchen raus- und wieder hereinlegen. Das fördert die Motorik.“
Man kann die Knöpfe allerdings auch benutzen, um Wörter zu finden. Mittels der Knöpfe sollen die biografischen Langzeitgeschichten zu kleinen Gesprächen führen. „Viele haben sicherlich zuhause in ihren Nähkästchen noch Knöpfe liegen, die nicht mehr gebraucht werden“, hofft Doris Bockermann. Wer also Knöpfe in jeglicher Größe, Form oder Farbe abzugeben hat, der kann sich mit Doris Bockermann unter der Rufnummer 0170/58 32 195 in Verbindung setzen.
Näheres zu den Schulungen, auch vor Ort, erfährt man unter der Rufnummer 02 11/24 08 69 15.

Autor:

Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein

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