Unternehmens-Planspiel für die kaufmännischen Auszubildenden
Aus Azubis wurden Chefs
Es sah so spielerisch einfach aus, wie die jungen Auszubildenden an den drei Tischen untereinander agierten. Doch hinter diesem Planspiel verbarg sich knallhartes unternehmerisches Denken und Handeln, das im Ernstfall durchaus negative Auswirkungen für das entsprechende Unternehmen und deren Mitarbeiter haben könnte.
Die Stimmung war schon recht locker, doch der Ernst der Sache war jedem durchaus bewusst. "Wir haben hier heute ein kaufmännisches Projekt durch simuliert", erklärte Jürgen Kucken, Leiter Personal- und Sozialwesen der Firma Katjes. Dabei waren die kaufmännischen Auszubildenden der drei Unternehmen Kao Chemicals, Katjes und essity BSN-Jobst in diesem Spiel ihr eigener Chef. Sie leiteten ein Startup-Unternehmen, welches E-Runner in Asien eingekauft und auf den Markt bringt.
"Sie führen betriebswirtschaftliches Denken durch und erleben die Auswirkungen ihrer getroffenen Entscheidungen", erläuterte Barbara Baratie von "Die Unternehmensentwickler" aus Goch. "Sie merken was passiert, wenn ich Ware zu spät einkaufe und die Produktion sich so um einige Wochen verzögert, wenn ich zu viel oder zu wenig ordere", fügte Hans-Georg Blös von der Firma Kao Chemicals hinzu, in deren Räumlichkeiten das Planspiel stattfand. Sie mussten unter anderem auch die Entscheidung treffen ein Darlehen aufzunehmen.
Die drei Teams waren bunt mit den Auszubildenden der drei beteiligten Firmen zusammen gewürfelt. "So konnten sie sich untereinander auch schon mal austauschen, wie das in ihrem Unternehmen gehandhabt wird", so Hans-Georg Blös. Zurücklehnen konnte sich niemand, obwohl zwischendurch auch schon mal gelacht wurde. Erfreulich war, dass alle drei Teams nach dem ersten Jahr einen Gewinn verzeichnen konnten. Im dritten Jahr galt es strategische Marketing-Entscheidungen zu entwickeln.
"Die Auszubildenden erleben hier hautnah das unternehmerische Gen", bemerkte Barbara Baratie. Nach jedem Jahresabschluss schauten die Verantwortlichen über die Arbeiten, halfen bei der Beantwortung von Fragen und lenkten auch schon mal den Denkungsprozess in die richtige Richtung. Für die Auszubildenden war dieses Planspiel nicht nur ein Mehrwert, es sollte ihnen auch im Hinblick auf die Abschlussprüfung behilflich sein, bei der sie eine Projektarbeit im jeweiligen Unternehmen ausführen und letztendlich auch vor den Prüfern der IHK präsentieren müssen. Das war hier auch als Abschluss des Planspiels vorgesehen. Trotz der "Verantwortung" als Unternehmer durfte beim Planspiel auch mal gelacht werden.
Autor:Jörg Terbrüggen aus Emmerich am Rhein |
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