Keine Schutzmasken mehr, Kantine schließt für Besucher
Coronavirus: Emmericher Krankenhaus ist vorbereitet
Das Corona-Virus breitet sich jetzt auch in Nordrhein Westfalen aus. Emmerich hat bisher keinen Verdachtsfall, doch auch hier ist das Virus mittlerweile in aller Munde. Das zeigen nicht zuletzt die sozialen Foren. Gesundheitsminster Karl Josef Laumann sagte einen Pressetermin in Emmerich am Freitag kurzfristig ab.
So gibt es in den hiesigen Apotheken keinen Mundschutz mehr. Aufgrund der aktuellen Situation hat die Kantine bei Oleon für Gäste ab sofort geschlossen. Man sieht dieses Vorgehen als absolut notwendige Maßnahme im Rahmen der Eindämmung des Krankheitserregers an. Die Reaktionen darauf sind unterschiedlich, reichen von Verständnis bis total überzogen. Eine andere Userin in der Gruppe "Du bist Emmericher wenn" fände es angebracht an Schulen, Kindergärten usw für Desinfektionsmittel an den Eingängen zu sorgen.
Kreis Kleve hat zu Wachsamkeit aufgerufen
Aufgrund der Coronavirus-Epidemie sind alle Ärzte, Kliniken und Gesundheitsbehörden seit Wochen zu großer Wachsamkeit aufgerufen. Die Gesundheitsabteilung des Kreises Kleve steht im intensiven Austausch mit den Ansprechpartnern im Kreisgebiet. Die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung stehen insbesondere in Kontakt mit den Krankenhäusern im Kreisgebiet, dem Airport Weeze und der Hochschule Rhein-Waal. Zudem berät die Gesundheitsabteilung die ortsansässigen Fachkräfte im Gesundheitswesen. Ziel ist es, im Falle des Verdachts einer Infektion mit dem Coronavirus eine schnelle Diagnose zu erhalten und eine weitere Verbreitung des Virus so gut es geht zu verhindern. „Der Kreis Kleve ist auf eine solche Situation gut vorbereitet“, betont Landrat Wolfgang Spreen. „Die beteiligten Abteilungen der Kreisverwaltung tauschen regelmäßig den aktuellen Sachstand aus und besprechen mögliche Maßnahmen.“
Wie sieht es im Emmericher Krankenhaus aus? Ist man dort auf den Fall der Fälle gut vorbereitet?
Anweisung für Krankenhaus
Um auf den Umgang mit Verdachtsfällen vorbereitet zu sein, wurde für die Krankenhäuser der pro homine (St. Willibrord-Spital Emmerich und Marien-Hospital Wesel) eine Verfahrensanweisung erstellt, die auf Kriterien des Robert-Koch-Instituts (RKI) beruht. Diese Verfahrensanweisung wird regelmäßig den überarbeiteten Vorgaben des RKI angepasst. Nordrhein-Westfalen ist ein Gebiet mit vermehrten Corona-Fällen. Sollte sich bei der Untersuchung eines Patienten der Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus erhärten, werden Abstriche zur Testung sowohl auf Corona als auch auf Influenza (Grippe) genommen. Das gilt für ambulante wie stationäre Patienten. Ist der Patient schwer erkrankt, wird er stationär aufgenommen und im Krankenhaus isoliert. Die Proben werden zur Auswertung an ein externes Labor geschickt.
Weil der Materialaufwand bei einer Isolierung (wasserdichte Einmalkittel mit Haube, Maske, Schutzbrille und Handschuhen) erheblich ist, hält das St. Willibrord-Spital Schutzkleidung in einem eigens bestückten Pandemielager vor, dessen Vorräte jetzt noch einmal aufgestockt werden.
Personen, die aus Sorge, mit dem Coronavirus infiziert zu sein, ins St. Willibrord-Spital kommen, werden dringend gebeten, am Eingang des Krankenhauses die Hände zu desinfizieren sowie Mundschutz anzulegen und Handschuhe überzuziehen. Das Material wird von der Hygieneabteilung an allen Eingängen bereitgestellt.
Das St. Willibrord-Spital hat in der Zentralen Notaufnahme eine eigene Wartezone für Patienten mit Grippe- bzw. Corona-Symptomen eingerichtet, um sie von den anderen Notfallpatienten zu trennen.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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